Völkl setzt ambitionierte Klimaziele und verpflichtet sich der Science Based Target Initiative (SBTi)

Um den eigenen ökologischen Fußabdruck messbar zu senken und zur globalen Reduzierung von CO2-Emissionen beizutragen, verschreibt sich der Straubinger Skihersteller und die gesamte EOC-Gruppe offiziell der internationalen Science Based Target initiative (SBTi) und damit der Festlegung wissenschaftsbasierter Klimaziele im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen. 

Verpflichtung der gesamten EOC-Gruppe 
Im Zuge des Commitments mit der SBTi verpflichtet sich das EOC über alle zwölf Marken hinweg zu kurz- und langfristigen Emissionsreduzierungen im Einklang mit dem wissenschaftlichen fundierten Netto-Null-Ziel. Damit erklärt die Gruppe, innerhalb der kommenden zwei Jahre konkrete CO2-Reduktionsziele zu benennen und für eine Validierung durch die SBTi einzureichen. Diese Ziele müssen den Vorgaben der Pariser Klimaziele gerecht werden und darauf einzahlen, die Erderwärmung auf 1,5°C zu beschränken. 

Als Near-Term-Ziel strebt das Unternehmen bis 2030 eine Emissionsreduzierung um 50 Prozent an. Das Net-Zero-Ziel ist das Erreichen einer Netto-Null-Emission bis 2050. Zusätzlich zu den angestrebten Zielen im Rahmen des SBTi-Commitments hat sich das EOC zudem das Ziel einer Emissionsreduzierung um 80 Prozent bis 2040 gesetzt. 

Mit dem Jahr 2022 als Grundlage wird für die gesamte EOC-Gruppe aktuell eine vollständige Treibhausgasbilanz gemäß dem Greenhouse Gas (GHG) Protocol über alle drei Scopes, sprich direkte sowie indirekte Emissionen, erstellt. Auf dieser Basis sollen anschließend die Zielsetzungen definiert und nach Einreichung von der SBTi validiert werden. Als internen Meilenstein hat sich das EOC die Einreichung bis Anfang 2026 gesetzt. 

Völkl setzt eingeschlagenen Weg fort 
Aktiv umgesetzt werden sollen die Ziele der Dachmarke nach der Validierung auf Ebene der einzelnen EOC-Brands. Der letzte große deutsche Skihersteller Völkl arbeitet bereits seit mehreren Jahren daran, im gesamten Entwicklungs- und Herstellungsprozess nachhaltiger und seiner unternehmerischen Verantwortung gerecht zu werden. Als Teil des Elevate Outdoor Collective verpflichtet sich Völkl nun ebenfalls den Science Based Targets. Gerade als Wintersportmarke sieht sich das Unternehmen in diesem Zusammenhang in der Verantwortung und schreibt der CO2-Bilanzierung sowie der Zielvalidierung über die SBTi einen hohen Stellenwert zu. Reflektiert und zum Teil bereits umgesetzt werden die Ziele in konkreten, Völkl-spezifischen Maßnahmen, die das Unternehmen in vier Bereiche aufteilt, die Hand in Hand gehen – Produkt, Produktion, Vertrieb und die Markenfamilie, welche die Mitarbeiter, Kunden und die Community umfasst. 

Produktion: Senkung des Energieverbrauchs 
Im Bereich der Produktion spielt die Reduktion des Energieverbrauchs eine entscheidende Rolle. Seit 2019 hat es das Unternehmen geschafft, den Energieverbrauch pro produziertem Ski um 16 Prozent zu senken. Zudem bezieht das Völkl-Werk in Straubing seinen Strom heute bereits aus 100 Prozent erneuerbarer, elektrischer Energie aus dem acht Kilometer entfernten Donau-Wasserkraftwerk. Eine aktuell noch große CO2-Emissionsquelle ist der Bereich der Wärmegewinnung aus Erdgas. Hier arbeitet Völkl an einer technischen Lösung, um eine CO2-neutrale Wärmequelle als Ersatz zu finden und bezieht bis dahin über den TÜV Süd Goldstandard CO2-kompensiertes Erdgas. 

Für kurze Lieferwege und damit eine weitere Reduzierung der CO2-Emission arbeitet Völkl – für den Hauptstandort Straubing – nur mit europäischen Zulieferern zusammen. 63 Prozent stammen dabei aus Deutschland, davon 28 Prozent aus Bayern. Noch mehr Transparenz hinsichtlich der Lieferkette und Herkunft der Rohmaterialien stehen auf der Agenda und sollen in die Ziele des SBTi-Commitments einfließen. 

Produkt: Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen reduzieren 
Ein weiterer entscheidender Emissionsfaktor mit Blick auf die Produkte sind die diversen eingekauften Materialien und deren Herstellung. Hier soll der Hebel durch den Einsatz von recycelten und biobasierten Materialien angesetzt werden. Als Grundlage für Optimierungen und die Bewertung von Alternativen führt Völkl aktuell ein „Life-Cycle- Assessment“ (LCA) durch und will Ende 2025 den ersten Ski hinsichtlich des CO2- Abdrucks vollständig berechnet haben. 

Geplant wird die Verwendung eines zu 44 Prozent biobasierten Harzsystems mit einem biogenen Anteil aus sekundären und tertiären Biomasse-Abfällen für die Verleimung der Völkl-Ski. Die Implementierung soll realisiert werden, sobald alle Voraussetzungen gegeben sind. 

Um den Carbon-Anteil der Ski zu minimieren, wird das CO2-intensive Material bereits seit 2021 nur noch dort verwendet, wo es wirklich einen Mehrwert bietet. Dadurch konnten bis heute 3,9 Tonnen Carbon eingespart werden. Zudem hat Völkl dank seines innovativen Tailored Titanal Frame-Designs seit 2021 schon 14 Tonnen Titanal in seiner Mantra-Linie einsparen können und arbeitet kontinuierlich an weiteren Verbesserungen. 

Vertrieb und Verpackung: Auf Luftfracht verzichten wo immer möglich 
Im Sinne des Commitments über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg ist sich Völkl der Bedeutung und dem Einfluss seiner Rohstoff-Lieferanten und deren Lieferketten auf den eigenen CO2-Fußabdruck bewusst. In Zukunft soll dieser Umstand bei der Evaluation von Partnern und Lieferanten noch mehr berücksichtigt werden. 

In Hinblick auf Verpackungen spielt das Kreislaufprinzip – speziell in der Zusammenarbeit mit Lieferanten und Vertriebspartnern – eine entscheidende Rolle. Stahl und Titanalkanten werden schon heute in Holzkisten geliefert, die anschließend zurück an den Lieferanten gehen. Holzkerne werden in wiederverwendbaren Kartonagen verschickt. Der Skiversand an Tochterunternehmen erfolgt hauptsächlich im Bündel auf Wägen anstatt in Einzelumverpackungen und spart so Verpackungsmaterial. Darüber hinaus verzichtet Völkl, wo immer es realisierbar ist, auf das Versenden der Ware per Luftfracht. 

Faktor Mensch: Teil einer ganzheitlichen Verantwortung
Über die konkreten CO2-Reduzierungsmaßnahmen hinaus steht für Völkl die soziale Nachhaltigkeit als tragende vierte Säule im Mittelpunkt des eigenen unternehmerisch- verantwortungsvollen Handelns. Das Unternehmen sieht die Mitarbeiter:innen als entscheidende Innovationstreiber und Wegbereiter für einen erfolgreichen Wandel. Dafür setzt Völkl zum einen auf die anhaltende Erweiterung des Nachhaltigkeitsteams und die Verbesserung der interdisziplinären Zusammenarbeit über die diversen Abteilungen hinweg. Die Implementierung von Environment, Social & Governance (ESG)-Prozessen dient als Rahmenwerk zur transparenten Bewertung und Kommunikation der Fortschritte. 

Auf der anderen Seite stößt das Unternehmen zahlreiche Initiativen an oder setzt sie bereits um, die auf die Zufriedenheit, Diversität und Entwicklung der Belegschaft einzahlen. Dazu gehören Aktionen wie „Völkl bewegt sich“ genauso wie die Einführung eines Mentoring Programms und eines Bonussystems für das Einbringen neuer Ideen oder die Mitgliedschaft im CSR-Netzwerk der Stadt Straubing. 

Ein wichtiger erster Schritt 
„Mit der Verpflichtung zu den Science Based Targets gehen wir mit Völkl und als EOC- Gruppe einen wichtigen Schritt in Richtung schneller und tiefgreifender Emissionssenkungen“, sagt Michael Kyne, Global Sustainability Manager beim Elevate Outdoor Collective. „Jedoch ist das Commitment nur der erste, einfache Teil – die großen Herausforderungen stehen uns jetzt erst bevor. Nun gilt es, im Rahmen der SBTi- Verpflichtung und auf Basis des wissenschaftsbasierten, global anerkannten Rahmenwerks Schwerpunkte zu identifizieren und Reduktionspläne zu entwickeln, die darauf ausgerichtet sind, aktiv zur Begrenzung der Erderwärmung beizutragen.“