Glenn Wijntjens ist ein Super-Maan, so wie seine Freunde, die genau unter diesem Namen eine Website rund um ihre Karnevals- und Sportaktivitäten kreiert haben. Zudem ist Glenn ein Ironman.

    Aber nicht nur das, er ist eine Inspiration, ein Vorbild, ein Mann der das aus dem Leben herausholt, was möglich ist. Und er ist einer, der weiß, was Freundschaft bedeutet!

    Wer als Teilnehmer oder Zuschauer beim IRONMAN Maastricht 2018 dabei war, dem ist ganz sicher Glenn Wijntjens im Gedächtnis verankert. Der 39-jährige Niederländer war gemeinsam mit Mathon Van Eijsden auf den 226 Kilometern unterwegs und zwar auf ganz besondere Art und Weise. Glenn leidet an einer nicht heilbaren degenerativen Erkrankung des zentralen Nervensystems, der Friedreich-Ataxie. Deshalb nahm Mathon ihn mit auf die „Tagestour“ rund um Maastricht. Im Boot, auf einer Spezialanfertigung auf dem Rad, mit einem speziellen Rollstuhl beim Laufen, um dann gemeinsam auf der Ziellinie zu triumphieren. Sehr viel mediale Aufmerksamkeit war nicht nur an diesem Tag, sondern auch in der Vorbereitung und im Nachhinein auf das Duo gerichtet und die beiden wurden zu recht gefeiert. Nun sollte man meinen, dass dies das emotionalste und schönste sportliche Finish von Glenn ist. Doch danach gefragt, wie die Vorbereitungen und der Tag an sich waren, bekommt man erstaunliche Antworten. Denn was für Außenstehende so leicht, locker und immer mit einem Lächeln auf den Lippen aussieht, ist es nicht immer.

    Mathon und Glenn lernten sich vor 25 Jahren im Urlaub kennen und hielten seither Kontakt über Social Media Plattformen. Mathon nahm am IRONMAN Maastricht 2017 teil und er wollte gerne Spendengelder generieren und so fragte er Glenn, ob er sich einen gemeinsamen Start beim Ironman 2018 vorstellen könnte. Glenn sagte direkt zu, ohne wirklich zu wissen, auf was er sich einlassen würde. Als er sich dann die Distanzen vor Augen führte, erschien ihm das „Unternehmen Ironman“ als mehr oder weniger unmöglich. Im Vorfeld des IRONMAN Maastricht 2018 war die größte Hürde, die die Beiden zu nehmen hatten ,das gemeinsame Training. Mathon lebt in Spanien, Glenn ich Maastricht. Ein einziges Mal trainierten die Beiden das Schwimmen gemeinsam in Malaga. Zwei Radeinheiten und drei Läufe absolvierten sie im Vorfeld gemeinsam. Den Rest trainierte jeder für sich. Glenn’s größte Herausforderung war es, 15 Kilogramm in nur 6 Monaten abzunehmen, um das Duo leichter und schneller zu machen. Die Rechnung ist aufgegangen, die Beiden triumphierten in Maastricht. Und sammelten nebenbei noch 39.000€ für den guten Zweck. Dafür brauchte es eine offizielle Stiftung und so wurde Rollen voor Spieren, was wörtlich übersetzt Rollen für Muskeln bedeutet, in’s Leben gerufen. 

    Abseits des medialen Großaufgebotes des IRONMAN Maastricht hat Glenn mit seinen Freunden der Stiftung einige 10km-Läufe, Halbmarathons, Fahrradrennen und im Rahmen des IRONMAN Maastricht 2020 einen Triathlon über die Olympische Distanz gefinisht. Natürlich geht es immer auch um das Erreichen der Ziellinie, aber vielmehr geht es um das Miteinander, um Rücksichtnahme, Respekt, um echte Freundschaft und den Spaß an gemeinsamen Unternehmungen. Diese finden auch außerhalb des Sports, nämlich während des Karnevals statt. Die Männer des Vereins Super-Maan werden nimmer müde, jährlich ein neues karnevalistisches Thema rund um Glenn mit seinem Rollstuhl zu kreieren. Beispielhaft der barrierefreie Umgang der Freunde untereinander und kreativ bis in’s letzte Detail. Letztlich geht es um Emotionen und diese sind eben gemeinsam noch ein wenig größer. Glenn genießt nicht nur die Wettkämpfe mit seinen Freunden, sondern auch das Training. So ist er mitten dabei, kann Sport machen, es fühlt sich alles so „normal“ an.

    Dabei ist das Leben von Glenn Wijntjens alles andere als „normal“. Die Friedreich-Ataxie beherrscht schon lange sein komplettes Leben. Bis er 15 Jahre alt war, rankte sich Glenn’s Leben um sein liebstes Hobby: Fußball. Tatsächlich sind die Freunde von damals vom Fußball auch diejenigen, mit denen er heute dem Sport nachgeht. Aktiver Fußball wurde aufgrund der Erkrankung unmöglich, die Beweglichkeit immer mehr eingeschränkt und im Alter von nur 20 Jahren lernte Glenn das Leben im Rollstuhl kennen. Glenn erinnert sich an schwere Zeiten, die er mithilfe seiner Eltern, Familie und Freunde durchstand. Auch wenn Glenn stark und fröhlich und positiv wirkt, so ist das nur die eine Seite. Mental ist die Krankheit genauso eine Herausforderung wie physisch. Zu akzeptieren, dass alles in kleinen Schritten immer schlechter wird, nicht zu wissen, wie es morgen sein wird, das macht es oft schwer, dem Leben positiv zu begegnen. Aber Glenn will dabei sein im Leben, beim Sport, nicht nur aktiv, sondern auch als Fan von Ajax Amsterdam versucht er so oft als möglich im Stadion zu sein. Genau wie er gerne zu Formel1 Rennen reist. Glenn ist Informatiker und auch wenn ein Vollzeitjob aufgrund des Krankheitsverlaufes nicht mehr möglich ist, arbeitet er trotzdem noch so viel, wie es geht.

    Aktiver Sport war und ist Glenn’s größter Traum und er fragte sich oft, ob dieser Traum erfüllt werden würde. Auch wenn Covid-19 das Training und Wettkämpfe im Jahr 2020 fast unmöglich machten, so gab es doch einige sportliche Highlights und Trainingsstunden. Für 2021 macht der Maastrichter noch keine konkreten Pläne, will erst abwarten, wie die Pandemie sich entwickelt, aber sicher ist: Die Mitglieder von Rollen voor Spieren werden an der Startlinie stehen und jede Finishline ist ein weiterer kleiner Teil von Glenn’s Traum! Stärke, Beharrlichkeit, Optimismus und die richtigen Menschen an seiner Seite haben aus Glenn das gemacht was er ist: Sportler, Ironman, Super-Maan!

    Wer mehr über Glenn und seine Freunde erfahren möchte, aktuelle Updates zu Events oder den Verein unterstützen möchte, findet alle Informationen auch auf Instagram oder der Website.

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