Wer beim Mainova Frankfurt Marathon 2022 dabei war, der kann sicher eins bestätigen: Die Marathon-Party in der Main-Metropole ist nach Pandemie-bedingter zweijähriger Zwangspause ganz stark zurückgekehrt.

    Auch wenn durch das warme Wetter bedingt viele angepeilte Laufzeiten und Bestzeiten nur schwer möglich oder gar unerreichbar waren, so ist doch eins klar: Laufen in Frankfurt ist ein Fest! Und genau das sagte auch Renndirektor Jo Schindler in der Pre-Race Pressekonferenz: „Bei den Erwartungen dieses Jahr liegen nicht die Bestzeiten im Fokus. Alle sollen happy am Ende nach Hause gehen und die Stimmung vor allem in der Halle genießen“. Bestzeiten schmolzen dann tatsächlich auch in der Sonne dahin. Von den drei deutschen favorisierten Athlet:innen, schaffte es nur Hendrik Pfeiffer auf Rang 7 als bester Deutscher in’s Ziel, Filimon Abraham und Thea Heim mussten bei km30 aufgrund gesundheitlicher Probleme aufgeben. Wie viele Bestzeiten insgesamt beim 39. Mainova Frankfurt purzelten, weiß keiner, aber die ersten drei Herren liefen der Sonne zum Trotz allesamt persönliche Bestzeiten. Viele Läufer:innen mussten vor allem in der zweiten Hälfte der Strecke den hohen Temperaturen Tribut zollen. An der Verpflegung kann es nicht gelegen haben, denn diese war, wie von Frankfurt gewohnt, bestens und ausreichend. 

    Ich selbst wurde bei meiner 10. Teilnahme beim Mainova Frankfurt Marathon auch von der Wärme ausgebremst und die gewünschte Zielzeit rückte ab Kilometer 22 in weite Ferne. Der Zieleinlauf in der Festhalle und die Stimmung an der Strecke machten die fehlenden Minuten auf der Urkunde aber wett, denn Frankfurt kann immer noch feiern. Feiern ist nicht so mein Ding, ich liebe es ruhig und ländlich, aber vielleicht ist es gerade der Kontrast zum Alltag, der mein Erlebnis Frankfurt Marathon zu einem ganz speziellen macht. So sehr der Schweiß auch triefte und ich zusehends langsamer wurde, genossen habe ich die vielen Menschen an der Strecke mit ihrer Begeisterung für alle Athlet:innen und die Hochhäuserschluchten sorgen auch immer wieder für Gänsehaut. 

    Der Marathon in Frankfurt ist als ältester City-Marathon Deutschlands auch immer schon Vorreiter in vielen Dingen. Seit 10 Jahren setzt der Mainova Frankfurt Marathon grüne Ideen um, Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle. Wie passend, dass der neue Titelsponsor Hoka einen extra Nachhaltigkeits-Etat zur Verfügung stellt. Grüne Fußabdrücke zu hinterlassen, das wird seit Jahren optimiert und wird sicher zum 40. Jubiläum des Marathons in Frankfurt auch 2023 eine Rolle spielen. 

    Was das Thema Doping anbetrifft, hat der Mainova Frankfurt Marathon eine vorbildliche Einstellung. Dopingproben werden auf eigene Kosten für 10 Jahre eingelagert. Alle Proben werden auch auf EPO getestet, was heutzutage leider nicht mehr überall üblich ist. Zudem werden nicht nur Stichproben der Top Athlet:innen genommen, sondern das komplette Podium wird auf Wunsch des Veranstalters getestet. Frankfurt möchte Transparenz und Ehrlichkeit bieten. Sauberer Sport hat hohe Priorität und so dürfen einmal erwischte gedopte Läufer:innen nie wieder in Frankfurt an den Start gehen. 

    Es ist immer wieder interessant, hinter die Kulissen einer solchen Großveranstaltung zu blicken. Allerdings fand ich es auch interessant und kurzweilig, mich auf der Messe zu tummeln und nach Equipment Ausschau zu halten und mich über die ein oder andere Laufveranstaltung zu informieren. Die Messestände, rund um die große Hoka Eventfläche als Mittelpunkt verteilt, boten Gelegenheit die bunte Vielfalt aus der Welt des Laufens näher zu betrachten. Genauso bunt auch die Läufer:innen aus 110 Nationen. Ein Treffen von Menschen, egal welcher Herkunft, ohne Berührungsängste,  die eines vereint: Laufen. Der Mainova Frankfurt Marathon 2022 war sicher nicht nur für mich ein Highlight zum Jahresende und ich freue mich schon auf meine nächste Teilnahme. 

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