Das 20. Jubiläum des UTMB hat auch uns in seinen Bann gezogen und wir durften nicht nur hautnahe Zeugen des 2. Platzes von Katharina Hartmuth und des 8. Platzes von Hannes Namberger werden.

    Hannes Namberger schilderte uns exklusiv seine Renneindrücke in einem kurzen Interview. Chamonix und der UTMB, der Reiz an dem mittlerweile berühmtesten Ultratrail ist ungebrochen und in seinem 20. Jubiläumsjahr vielleicht so groß wie noch niemals zuvor. Schließlich fand in diesem Jahr zum ersten Mal das Finale der UTMB World Series in den Kategorien 100 Meilen, 100, 50 und 20 Kilometer statt. Mehr als erfreulich aus deutscher Sicht sind die zwei Top Ten Platzierungen von Hannes Namberger und Katharina Hartmuth auf der UTMB Strecke.

    Foto: @athletic affair & @ Dynafit

    Der Auftakt zur UTMB-Woche gehörte überwiegend den vielen Helfer:innen und Helfern. Über 1000 Teilnehmer:innen gingen am Montagmorgen bei strömenden Regen und widrigen Wetterbedingungen in Martigny Le Combe auf die Strecke des MCC. Über 37,5 Kilometer mit 2.300 Höhenmeter herrschte trotz der kühlen Temperaturen und des vielen Regens eine ganz tolle Atmosphäre. Irgendwie fühlt man sich bei diesem kleinen UTMB-Rennen intensiver dazugehörig wie bei allen anderen Wettbewerben. So zumindest mein Gefühl. Die Atmosphäre geprägt von Freundlichkeit und tiefer Solidarität, die gemeinsame Lauferfahrung steht an erster Stelle. Hast und Eile spielen maximal auf den vordersten Plätzen die übergeordnete Rolle, ansonsten geht es sehr entspannt zu. Bedauernswert nur, dass am Col de la Balme, dem höchsten Punkt der Strecke, die Aussicht auf die wunderbare Landschaft verwehrt geblieben ist. Regen, Nebel und ein eiskalter Wind machten ein längeres Verweilen gar unmöglich. Der Zieleinlauf mit viel weniger Getöse im Vergleich zu den Rennen, die zu den World Series Finals gehören, aber es fühlt sich auf eine spezielle Art und Weise inniger an.

    Nach dem Höhenluft-Schnuppern lässt es sich ohne Druck auf die kommenden Wettbewerbe konzentrieren. Natürlich nicht ohne einen kleinen Bummel über die Expo. Diese ist im Vergleich zu den Anfangsjahren expandiert, gewachsen und hat seinen ursprünglichen Charakter der kleineren und lokalen Marken zugunsten der Kommerzialisierung verloren. Neben den „offiziellen“ UTMB-Partnern tummeln sich zum Glück nach wie vor andere Laufveranstalter mit ihren Ständen am Rande der Verkaufsstände und zwangsläufig werden Gedanken an die bevorstehende Saisonplanung heraufbeschworen. Der Eiger Ultratrail steht nach wie vor wie der Großglockner Ultratrail auf der großen Liste der Veranstaltungen, denen man gerne noch einmal einen Besuch abstatten möchte. Derweil lassen sich die weiteren Rennen aus nächster Nähe weiter verfolgen. Wir werden Zeuge des Zieleinlaufs der Top-Läufer:innen auf der TDS-Strecke, es folgen der OCC und der CCC bis schließlich die Stimmung am Freitagnachmittag kurz vor dem Start des UTMB bis zum Siedepunkt kocht. Es zuckt in den Füßen, wenn der Startschuss erklingt und durfte man den UTMB einmal aus eigener Perspektive erleben, so weiß man doch, was da alles auf die Teilnehmer:innen auf den 170 Kilometer und 10.000 Höhenmeter so zukommen wird. Schmerzen, Qual, Euphorie, Müdigkeit und Triumph, das Karussell der ganz großen Emotionen dreht sich trotz der vielen Stunden schneller im Kreis als es die Gedanken erfassen können. Nach knappen 20 Stunden erreichen die beiden US-Amerikaner Jim Walmsley und Zach Miller die Ziellinie. „Nur“ rund eine Stunde später folgt Hannes Namberger in 21:20 Stunden auf Platz 8 und überzeugt nach seinem unangefochtenen Sieg in diesem Jahr beim Eiger Ultratrail auch bei dem großen Finale. In der Damenkonkurrenz erlief sich Katharina Hartmuth sogar den zweiten Platz. Aus deutscher Sicht heraus absolut fantastische Ergebnisse.

    Wir freuen uns sehr, dass Hannes Namberger, der seine Zusammenarbeit mit DYNAFIT fortsetzen wird, uns kurz nach dem Abschluss des UTMB Mont-Blanc in einem kurzen Interview seine Eindrücke schilderte:

    Foto: @athletic affair & @Dynafit

    3. Wie liefen die Vorbereitungen? Nach dem Sieg beim Eiger Ultra-Trail hast Du sicher viel Optimismus mitgenommen.

    Diese Saison bin ich verletzungstechnisch sehr gut durchgekommen, vielleicht so gut wie noch nie. Der Eiger war ein Lauf um noch einmal Selbstvertrauen zu tanken und um ein paar Sachen zu testen. Nach dem Eiger habe ich dann wirklich nur mit Fokus auf den UTMB trainiert, mir sogar die komplette Runde in 3 Tagen angeschaut und viele Longruns gemacht.

    4. Was war Dein Highlight auf der Strecke beim UTMB? Gibt es da den „einen besonderen Moment/Begegnung“ abgesehen vom Zieleinlauf?

    Col de la Forclaz. Hier waren so viele Fans die einen Tunnel zum durchlaufen gebaut haben, Motorsägen für den Lärm und verschiedene Gegenstände mithatten um einen lautstark anzufeuern.

    Foto: @athletic affair & @Dynafit

     

    1. Wie fühlte sich der Zieleinlauf dieses Jahr an? 

    Er fühlte sich natürlich mega gut an, jedoch war es beim meinem ersten UTMB 2021 nochmal etwas besonderer. 2021 war für mich alles neu und extrem. In diesem Jahr wusste ich was mich erwartet, dennoch war die Stimmung im Ziel der Wahnsinn!

    2 . Bist Du zufrieden mit Deiner Leistung und Deiner Zielzeit?

    JA, definitiv. Ich hatte in diesem Jahr viel richtig gemacht. Das am Ende „nur“ ein 8.Platz rausspringt, zeigt wie extrem sich das Level im Elite Feld jährlich verbessert. Jedoch weiß ich auch, dass ich noch einiges zu verbessern habe um noch schneller zu werden.

    Foto: @athletic affair & @Dynafit

     

    5. Ist Deine Saison für dieses Jahr beendet oder wirst Du noch Wettkämpfe machen?

    Gerade würde ich sagen, dass meine Saison beendet ist, da wir in 2 Wochen unser erstes Kind erwarten. Ich möchte deshalb jetzt etwas runterfahren und die Zeit genießen. 

    6. Hast Du schon einen Plan für die Wettkampfsaison 2024?

    Nein, ich habe nur bis zum UTMB gedacht und keinen Tag weiter, zumindest in sportlicher Sicht. Für nächstes Jahr muss ich zuerst den UTMB Kalender abwarten und dann meinen Plan machen. Es ist aber auch gerade sehr schön, alles ruhig angehen zu lassen, Kraft zu tanken und Zeit für andere Sachen zu haben.

    Auch wenn der UTMB Mont-Blanc das große Finale der UTMB World Tour darstellt, es folgen in diesem Jahr noch weitere Rennen, die landschaftlich und sportlich reizvolle Ausblicke bieten wie zum Beispiel der Wildstrubel by UTMB in Crans Montana. Nach dem Rennen ist immer irgendwie auch vor dem Rennen, auch wenn es gut tut, das Erreichte erst einmal Revue passieren zu lassen.

    Foto: Gritt Liebing
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