Vertical Pro bringt an zwei Tagen 2269 Vertikalheldinnen und -helden (2022: 2103) aus 38 Nationen zusammen – Rund 90 Vorträge, Seminare und Demonstrationen vermitteln Fachwissen – Veranstaltungspartner und Publikum zeigen sich zufrieden

    Wohin man an den beiden Messetagen auch geht, der Blick wandert stets nach oben: Zu der Baumpflegerin, die mithilfe einer motorisierten Winde den Kletterbaum in der Messehalle emporsteigt und sich zwischen Seilen und Geäst einen stabilen Tritt verschafft. Zur über zehn Meter hohen Kletterwand, an welcher geschickte Routenbauer bunte Griffe in immer neuen Variationen anbringen, die aufregenden Kletterspaß versprechen. Ans Hallendach, von dem aus sich zielsicher auf den Containerturm abgeseilt wird. Auf der Vertical Pro, der Messe für Industrieklettern, Baumpflege, Rettung sowie Betreibende von Kletterhallen und Hochseilgärten, stand vom 24. bis 25. November der Austausch zwischen über 2 269 vertikalen Professionals im Mittelpunkt. „In ihrem dritten Jahr konnte die Vertical Pro erneut über sich hinauswachsen und bestätigt damit einmal mehr ihre Relevanz für die professionelle Kletterszene“, verkünden Messe- Chef Klaus Wellmann und Projektleiterin Sharon Kommer erfreut. 

    Unterwegs in den zwei Hallen waren unter anderem sportliche Daunenjacken und Beanies, die auffälligen rot-blauen Jacken der Bergwacht, und Menschen, die mit zahllosen Schlingen, Geräten und Karabinern bestückte Gurte um Oberkörper und Hüfte trugen. An den Ständen von Edelrid und Petzl drängten sich Höhenprofis, um die neuesten Sicherungsgeräte zu entdecken. In den Demo + Test Areas bildeten sich Trauben aus Zuschauenden, die sich über Arbeitstechniken und Equipment informierten. Auf den Vortragsbühnen ging es um Extrembergsteigen in Eis und am Fels, um Sicherheitsausrüstung, Fallschutz, den Umgang mit dem Klimawandel, neue Erkenntnisse und die kreativen Herausforderungen des Klettersports. „Die Atmosphäre während der zwei Messetage war wirklich etwas Besonderes und geprägt vom interdisziplinären Austausch“, berichtet Sharon Kommer, die die Projektleitung der Fachmesse im Frühjahr 2023 übernahm. Größer, umfangreicher und internationaler – auch das war die Vertical Pro in diesem Jahr: „Insgesamt verzeichnen wir einen Zuwachs von 20 Prozent bei den ausstellenden Unternehmen und zehn Prozent mehr belegte Hallenfläche“, resümiert Sharon Kommer zufrieden. 

     

     

    „Als Kletterhallenbetreiber versucht man immer auf dem neuesten Stand zu sein was Griffe, Wände, Sicherheit und Sicherungsgeräte angeht. Hier hat man die Möglichkeit, sich alles live anzuschauen, sich zu vernetzen und die Neuheiten zu entdecken. Deshalb hat die Messe einen sehr hohen Stellenwert für uns im Jahr“, erzählt Ramón Patone, Betriebsleiter der Kletterhalle Kletterwerk in Radolfzell am Bodensee. Und auch der persönliche Austausch sei von hoher Bedeutung: „Im entspannten Setting trifft man viele – auch internationale – Leute wieder, die man seit Jahren kennt.“ André Willer, bei seiner Online-Community auch bekannt als FeuerwehrWilli, war zum ersten Mal auf der Vertical Pro unterwegs und besonders an den Bereichen Absturzsicherung und Sicherheit in der Höhe interessiert: „Ich bin begeistert. Ich habe mehrfach festgestellt, dass die Messe gerade für Feuerwehr und THW (Technisches Hilfswerk) sehr wertvoll ist und man viele nützliche Informationen für sich mitnehmen kann. Mein Fazit zur Vertical Pro: Wir sehen uns 2024!“ 

    Die Partner der Vertical Pro zeigen sich ebenfalls zufrieden. Dr. Wolfgang Wabel, Geschäftsbereichsleiter Bergsport des Deutschen Alpenvereins (DAV) berichtet: „Wir ziehen ein sehr positives Fazit. ‘Of course we’re here – it’s the place to be’, sagte mir ein Aussteller, als ich heute in den Hallen unterwegs war. Die Halls and Walls auf der Vertical Pro ist eine Plattform, die den Austausch ermöglicht, der der Community enorm wichtig ist. Wir haben in diesem Jahr größeren Andrang von Besucherinnen und Besuchern bemerkt, vor allem mehr internationales Publikum. Das diesjährige Schwerpunktthema Routenbau hat voll ins Schwarze getroffen und es ergaben sich gute Diskussionsrunden. Wir freuen uns über die gute Zusammenarbeit mit der Messe Friedrichshafen, deren Zusammenarbeit mit dem Deutschen Alpenverein praktisch schon Tradition ist.“ Mit Rettungsdemonstrationen war die DRK Bergwacht Württemberg mehrmals täglich im Hochseilgarten in Aktion zu erleben: „Wir sind sehr zufrieden, denn es kamen viele Leute zu uns, um sich zu informieren“, berichtet Raimund Wimmer, Pressesprecher der Bergwacht Württemberg. „Es ist uns ein besonderes Anliegen, den Menschen zu veranschaulichen, wie relevant und vielseitig die Arbeit der Bergwacht im Mittelgebirge ist. Die Einsatzzahlen belegen dies eindrücklich. Wir sind bereits seit der ersten Vertical Pro Partner der Veranstaltung und das zeigt, wie hoch der Stellenwert der Fachmesse für uns ist.“ Sven Drangeid, Leiter des Fach- und Interessenverbands für seilunterstütze Arbeitstechniken (FISAT) stellt fest: „Uns hat gefreut, dass das Vortragsthema auf branchenübergreifendes Interesse stieß und die Zuhörenden auch bis zum Ende des Vortrags blieben. Und auch die Resonanz der Podiumsdiskussion war sehr positiv. Es zeigt, dass die Beteiligten erkannt haben, dass man im Regelfall nur einmal runterfällt. Es kam zu sehr interessanten Gesprächen mit Repräsentanten aus Bereichen, die auch in der Höhe arbeiten, aber mit denen man bisher keine große Schnittmenge erkannt hatte. An diesen Stellen hat man gemerkt: Wir haben einen Spezialbereich, ihr habt einen Spezialbereich – hier können wir voneinander lernen. Wir sind auch im nächsten Jahr gerne wieder als Partner im Rahmenprogramm auf der Vertical Pro präsent.“ 

    Die vierte Vertical Pro findet am 22. und 23. November 2024 in Friedrichshafen statt. Weitere Informationen gibt es unter www.vertical-pro.de, auf Instagram @verticalpro_official und #verticalpro.

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