Eines vorweg genommen: Mit dem Rennabbruch des TDS hat die UTMB-Organisation die einzig richtige Entscheidung getroffen und mit dieser Entscheidung gezeigt, dass die Sicherheit ALLER Teilnehmer:innen die oberste Priorität besitzt.

    Es ist, als ob sich die Betroffenheit über den tragischen tödlichen Unfall über ganz Chamonix legt. Wir sind zutiefst betroffen und können nach der schrecklichen Gewissheit, dass ein tschechischer Laufkollege tödlich verunglückt ist, kaum einen klaren Gedanken fassen. Emotional mitgenommen und ziemlich durcheinander machen wir uns am Vormittag auf den Weg, um meine Startnummer abzuholen. In den Gesichtern der TDS-Teilnehmer, die mit den Bussen von Bourg St. Maurice nach Chamonix zurück gebracht worden sind und nun fast schon verloren durch die Straßen streifen, ist eine Mischung aus Trauer und Frustration zu lesen. Nur wenige tragen ihr Unverständnis und ihre Wut über die Entscheidung offen zur Schau. Dass vereinzelte Beschwerden von Läufer:innen bezüglich der Entscheidung an die Organisation herangetragen werden, das bekommen wir nur am Rande mit. Rund 300 TDS Teilnehmer:innen hatten die entsprechende Passage noch vor dem Unfall passiert und dürfen das Rennen zu Ende laufen. Meine Indisponiertheit zeigt sich darin, dass die Startnummernausgabe für den UTMB erst am Donnerstag erfolgt. Wir haben uns mit voll gepacktem Race-Rucksack also einen Tag zu früh auf den Weg gemacht!

     

    Foto: Gritt Liebing

    Unsere Gedanken sortieren wir anschließend beim Laufen. Der Mont Blanc hat sein Gesicht wieder gewechselt. Die dunklen Wolken und der Wind sowie die Regenschauer haben sich verzogen, die Sonne zeigt sich von ihrer besten Seite, der Himmel ist blau und der Berg strahlt in sattem, schneebedecktem Weiß.

    Leidenschaft, das echte Feuer und das Brennen für die eigene Marke, das ist bei vielen Herstellern in der Outdoor.Branche zu einer Seltenheit geworden. Bei einem erneuten Bummel über die Laufmesse stoßen wir auf die französische Outdoor-Marke CimAlp und entdecken eine Begeisterung, mit der wir schon lange nicht konfrontiert worden sind, Seit 1969 gibt es die französische Marke und sie hat in dieser Zeit wahrlich viele Höhen und Tiefen durchlebt. Wir verschaffen uns einen groben Überblick über die Produkte, die hier auf der Messe vorgestellt werden und schnell wird klar: Bei CimAlp steckt die Liebe in Details, die genau den Unterschied zu den Produkten anderer Hersteller machen, Die Augen unseres Gesprächspartners leuchten, als er uns die neue Regenhose und die passende Regenjacke vorstellt. Wir werden mitgerissen von den Ausführungen, weil sie so leidenschaftlich und voller Begeisterung vorgetragen werden. Erst seit Juli diesen Jahres vertreibt CimAlp seine Produkte auch in Deutschland und das ausschließlich über den eigenen Online-Handel zu einem höchst attraktiven Preis.

    Foto: Gritt Liebing

    Die Abendsonne lässt den weißen Berg noch einmal in vollem, rötlichem Glanz erstrahlen. Die Stimmung könnte romantischer nicht sein. Heute zeigt sich der Mont Blanc von seiner freundlichen Seite. Wir genießen den Ausblick und den Ausklang eines denkwürdigen Tages, immer noch mit gemischten Gefühlen. 

    Übrigens: Den TDS gewinnt Erik-Sebastian Krogvig aus Norwegen, der für die 145Km und 9100Hm 18 Stunden und 49 Minuten benötigt. Schnellste Dame ist die Französin Manon Bohard in 23 Stunden und 11 Minuten. Ein famoses Rennen liefert die in Deutschland lebende Ungarin Ildiko Wermescher, die sich das Rennen perfekt einteilt und mit nur 2 Minuten Abstand den 3. Platz für sich behaupten kann.

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