Nicht nur mit dem ersten Eindruck konnte der RoundTrip Bike Duffel von Thule überzeugen - und sogar nicht nur in seinem ihm ursprünglich zugedachten Einsatzgebiet.

    Ein kniehohes Paket kommt, einen Meter lang, einen halben Meter breit. Ich stelle mich schon mal auf eine schwere Ackerpartie ein. Alle Muskeln anspannen, einen tiefen Squat hinlegen und schön mit geradem Rücken hochdrücken… und schwups fliegt das Paket fast alleine ins Haus. Im Paket ist der RoundTrip Bike Duffel von Thule. 67cm lang 36cm breit und  30 cm tief. Angeblich haben diese 55 Liter ein Gewicht von 1,29kg. Gefühlt sage ich dazu – never… der wiegt keine 100g. Der erste Eindruck ist absolut positiv. Schwarz, gut verarbeitet, leicht zu tragen. Die Reissverschlüsse laufen flüssig und es scheint, als hätte sich jemand viele Gedanken über die Anordnung der Fächer und Materialien gemacht. Auf gehts zum Härtetest.

     

     

    Eigentlich ist es ein Bike-Rucksack – wie der Name schon sagt, als Aufbewahrung für mehrtägige Ausfahrten oder für das nächste Rennen gedacht. Ein Rucksack, in den alles, was man als begeisterter Mountainbiker oder Radsportler so benötigt reinpasst. Als Triathletin habe ich so etwas ja häufiger in Gebrauch – eben einen Rucksack, in den alles hinein passt, was so benötigt wird. Also suche ich alle Wettkampfutensilien zusammen, die ich an einem normalen Ligatag benötige. Auf den ersten Blick würde ich behaupten, dass ich spätestens mit den drei paar Schuhen Probleme bekommen werde. Mit denen starte ich dann auch direkt mal: Es gibt ein extra Schuhfach, ausgekleidet mit einer Art Folie zum besseren Auswaschen. Meine mini Schuhe (Gr. 37) gehen super rein. Sowohl die Rad als auch die Laufschuhe passen zusammen gut in das Fach. Von der Länge gingen bestimmt auch größere Schuhe rein, bei zwei Paar wird denke ich jedoch der Platz knapp. 

     

     

    Bild: Rebekka Ott

    Das nächste Fach, das einfach dazugehört — das Helmfach. Auch dieses ist beschriftet. Also Helm rein. Mein Helm ertrinkt in diesem riesigen Fach. Ein Helm mit Schweif würde auch gut rein passen. Da es kein Handtuchfach ausgeschildert gibt, lege ich meine Handtücher zum Helm, um diesen am Herumrutschen zu hindern. Nächstes ausgeschildertes Fach: Brille — Für die Brille ist das kleine Fach perfekt. Es ist verstärkt und mit einem sehr weichen Teddystoff ausgekleidet. Die Brille passt sowohl von der Höhe als auch von der Breite gut hinein. Letzter ausgewiesener Bereich ist das Fach für dreckige Wäsche. So lange ich die noch nicht habe (also vor dem Wettkampf) kann ich hier meine Duschsachen reinlegen. Badeschlappen und Bürste passen hier bestens hinein.

     

     

    Der Rest der Tasche darf jetzt frei gefüllt werden. Ich trenne alles in die kleinen Fächer. Shampoo eins, Gel eins, Getränke eins, in die Randfächer, die etwas größer sind passen meine Klamotten für danach. Lange Hose, Vereinsshirt, Vereinshoody. Unterwäsche landet sortiert in einem weiteren kleinen Fach. Insgesamt sind es neben dem Helmfach zwei große, schlanke Fächer (Klamotten für danach) und neben dem Sonnenbrillenfach noch 19 weitere kleine Fächer. Schwimmsachen, Technik, Anzug/Radklamotten, Werkzeug, Kettenöl und weil ich noch Platz hatte kommt das dicke schwere Schloss auch noch mit rein. Mir kommt die Idee, dass ich vor dem nächsten Mal packen, mir die einzelnen Fächer beschriften werde. Man erkennt so auf einen Blick, was wo ist und vor allem sieht man direkt ob etwas fehlt. Die Unterteilung des Innenraums kann über Druckknöpfe variiert werden. Allerdings kann die Trennung nicht heraus genommen werden. Dadurch geht dann recht viel Platz verloren. Ebenfalls sind die Fächer nicht vollendet zum Boden. Es sind also nur Trennwände. Kleine Gegenstände schwirren also weiterhin im Inneren herum. Einzig das Brillenfach hat einen Boden. Hier können kleine Gegenstände also weder hinein- noch auswandern.

     

     

    Für die wichtigen Dinge befinden sich an der Seite außerhalb des Hauptfaches ein großes Fach, welches nochmal unterteilt ist und ein kleines Fach. Das kleine Fach ganz außen reicht gut für Karten, Haargummis oder auch Schmuck zur Aufbewahrung im Wettkampf. Das große Fach ist mit Gummibefestigungen und drei Netzfächern ausgestattet. Für mich sind das klar die Fächer für das Startnummernband, das Chipband und meinen Geldbeutel. Reine Bike-Enthusiasten finden hier ganz sicher für alles, das zur Montage nötig ist, jede Menge Aufbewahrungs- und Verstaumöglichkeiten.

     

     

    Raus aus dem Innenraum gehts an die äußeren Fähigkeiten des Duffels. Direkt ins Auge springen die drei Griffe an der Oberseite. Einer zentral in der Mitte des Deckels des Hauptfaches, je ein Griff links und rechts des Hauptfaches. Meine Idee zu den beiden äußeren Griffen: Wenn die Halterung für das Band mal kaputt geht, kann man es dort einhängen. Die Halterungen für das Schulterband sind direkt neben den Griffen. Je zwei unten und zwei oben. So entstehen verschiedene Möglichkeiten, den Gurt zu befestigen. Befestigt wird der Gurt mit dreieckigen, sehr gut zu bedienenden Karabinern mit Drehgelenk zum Gurt hin. Der Gurt selbst ist stabil aber einfach gehalten, bietet aber ein tolles Detail. Damit das Polster während dem Tragen über der Schulter nicht verrutscht , kann man diesen mit Hilfe eines Klettverschlusses am Platz halten. 

     

     

    Voll gefüllt liegt der Duffel sehr angenehm auf der Schulter bzw. am Rücken. Da der Deckel sich am Rücken befindet muss man sich keine Gedanken über Matsch etc. machen, sollte man die Tasche vorher mal abgestellt haben (in der Wechselzone zum Beispiel). Leider ist das auch ein weiterer Kritikpunkt. Die Unterseite des Duffels ist wie der Rest der Tasche aus dem schwarzen Stoff. Viele Wettkämpfe starten früh und die Wechselzonen sind meist auf Wiesen. Die Feuchtigkeit kombiniert mit Wiese verlangt für solch eine Tasche am Boden nach einem besser abwaschbaren Stoff. Aber auch, wenn man mit dem Bike über Trails bei schlechtem Wetter unterwegs ist und schnell was neu justieren oder montieren möchte, sollte man die Tasche nicht auf feuchtem oder verschlammten Boden abstellen. Für mich heißt es dann wohl eine Plane oder Ähnliches zum Unterlegen mitnehmen, wenn die Tasche sauber bleiben soll. Der Rücken bleibt es ja auf jeden Fall.

     

     

    Der Praxistest auf dem Rad klappt trotz des nur einem Riemens super gut. Der Duffel sitzt wie angeklebt auf meinem Rücken. Kurven nimmt er mit mir, kein Verrutschen. Einzig beim Abstieg bleibe ich mit meinem Bein leicht hängen und schiebe mir den Duffel zur Seite. Ein kurzer Griff nach Hinten – direkt an den unteren Griff – lässt mich die Tasche wieder gerade Rücken. Das war einfach! Insofern ist er sogar zum Transport auf dem Fahrrad gemacht.

    Fazit:

    Alles in Allem wirkt der Bike Duffel extrem stabil und sehr durchdacht. Abstrich Nummer 1 – dass die inneren Sortierfächer nicht entfernt werden können – stört mich persönlich überhaupt nicht. Für mich als Tollpatsch ist das wahrscheinlich sogar eher gut. Abstrich Nummer 2 – schade… aber wahrscheinlich sind eher die Mountainbiker am Werk gewesen und nicht die Wechselzonen-geplagten Triathleten. Ansonsten ist der RoundTrip Bike Duffel eine perfekte Tasche, um alles, was man fürs Bike benötigt – und darüber hinaus – zu transportieren. Mit dem Auto, zu Fuß oder eben auf dem Bike.

     

     

    Bild: Thule

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      Aufteilung - 10/10
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      Platzangebot - 10/10
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      Verstaumöglichkeiten - 10/10
    • 10/10
      Einsatzbereich - 10/10
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      Verarbeitung - 9/10
    • 9/10
      Tragekomfort - 9/10
    9.7/10

    Summary

    Der RoundTrip Bike Duffel ist eine perfekte Tasche, um alles, was man fürs Bike benötigt – und darüber hinaus – zu transportieren. Mit dem Auto, zu Fuß oder eben auf dem Bike.

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