Trotz Schnee bricht Rémi Bonnet den 30 Jahre alten Rekord von Matt Carpenter beim Pikes Peak Ascent. Bei den Damen hat Sophia Laukli die Nase vorn.

    Diese Bestzeit zu übertreffen schien unmöglich. Die Witterung und die dicke Schneeschicht, die am Vortag den gesamten Gipfelbereich in strahlendes Weiß gehüllt hatte, ließen das Vorhaben nur noch kühner wirken. Doch Rémi Bonnet (Salomon / Red Bull, Schweiz) verfügt über ungeahnte Ressourcen! Die Stoppuhr zeigte 1h58’30 an, als der Schweizer sich in die letzten Kurven des legendären Pikes Peak legte. Ein Endspurt und das Unmögliche war vollbracht: 2h00’20, 46 Sekunden schneller als Matt Carpenter. „Ich wusste, dass die Höhe der Knackpunkt sein würde,“ gesteht Rémi Bonnet im Ziel. „Die letzten 20 Tage vor meiner Ankunft hier habe ich in einer Unterdruckkabine trainiert und geschlafen und habe heute viel weniger unter der Höhe gelitten. Ich bin richtig happy, den Rekord gebrochen zu haben! Das galt als unmöglich, aber ich hab‘s trotzdem geschafft und bin echt stolz, dass ich der Welt bewiesen habe, wer bergauf die Nummer 1 ist! Jetzt muss ich nur nochmal herkommen, um unter 2 Stunden zu bleiben.“ 

    Patrick Kipngeno (Run2gether, Kenia) wurde mit einer ebenfalls fantastischen Zeit Zweiter: 2h04’09. „Ich bin sehr zufrieden mit meinem heutigen Rennen und freue mich total über den zweiten Platz. Rémi war heute eine Klasse für sich, es war einfach unmöglich, mit ihm mitzuhalten. Im ersten Abschnitt war ich Tempogeber, aber er hat den Moment genutzt, in dem ich mir Wasser geholt habe, um einen Vorsprung auszubauen. Ich bin wirklich zufrieden mit meiner Leistung, weil das nicht nur mein erster Wettkampf in den USA war, sondern auch das erste Rennen meines Lebens im Schnee! Ich bin jetzt zweimal hintereinander Zweiter bei der Golden Trail Series geworden und habe fest vor, beim Mammoth um Platz 1 zu kämpfen.“ Mit Eli Hemming (Salomon, USA) ist das Siegertreppchen komplett.  „Ich freue mich sehr über meinen dritten Platz! Ich komme dem Sieg jedes Jahr ein bisschen näher, das ist ja durchaus positiv. Rémi war heute wie von einem anderen Stern, aber ich bin wirklich zufrieden mit meiner Zeit.“

    Bild: Golden Trail Series

    Sophia Laukli an der Spitze vor dem Großen Finale
    Mit drei Siegen in der Tasche kann keine mehr Sophia Laukli (Salomon, USA) vor dem Finale einholen. Die Amerikanerin wird also als Erste der Gesamtwertung in Italien an den Start gehen. „Ich war richtig glücklich über mein gelungenes strategisches Vorgehen beim Sierre-Zinal. Aber heute bin ich unter Druck geraten, als Judith mich überholte.  Letztlich hab ich es trotzdem geschafft, Ruhe zu bewahren und mich auf meine Taktik zu konzentrieren, und das hieß, erst 4 Kilometer vor dem Ziel wieder anzugreifen. Die Strategie ist aufgegangen und ich freue mich sehr! Das ist auch mein erster Heimsieg in den USA bei der Golden Trail Series, und noch dazu weiß ich, dass mir vor dem Finale keine mehr den ersten Platz in der Gesamtwertung wegschnappen kann.“ Nach ihrem Sieg beim DoloMyths Run im Juli musste Judith Wyder (Hoka/Red Bull, Schweiz) sich mit dem zweiten Platz zufrieden geben. 

    „Ich freue mich über das Ergebnis, mehr hätte ich nicht rausholen können. Ich dachte kurz mal, ich könnte gewinnen, als ich bis zum Ende des Walds vorne lag, aber dann ist Sophia an mir vorbeigezogen. Da war mir klar, dass sie die ganze Zeit nur ihren Moment abgewartet hatte – heute war sie einfach stärker als ich!“  Als Dritte schaffte Anna Gibson (Brooks, USA) es ins Ziel.  „Ich freu mich total über den dritten Platz. Ich hab versucht, den Wettkampf leicht zu nehmen, weil das das längste Renne war, an dem ich je teilgenommen habe; und bei den Höhenmetern und der allgemeinen Höhenlage wollte ich mir ein paar Reserven für den Schluss aufsparen. Ich bin total baff, dass ich bei der starken Aufstellung Dritte geworden bin, das ist unglaublich!“

     

     

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