DAC (Dongah Aluminum Corporation) arbeitet seit Anfang des Jahres als weltweit einziger Aluminiumhersteller mit dem HIGG Index. 

    Das Mutterunternehmen der Marke HELINOX stellt Aluminium-Gestänge her und führte bereits 2017 das „Green Anodizing“ ein, einen patentierten Eloxierungs-Prozess, bei dem wesentlich weniger giftige Chemikalien und Wasserverbrauch anfallen. Um die gesamte Produktion genau zu erfassen und zu evaluieren, verwendet DAC jetzt den HIGG Index. Dieser wurde von der Sustainable Apparel Coalition entwickelt und bietet standardisierte Messwerkzeuge an, um die Nachhaltigkeit eines Unternehmens oder Produkts zu quantifizieren. DAC nimmt damit als Hardware-Hersteller weltweit eine Führungsrolle ein. 

    Die Outdoor-Branche sieht sich als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und die meisten namhaften Bekleidungs-marken unternehmen in dieser Hinsicht große Anstren-gungen. Der Higg Index ist ein Werkzeug zur einheitlichen Bewertung der Nachhaltigkeitsleistungen über die gesamte Beschaffungskette hinweg. So werden auch Schwachstellen im System sichtbar – was hilft, die richtigen Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit zu treffen. Der Higg Index wurde von der Sustainable Apparel Coalition geschaffen, stammt also aus dem Bekleidungsbereich, und hat sich dort als sehr taugliches Werkzeug etabliert. Was die Outdoor- Hardware angeht, geschieht bislang sehr wenig. 

    Anders bei DAC (Dongah Aluminum Corporation): Das südkoreanische Familienunternehmen ist Aluminium-Spezialist und stellt Gestänge für Trekkingstöcke, Faltstühle sowie Tische der Tochtermarke Helinox her. Vor allem setzen die renommiertesten Zelthersteller auf DAC-Gestänge: Hilleberg, Exped, The North Face, Vaude und viele andere. Der Werkstoff Aluminium ist zwar leicht und robust, aber sehr korrosionsempfindlich. Der effektivste Korrosionsschutz ist die Eloxierung – ein allerdings wenig umweltfreundlicher Prozess, bei dem diverse aggressive und hochtoxische Säuren verwendet werden. DAC entwickelte daher das umwelt-schonendere Green Anodizing. Ganze acht Jahre dauerte es, bis dieses (patentierte) Eloxierungsverfahren entwickelt war. 

    Mit Hilfe des HIGG Index kann DAC seinen Erfolg jetzt messen: Der Report vom Februar 2019 zeigt, dass allein im Jahr 2018 ganze 133 Tonnen Phosphor-, Salpeter- und Schwefelsäure eingespart wurden. Darüber hinaus reduziert die Methode den Kraftstoff- und Energieverbrauch im Vergleich zur herkömmlichen Aluminiumanodisierung. Der HIGG Index zeigt klar: Es sind weitere Investitionen notwendig, um den Prozentsatz der mit Green Anodizing hergestellten Gestänge zu steigern. Nächster Schritt wird also sein, eine neue Fabrik zu bauen, um die Kapazitäten für das Green Anodizing-Verfahren zu erhöhen. Jake Lah, Gründer und Inhaber von DAC, ist von der EOG (European Outdoor Group) eingeladen worden, sein Unternehmen als „Best Practice“-Beispiel zu präsentieren: Er wird im Rahmen der OutDoor by ISPO an der Sitzung der EOG- Arbeitsgruppe zur Nachhaltigkeit im Bereich Hardgoods teilnehmen. Lah erklärt: „Wir haben uns dafür entschieden, die besten Produkte auf die umweltfreundlichste Art und Weise herzustellen. Und wir treffen immer grünere und grünere Entscheidungen, denn es ist besser für unsere Mitarbeiter, unsere Kunden, aber vor allem: für unsere Kinder!“ 

    Dieses langfristige Engagement ist für Lah selbstverständlich. Das Unternehmen recycelt alle anfallenden Aluminium-abfälle. Ebenso sind alle Stangen vollständig recycelbar. Die Fabrik ist von Gärten umgeben und besitzt große Tageslicht-fenster. DAC-Kunden, wie Petra Hilleberg, Geschäftsführerin Hilleberg the Tentmaker, schätzen die Bemühungen: „Mit Green Anodizing nimmt DAC eine echte Führungsrolle in Sachen Nachhaltigkeit ein. Hilleberg Zelte verlassen sich seit mehr als zwei Jahrzehnten auf DAC-Gestänge und diese bewähren sich immer wieder aufs Neue.“ Als familiengeführtes, auf ein Produkt spezialisiertes Unternehmen ist DAC vollständig vertikal: Entwicklung, Produktion und Kontrolle der Produkte bleiben im eigenen Haus. So konnten Arbeitsschritte rund um die Aluminiumverarbeitung optimiert und nachhaltiger gestaltet werden. Das Unternehmen sieht sich auch nicht als reiner Fertigungsbetrieb, sondern forscht und konstruiert – ähnlich wie Porsche mit seinem Entwicklungszentrum, das auch für andere arbeitet. 

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