Die Bergfreunde GmbH verzeichnet für das Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von 242 Millionen EUR und wächst 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

    Der Online-Fachhändler für Bergsport-, Kletter- und Outdoorausrüstung behauptet sich in einem schwierigen Marktumfeld, das durch Konsumeinbruch, Inflation und Lieferketten Problemen geprägt war.  Dank des Fokus auf operative Exzellenz fährt das Unternehmen 2022 einen Umsatzrekord und erneut ein profitables Ergebnis ein.

    Nach zwei Rekordjahren in der Pandemie mit zweistelligen Zuwachsraten musste sich die E-Commerce-Industrie im vergangenen Jahr auf magere Zeiten einstellen. Der Branchenverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) verzeichnete im Gesamtjahr 2022 einen Rückgang des Bruttoumsatzes mit Waren im E-Commerce um 8,8 Prozent. Trotz dieser widrigen Bedingungen ist die Bergfreunde GmbH solide aufgestellt: An das hohe Wachstumsniveau der beiden Pandemiejahre (41 Prozent in 2020 und 31 Prozent in 2021) konnte das Unternehmen zwar nicht anknüpfen. Die Jahresbilanz 2022 lässt sich mit einem Umsatzplus von 19 Prozent und einem neuen Umsatzrekord von 242 Millionen EUR dennoch sehen.

    “Der Fokus unserer Teams im vergangenen Jahr lag ganz klar auf der operativen Steuerung: Stetige Neubewertung der Rahmenparameter und kontinuierliche, kurzfristige Anpassungen an Nachfragetrends, an die Liefersituation und an das Wettbewerbsumfeld. Nur so waren wir in der Lage, trotz des riesigen Drucks im mittleren einstelligen Bereich profitabel zu agieren”, erklärt Bergfreunde-Geschäftsführer Ronny Höhn. “Wir konnten über eine gute operative Steuerung unsere Warenliquidität verbessern und haben das Geschäftsjahr ohne nennenswerte Bestandsüberhänge beendet. Wir sind vor allem sehr stolz darauf, dass wir das nicht zulasten unserer Lieferanten erreicht haben und keine Orderstornierungen vornehmen mussten.” Geschäftsführer Matthias Gebhard zeigt sich verhalten optimistisch für die Zukunft: „Die nächsten Jahre sind mit Unsicherheit behaftet, darauf stellen sich alle in der Outdoor-Industrie ein. An den Megatrends, die den Outdoor- und Onlinehandel treiben, wird sich langfristig wenig verändern. Die Menschen verbringen ihre Freizeit in der Natur und ihr Kaufverhalten verschiebt sich zunehmend ins Internet.“

    Fachkräfte, Data-driven E-Commerce und Internationalisierung
    Aktuell beschäftigt Bergfreunde insgesamt 650 Mitarbeitende an den beiden Standorten Kirchentellinsfurt (Verwaltung) und Ergenzingen (Logistik), etwa 100 mehr als im Vorjahr. Auch das schwäbische Unternehmen kämpft mit dem Fachkräftemangel, 30 Stellen sind derzeit unbesetzt. Dank der Einführung des hybriden Arbeitszeitmodells mit drei möglichen Home-Office-Tagen pro Woche für Mitarbeitende am Verwaltungsstandort hat das Unternehmen das potenzielle Einzugsgebiet von Bewerbern vergrößert.

    „Data & Analytics“ ist ein strategischer Bereich im Unternehmen, der im kommenden Jahr verstärkt ausgebaut wird. Dafür hat Bergfreunde einen erfahrenen Datenspezialisten an Bord geholt, der ein Team aufbaut und das Thema ganzheitlich und unternehmensweit managen wird. „Wir wollen Daten-Expertise entlang der gesamten E-Commerce-Wertschöpfungskette verfügbar machen und Daten quer über alle Bereiche des Unternehmens wie Logistik, Kundenservice oder Marketing vernetzen. Das Ziel ist, datenbasiert noch bessere Unternehmensentscheidungen zu treffen“, erklärt Bergfreunde-Geschäftsführer Ronny Höhn.

    Bergfreunde ist in insgesamt zwölf europäischen Ländern mit einem Online-Shop vertreten. Beliefert werden die Länder vom Logistik-Standort Ergenzingen. Der deutsche Markt ist mit mehr als 50 Prozent Umsatzanteil der größte, gefolgt von der Schweiz, Österreich und den Niederlanden. „In unserer mittelfristigen  Internationalisierungsstrategie geht es im Kern um die Frage, wie wir uns in den bestehenden Ländern noch verbessern können. Da gibt es noch viel Potenzial. Außerhalb von Europa haben wir keine Pläne“, so Ronny Höhn weiter.

    Zukunftsperspektive: Nachhaltigkeit ganzheitlich ausbauen
    Bergfreunde arbeitet seit vier Jahren sehr intensiv an der Transformation hin zu einem klimabewussten Unternehmen. Im Januar 2022 wurde das Unternehmen vom Marktforschungsunternehmen Statista und der Fachzeitschrift Capital als „das klimabewussteste Unternehmen Deutschlands“ ausgezeichnet. Jetzt erweitert der Online-Händler das eigene Klimaschutz-Engagement durch eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie, die auch gesellschaftliche und soziale Aspekte mit einbezieht. Mit den zusätzlich definierten Themenfeldern Lieferkette, Shop und Sortiment sowie soziales Engagement übernimmt Bergfreunde gesellschaftliche Verantwortung. So wird das Ziel der Transformation zu einem ganzheitlich nachhaltigen Unternehmen zu einem zentralen Bestandteil seiner Unternehmensstrategie.

    Matthias Gebhard erklärt: „Nachhaltigkeit beinhaltet viele Aspekte. Bisher haben wir uns bei den Bergfreunden vor allem auf Umwelt- und Klimaschutz konzentriert und schon einige wichtige Verbesserungen auf den Weg gebracht. Obwohl noch viel zu tun bleibt, möchten wir nun noch einen weiteren Schritt gehen und Aspekte wie soziales Engagement, Verantwortung für eine nachhaltige Lieferkette und die Verpflichtung für ein möglichst nachhaltiges Sortiment im Shop in unserer Unternehmensstrategie fest verankern. Der Mehrwert unserer Nachhaltigkeitsstrategie ist, dass wir in unserem Handeln ab jetzt nicht nur ökologische, sondern auch soziale Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigen und uns entsprechende Ziele gesetzt haben.“

     

     

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