Als der Startschuss am Samstag um 02:50 Uhr morgens fiel, wurde das MaXi-Race mit 88 km und 5015 Höhenmetern seinem Ruf gerecht. 1251 Läufer standen am Start, darunter 98 Frauen.

    Bei den Männern bestand die Spitzengruppe, die sich auf den ersten Kilometern bildete und bis km 56 in Montmin zusammenblieb, aus Seth Ruhling (USA), Aurlien Dunand-Pallaz (FR), Nicolas Gourdon (FR) und dem Italiener Davide Cheraz, der im Jahr 2021 den ersten Platz belegte. Wie erwartet, kam es zu einem Kampf zwischen den italienischen und französischen Läufern, aber Seth Ruhling hatte keiner so richtig auf der Liste und sorgte für eine Überraschung. Der siebenundzwanzigjährige Amerikaner vom Team The North Face überraschte alle und überquerte die Ziellinie in 8 Stunden und 44 Minuten und konnte die elfte Auflage des MaXi Race gewinnen. 

    Bild: Cyrille Quintard

    Dies war sein allererstes Rennen in Europa. Allerdings ist er in seiner Heimat bei Rennen um die 50 Kilometer fast schon gewohnt, auf einem Podiumsplatz zu landen. So belegte er im vergangenen Jahr den 1. Platz beim 52 km langen Broken Arrow Skyrace in den USA. „Es ist das erste Mal, dass ich mehr als sechs Stunden am Stück gelaufen bin, aber die Strecke hat mir sehr gut gefallen und ich habe mich auf dem Gipfel des Semnoz gut gefühlt. Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden, denn ich würde gerne nach Frankreich zurückkehren und auf dieser Distanz gute Leistungen erbringen, und warum sollte ich nicht 2023 beim CCC® antreten?“  

    Seth Ruling / Bild: flash-sport

    Dreißig Minuten später wurde Aurelien Dunand-Pallaz vom Team Scarpa Compress Sport und Zweiter des UTMB® 2021, Zweiter in seinem ersten großen Rennen nach seiner Genesung von einer Verletzung, eines Beckenbruchs nach einem Fahrradunfall im November letzten Jahres. „Mit nur sechs Wochen Training bin ich das Rennen etwas zu ambitioniert angegangen. Schon auf dem Gipfel des Mt. Semnoz begann ich zu leiden und gab wirklich alles, um das Rennen erfolgreich zu beenden.. Ich bin wirklich froh bei meinem Comeback auf dem Podium zu stehen.“ Elias Kadi (Team Salomon), Sieger des 20220 Ergysport Trail du Ventoux und des 2021 Grand Trail de Serre Ponçon (86 km), kam nur drei Minuten später ins Ziel und belegte den dritten Platz.

    Podium Herren / Bild: flash-sport

    Bei den Frauen trennten die ersten fünf auf dem langen Anstieg zur Verpflegungsstation am Mt. Semnoz nur wenige Sekunden. Von da an bestimmte das Duo Julia Rezzi und Manon Campon das Tempo. Manon führte lange Zeit mit mehreren Minuten Vorsprung, während Julia nach und nach aufholte und sie schließlich am Col de l’Encrenaz-Pass überholte. Auf dem letzten Downhill zum Annecy-See trennten die beiden nur noch zehn Minuten. Julia Rezzi überquerte die Ziellinie als Erste in 11 Stunden und 21 Minuten und zeigte sich überglücklich: „Ich kenne diesen Trail gut und ich habe endlich gewonnen! Die Strecke ist einfach fantastisch.“ 

    Julia Rezzi / Bild: flash-sport

    Manon Campon kam 13 Minuten später an und erklärte: „Ich wusste, dass ich von Anfang an in Führung lag, aber am Col de l’Encrenaz-Pass war ich einfach entkräftet. Ich habe eine Viertelstunde angehalten, um mich zu erholen und etwas zu essen, und das hat mich den ersten Platz gekostet. Ich kannte die Strecke nicht besonders gut, aber ich habe den ganzen Tag die großartige Aussicht genossen. Mein Ziel in dieser Saison ist der CCC®, und ich bin mit meiner Leistung hier sehr zufrieden.“

     

     

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