Den 10. Geburtstag feiert Altra mit einer Retro-Neuauflage des Klassikers Lone Peak als Sonderedition und da würde ich sehr gerne mitfeiern. Aber bei aller Partylaune trete ich doch besser erst einmal auf die Bremse.

    Retro ist in. Das Design aus vergangenen Tagen kehrt zurück, die Vergangenheit wird zur Zukunft, Retro-Designs sind gefragt. Doch der Grund für die Sonderedition des Lone Peak 5 von Altra ist ein schwerwiegendere als bloße Design-Sprache. Schließlich feiert die Marke den 10. Geburtstag und erinnert mit der Sonderedition an die Geburtsstande der Marke. Mir persönlich gefällt die Chamonix Sonderedition besser als die Design-Variante des im Retro-Design erhältlichen Lone Peak 5 SE von Altra. Aber das ist Geschmacksache. Ich habe eben eine persönliche Verbindung zu Chamonix und wer weiß, vielleicht darf der Lowe Peak 5 im nächsten Jahr mitreisen. Jedenfalls passt das Retro-Design zum ersten zweistelligen Jubiläum der Laufschuhmarke. Design-Elemente finden des legendären Originals, mit dem viele Meilen und sensationelle Siege absolviert wurden, finden sich in dieser Sonderedition wieder.

    Ansonsten hat sich nicht viel verändert. Altra steht für keine Sprengung, aber der Lone Peak und für ein natürliches Laufgefühl, dabei bringt der Lone Peak eine angenehme Dämpfung mit. Viel Platz haben die Füße in dem Schuh, vor allem die Zehen, das ist das Besondere an dem Altra-Konzept. Hin zu einer natürlichen Abrollbewegung, bei der vor allem die Zehen im Schuh viel Bewegungsfreiheit haben und nicht eingezwängt werden wie die Ölsardine in der Dose. Und das fühlt sich äußerst angenehm an. Wie ein Pantoffel.

     

     

    Und so schlurfe ich die ersten Meter durch die Wohnung und bis begeistert. Im Lone Peak haben die Füße viel Platz, das Obermaterial liegt angenehm am Fuß. Eben wie in einem Pantoffel. Vor lauter Begeisterung jogge ich gleich mal ein paar Meter vorsichtig auf der Straße vor dem Haus auf und ab. Denn das habe ich gelesen – langsam daran gewöhnen, vor allem, wenn man nicht schon zu den Barfußlauf-Fetischisten zählt. Bei mir weit gefehlt. Nach den ersten Metern stelle ich ich den lockeren Laufschritt ein. Vorsicht ist tatsächlich geboten. Der Lone Peak bringt zwar ordentlich Dämpfung mit, aber der Untergrund ist trotzdem spürbar. Keine Sprengung ist eben auch keine Sprengung und der Fuß soll ja mithilfe des Schuhs zurückfinden zu seiner Retro-Bestimmung. Barfuß eben statt eingeschnürt und mit jeder Menge Komfort drumherum und Dämpfung unten drunter. Aber das braucht Zeit. Bei aller Begeisterung für die Passform und das Pantoffel-Feeling, der Lone Peak und ich werden lange brauchen, um richtige Freunde zu werden. Wahrscheinlich keine zehn Jahre, denn dann würde ja schon das nächste große Jubiläum der Marke anstehen. Und dass ich auf meine alten Läufertage zum Barfußläufer werde, halte ich für ausgeschlossen. So gut wie jedenfalls. Obwohl der Lone Peak wirklich ein toller Schuh ist – ob Retro oder Chamonix. Ich gebe ihm eine Chance und wenn nur als Pantoffel-Ersatz.

     

     

    Fazit:
    In Sachen Bequemlichkeit und Passform macht dem Lone Peak von Altra so schnell keiner was vor. Der Schuh ist diesbezüglich kaum zu toppen. Als Laufschuh für die Trails dieser Welt, das braucht einen Gewöhnungsprozess und Zeit. Jedenfalls für Nicht-Barfußläufer. 

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