Am Col Forclaz wird die Luft schon einmal dünn - die Reise zum UTMB 2021 hat für uns mit zwei obligatorischen Zwischenstopps begonnen.

    Für uns bei jeder Reise nach Chamonix obligatorisch: Ein kurzer Stop am Rasthof La Gruyère in der Schweiz, wo es den besten Raststätten-Latte Macchiato gibt. Dann erste Höhenluft schnuppern am Col Forclaz bevor es in Frankreich die letzten 20 Kilometer Richtung Chamonix geht. Am Forclaz bleibt uns auf 1.500 Metern Höhe erst einmal die Luft weg und die Anspannung zeigt sich nicht zum ersten Mal bei unserer Anreise in ersten Tränen. Mit denen hatten wir spätestens seit Martigny, dem Startort des MCC zu kämpfen. Bei dem Gritt vor exakt zwei Jahren gestartet ist. Und mit dem Zieleinlauf einen ihrer größten Träume wahr machen konnte. Ein Zieleinlauf beim UTMB ist – egal auf welcher Strecke – etwas ganz Besonderes. Magie pur.

    ©Gritt Liebing

    Sage nie „nie wieder“! Für mich ist es die siebte Reise zum UTMB und statt einer gewissen Routine und dem Wissen, was mich erwartet, ist die Reise zur weltweit größten Trailrunning-Veranstaltung jedes Mal aufs Neue eine neue Entdeckung, vor allem des eigenen Seelenlebens. Der Gletscher des Mont-Blanc hat seit meiner ersten Teilnahme 2009 deutlich gelitten. Er ist mehr denn je ein Mahnmal für die Zerstörungswut und den Egoismus der Menschen. Vielleicht habe ich deswegen das verrückte Gefühl, als würde er uns im Licht der Abendsonne grüßen. Chamonix und der Mont-Blanc waren mir immer wohl gesonnen, denn nur vor allem aus Niederlagen lernt man.

     

     

    ©UTMB

    Am Abend sitzen wir noch mit  Ingemar zusammen, einem langjährigen Wegbegleiter, der am Dienstag beim TDS am Start stehen wird und zum ersten Mal Teil der UTMB-Familie ist. Es gibt Pizza und vieles, was wir ihm gerne mit auf dem Weg geben würden. Doch der UTMB schreibt für jeden seine eigenen Gesetze. Außer die Anspannung ein wenig durch ein paar warme Worte lindern, gibt es nicht viel, was wir tun können. Über dieser einzigartigen Bergkulisse  entfaltet sich am Nachthimmel ein fast voller Mond und ein prachtvoller Sternenhimmel. Die Hektik des Tages weicht einem Gefühl der inneren Ruhe. Der UTMB 2021 hat begonnen.

    ©Harald Bajohr

    Übrigens: Den MCC, das Rennen der Helfer:innen und Bewohner:innen der Mont-Blanc Region über 40Km und 2200 Höhenmeter konnte Anthony Felber in 3:39h für sich entscheiden. Lucille Germain erreichte als erste Dame in 4:23h das Ziel in Chamonix.

    Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!