Offiziell heißt es: Lauf durch das Schiefergebirge - mit Trailcharakter. Sowohl Trail als auch Charakter habe ich nicht vermisst. Einmal mehr ein gelungenes Lauferlebnis.

    Die Sonne strahlt, genau wie die Teilnehmer und ehrenamtlichen Helfer am frühen Sonntagmorgen im Thüringer Schiefergebirge. Endlich wieder ein „normaler“ Lauf, nichts virtuelles, nichts mit Einzelstart, fast schon hat man vergessen, wie sich das anfühlt. Sehr gut auf jeden Fall, denn es passt einfach alles für den perfekten Lauf. 

    Marathon gibt es in diesem Jahr nicht, aber Halbmarathon, 9 Kilometer, auch als Walking und einen Kinderlauf. Die Teilnehmerzahl ist leider ziemlich überschaubar, was ich schon im letzten Jahr nicht verstehen konnte. Dieser Lauf sollte viel mehr sein als ein „Geheimtipp“. Er wartet mit allem auf, was man sich als Läufer:in wünschen kann: Eine anspruchsvolle und wunderschöne Strecke, abwechslungsreich und mit traumhaften Ausblicken. Engagierte Helfer, stets gut gelaunt und hilfsbereit. Großartige Verpflegung – vor, nach und während dem Lauf. Und nicht zu vergessen eine gigantische Siegerehrung! 

    Ich strahle mit der Sonne um die Wette auf den 21 Kilometern, auch wenn die Füße in den Schlamm tauchen oder gerade deshalb, auf den märchenhaften Pfaden, vorbei an Pilzen und dicken Moospolstern, hüpfend über Steine beim Queren eines Bächleins, über gemähte Wiesen und steinige Trails, vorbei an erstaunten Kühen und einer toten Taube, bei der ich kurz innehalte und einen Gruß nach oben sende, an all die Lieben, die nicht mehr bei mir sind.

    Es ist ein Lauf voller Gefühle und auf den letzten 5 Kilometern, auf denen es schleichend oder auch sichtbar, nur bergauf geht, mit ein wenig Kampf und einem Gedankenblitz, warum man sich das antut. Aber wenn man dann das Ziel erreicht, die Medaille um den Hals gehängt bekommt, sich noch wunderprächtig mit Teilnehmern unterhält und bei der Siegerehrung sogar noch auf dem Treppchen landet, dann ist eins klar: Der Schiefergebirgslauf 2021 ließ keine Wünsche offen – zumindest nicht bei mir! Reich beschenkt mit vielen tollen Momenten und Eindrücken, sowie 2 Medaillen im Gepäck trete ich die Heimreise über fast 200 Kilometer an – wohlgemerkt nicht zu Fuß! Denn die Füße sind doch ein wenig müde von den Höhenmetern, aber missen möchte ich keinen einzigen! Eins ist sicher: Ich komme wieder zu Frank Thomas und seinem Team in das wirklich wunderschöne Schiefergebirge. Und ich würde mir sehr wünschen, dass viele es mir gleichtun werden! 

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