Wir wandeln zwischen fantastischen Bergimpressionen und Laufschuh-Innovationen, zwischen UTMB-Hype und den 1000 Gesichtern, die der höchste Berg Europas zu zeigen vermag. Die Schreckensnachricht erreicht uns erst in den frühen Morgenstunden des Mittwoch.
    Foto: Gritt Liebing

    Wir können uns nicht satt sehen an der Bergkulisse, die uns umgibt. Dass für mich die Umrundung des Weißen Bergs am Freitag ansteht, diesen Gedanken versuche ich so weit wie möglich zu verdrängen. Vielmehr genießen wir den Trubel und den leichten Läuferwahnsinn, der um uns grassiert und von dem wir schon längst angesteckt sind.

    Wir entdecken bei Ravanel Sport in Chamonix eine limitierte Mont Blanc Edition des Salomon S/LAB x Alpine. Den Schuh hatten wir schon im Vorfeld unserer Reise auf der Webseite des Sportgeschäfts gefunden, über den bei den Salomon-Kollegen in Deutschland allerdings keine Informationen vorlagen. Der Mont Blanc und der UTMB sind eben vorrangig in Frankreich von höchstem Interesse. Auf der Pandemie-bedingt geschrumpften Messe entdecken wir eine weitere Mont Blanc Laufschuh-Edition: INOV-8 bringt den neuen Trailfly Ultra G300 Max ebenfalls in einer vom Weißen Berg inspirierten Version. Der neue Brooks Cascadia hingegen zeigt sich modern, bunt und wirklich von einer interessanten, neuen Seite. Jedenfalls dann, wenn man sich die Historie des Schuhs einmal plastisch vor Augen führt.

     

     

    Nach so viel Laufschuh-Input ist erst einmal Durchschnaufen angesagt. Die vielen Eindrücke erst einmal sacken lassen, um sich anschließend wieder ins Getümmel stürzen. Traditionell findet am Donnerstagmorgen der von Compressport initiierte Morning Run statt. Auf den wir verzichten und auch auf das „warm laufen“ auf dem Laufband verzichten wir lieber. Um weder den Überblick noch den Durchblick zu verlieren, schauen wir bei Julbo vorbei. Der französische Brillenspezialist ist wie Compressport seit vielen Jahren Partner des UTMB und wie uns die gut gelaunte Lucie erzählt, ist man auch in Frankreich froh, dass sich endlich einmal wieder die Gelegenheit bietet, direkt mit Läuferinnen und Läufer in Kontakt zu kommen. Unsere vorläufig letzte Station unseres heutigen Innovations-Bummels.

     

     

    Während sich der Nachwuchs bei der ersten Welle des YCC austobt und auf Applaus nicht verzichten muss, schnüre ich ebenfalls die Laufschuhe und bewege mich hinaus aus dem Trubel. Durchatmen und den vielen Eindrücken freien Lauf lassen und natürlich auch der immerwährenden Anspannung für ein paar Kilometer entfliehen. Am späten Abend sinken die Temperaturen, der Wind frischt auf und bläst teilweise mit gehöriger Wucht. Die Teilnehmer am TDS, die seit heute Mittag unterwegs sind, haben es in dieser ersten Nacht nicht leicht.

     

     

    Foto: Gritt Liebing

    Und dann in den frühen Morgenstunden die Schreckensnachricht, die uns morgens um 5:00 Uhr erreicht. An der schwierigsten Stelle des TDS, dem Passeur de Pralognan hat sich ein schwerer Unfall ereignet. Der Rettungshubschrauber war direkt vor Ort, um dem Läufer aus Tschechien Erste Hilfe zu leisten. Der TDS wurde komplett abgebrochen und die Läufer:innen zurück zur Verpflegungsstation nach Bourg St. Maurice geleitet und anschließend nach Chamonix gebracht. Wir sind zutiefst betroffen und finden in diesen frühen Morgenstunden kaum noch Schlaf.

     

    Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!