Gänsehaut, die sich über zwei Tage erstreckt - so der Tenor für mich ganz persönlich bei Kärnten Läuft 2020. Die Emotionen tragen mich zu top Zeiten und sind auch noch Tage später ein Teil von mir.
    Foto: Luise Sarda

    2020, ein einzigartiges Jahr, bei dem die Pandemie auch Sportlern einen großen Strich durch die Rechnung macht. Die Saisonplanung wird komplett über den Haufen geworfen, Events finden so gut wie nicht statt, trainiert wird trotzdem oder gerade jetzt. Doch wohin mit der Form? Ich bin nicht allein damit, denn ich hatte viel vor im Jahr 2020, die Wettkampfplanung wurde Ende 2019 gemacht, die Vorfreude auf viele schöne Wettkämpfe war groß. Genau vor 10 Jahren, im Jahr 2010, war ich beim Halbmarathon von Kärnten Läuft schon einmal am Start. Unvergessen das Erlebnis trotz eines mäßigen Ergebnisses. Aber letztlich stehen Zeiten bei mir nie im Vordergrund. Schon damals perfekt organisiert, so trumpfte die Veranstaltung dieses Jahr mit einem Sicherheits- und Hygienekonzept auf, ohne das Lauferlebnis dabei zu vernachlässigen, welches seinesgleichen sucht. 

    Eine sehr lange Anreise über fast 900 Kilometer konnte mich nicht abschrecken. Eine wundervolle Unterkunft im kleinen Örtchen Roda mit Bergblick und naturnah bot die perfekten Rahmenbedingungen für meinen Dreifach-Start bei Kärnten Läuft 2020. Wenn schon, denn schon und da es mit dem Triathlon dieses Jahr nichts werden wollte, dann eben drei Läufe an zwei Tagen, mein ganz eigener Dreikampf. Kärnten Läuft macht’s möglich. Samstagmorgen Viertelmarathon, Samstagabend 5km Frauenlauf und Sonntagmorgen dann der Halbmarathon – das war mein Programm.

    Die Abholung der Startunterlagen konnte ich mir sparen, denn – auch das gehörte zum Sicherheitskonzept – diese wurden per Post vorab zugestellt. Gut so, denn man konnte sich zwar nachmelden, aber es entstanden keine Warteschlangen und der Abstand konnte immer gewahrt werden. Trotzdem ließ ich es mir nicht nehmen, am Freitag bei Giga Sport vorbeizuschauen und über die kleine aber feine Expo zu schlendern, mein vorbestelltes Buff-Tuch abzuholen und ein wenig zu shoppen. Immer mit der nötigen Distanz. Freundliche Menschen wohin man blickte, nette und informative Gespräche und stets hatte man das Gefühl hier mehr als willkommen zu sein. 

    Start und Ziel dieses Jahr im Wörthersee Stadion in Klagenfurt. Der perfekte Ort um alle Maßnahmen, die im Rahmen von Covid-19 zur Durchführung der Veranstaltung notwendig waren zu gewährleisten. Jederzeit stand die Sicherheit aller Teilnehmer und Helfer im Vordergrund und dennoch bot man einen Zieleinlauf, der den Läufern mehr als würdig war. Mehr geht nicht! Von der Anfahrt, über das Parken, bis hin zu den Masken, die verteilt wurden wenn man in seinen Startblock eingelassen wurde, Fiebermessung, Desinfektion und Einzelstart. Ein Sicherheitskonzept par excellence! „Ungewöhnlich“ beschreibt das Procedere vor den Start wahrscheinlich am Besten. Aber nicht unangenehm. Und auf der Strecke selbst herrlich entspannt, weil das Feld ja weit auseinandergezogen war. Keine Rangeleien, entspannte Getränke- oder Essensaufnahme an den Verpflegungsstellen. Die Strecke selbst abwechslungsreich und ganz auf den Blick auf den Wörthersee musste man ja nicht verzichten. Ich fand es sehr schön und war auch beim dritten Lauf nicht gelangweilt.

    Ein Zieleinlauf in einem Stadion ist und bleibt etwas sehr besonderes, selbst wenn es keine Zuschauer gibt! Die Medaille wurde vom Tisch selbst genommen, auch hier wieder Handdesinfektion, bevor es zu Getränken und Obst ging, um sich dann an weiteren Tischen an den gut bestückten Zielbeuteln zu bedienen. Beim Verlassen des Stadions noch die Möglichkeit für ein Erinnerungsfoto, dann die Medaillengravur – sofern man diese gebucht hatte – und dann verließ man das Gelände auf dem Weg zum Parkplatz. Dort kam man wieder am Info-Stand vorbei und konnte sich, wenn noch nicht geschehen, mit dem Kauf eines Finisher-Shirts für die getane Arbeit belohnen. Ich hab’s gemacht. 

    Dankbarkeit macht sich bei mir nach den drei Läufen breit. Die Organisatoren haben alles gegeben, alles richtig gemacht und eine Laufveranstaltung auf die Beine gestellt, die ihresgleichen sucht! Mit Herzblut und Hirn, Verantwortung und Charme wurde Kärnten Läuft 2020 zu einem Erlebnis der Extraklasse! Ich werde immer noch von den Emotionen getragen und freue mich auf ein Wiedersehen mit Kärnten Läuft – in welcher Art auch immer. 

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