19 Unternehmen aus den Bereichen Automotive, Fahrrad und Technologie haben sich zusammengeschlossen, um die Entwicklung und Implementierung vernetzter Mobilitätslösungen voranzutreiben. Mit ihrer Hilfe wollen sie dazu beitragen, die Risiken für Fahrrad- und eBike-Fahrer*innen auf nordamerikanischen Straßen zu verringern.

    Die neue „Coalition for Cyclist Safety“ (Bündnis für Fahrradsicherheit) setzt sich dafür ein, auf Basis der Vehicle-to-Everything-Technologie (V2X) einen umfassenden Sicherheitsansatz für Fahrradfahrer*innen zu entwickeln. Im vergangenen Jahr hatte das US-Verkehrsministerium Strategien entwickelt, um das vernetzte V2X-Ökosystem als wichtige technologische Lösung zum Verbessern der Verkehrssicherheit für vulnerable Verkehrsteilnehmer*innen Wirklichkeit werden zu lassen. Die Bündnispartner sind davon überzeugt, dass V2X sowohl Sicherheitsvorteile bietet als auch das Potenzial hat, Staus und damit verbundene Emissionen zu reduzieren. Sie setzen sich dafür ein, wichtige Bestandteile der Pläne des US-Verkehrsministeriums umzusetzen, um die Sicherheit von Radfahrer*innen zu erhöhen. Weitere Unternehmen sollen dafür gewonnen werden, ebenfalls ihren Beitrag dazu zu leisten.

    Die beteiligten Unternehmen beabsichtigen, gemeinsam an der Integration von Fahrrädern in das zukünftige V2X-Kommunikations-Ökosystem zu arbeiten. Indem mit V2X-Technologie ausgestattete Autos, Fahrräder und andere Verkehrsteilnehmer*innen miteinander kommunizieren können und dadurch eine gegenseitige Wahrnehmung erreicht wird, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, die Zahl der Unfallverletzungen bei Zusammenstößen zu senken.  Die Arbeit des Bündnisses wird zudem durch Erkenntnisse und Empfehlungen von Interessenvertreter*innen aus den Bereichen Radverkehr, Sicherheit und intelligente Verkehrssteuerung unterstützt. Sie sind in einem beratenden Gremium organisiert. Nach Angaben der U.S. Centers for Disease Control machen Fahrräder ein Prozent aller Fahrten in den Vereinigten Staaten aus, aber zwei Prozent aller Verkehrstoten. Mehr als 130.000 Radfahrer*innen werden jedes Jahr im US-Verkehr verletzt.

    Gründungsmitglieder der „Coalition for Cyclist Safety“
    Zahlreiche Unternehmen aus der Automobil- und Fahrradindustrie sowie der Konnektivitäts-, Chip- und Softwarebranche haben sich bereits verpflichtet, die Initiative zu unterstützen.

    Die Gründungsmitglieder sind: 
    Automobilhersteller – Audi, Cariad
    Fahrradindustrie – Accell, AT-Zweirad, BMC, Bosch eBike Systems, Koninklijke Gazelle, Shimano, Trek Bicycle Corp.
    V2X-Technologie – Autotalks, Commsignia, Qualcomm, Spoke Safety
    Telekommunikation – Deutsche Telekom, TELUS

    Dem Beratungsgremium des Bündnisses werden angehören:
    ITS America, League of American Bicyclists, People for Bikes, The Governors Highway Safety Association

     

     

    Bild: Bosch eBike Systems

    V2X-Technologien können die Sicherheit für Radfahrer*innen erhöhen
    Radfahren kann viele ökologische, wirtschaftliche und gesundheitliche Vorteile erschließen und hat daher in den letzten Jahren in den Vereinigten Staaten und Kanada an Beliebtheit gewonnen. Mit der Zunahme des Radverkehrs wächst auch das Bedürfnis von Rad- und Autofahrer*innen nach mehr Sicherheit im gemeinsam genutzten Verkehrsraum. Zusätzlich zur physischen Infrastruktur, die ein sichereres Radfahren ermöglicht, können vernetzte V2X-Technologien durch rechtzeitige Warnmeldungen beitragen, die Unfallzahlen zu reduzieren. Dazu werden diese Technologien sicherstellen, dass Fahrräder digital Autos erkennen und Autos wiederum Fahrräder digital wahrnehmen. „Die Coalition for Cyclist Safety setzt sich gemeinsam mit lokalen Regierungspartnern für die Einführung von Technologien zum Schutz vulnerabler Verkehrsteilnehmer*innen in Fahrrädern und Fahrzeugen ein. Es ist an der Zeit, uns nicht mehr mit der Frage zu beschäftigen, ob wir diese lebensrettende Technologie einsetzen oder wer den Anfang machen sollte. Wir konzentrieren uns nun darauf, wie wir dies gemeinsam, bewusst und in großem Maßstab tun können”, erklärt Jarret Wendt, CEO von Spoke.

    „Die Roadmap zur Rettung von Menschenleben ist klar und dass sich Audi zum Einsatz von C-V2X-Konnektivität verpflichtet, ist eine Investition in die Zukunft unseres Verkehrs-Ökosystems”, sagt Brad Stertz, Director of Audi Government Affairs. „Unsere Beteiligung an der Coalition for Cyclist Safety wird das Erreichen dieses Ziels beschleunigen.” Anhand interner Untersuchungen und öffentlich zugänglicher Daten schätzt Audi, dass sich mithilfe von C-V2X bis zum Jahr 2025 rund 5,3 Millionen Fahrzeuge, Verkehrsbaustellen, Bahnübergänge, Fahrräder und andere Einrichtungen und Fahrzeuge beziehungsweise Geräte vernetzen lassen. Bis zum Jahr 2030 könnte diese Zahl auf 61 Millionen anwachsen, darunter 20.000 Fußgängerüberwege, 60.000 Schulzonen, 216.000 Schulbusse und 45 Millionen Smartphones.

    Um den Straßenverkehr für alle Teilnehmer*innen sicherer und effizienter zu machen, weitet die Bosch Gruppe ihr Engagement im Bereich der V2X-Technologien aus und treibt mit ihrem Geschäftsbereich Bosch eBike Systems auch die Integration von Fahrrädern in das V2X-Ökosystem voran. „V2X ist ein weiterer wichtiger Beitrag zum sichereren Fahrradfahren, da es Radfahrer*innen für andere Verkehrsteilnehmer digital sichtbar machen kann”, erklärt Claus Fleischer, Geschäftsleiter von Bosch eBike Systems. „Dies kann jedoch nicht ein Unternehmen allein erreichen – es erfordert die Zusammenarbeit verschiedener Akteure, die übergreifend an diesem Thema arbeiten, damit in Zukunft alle Verkehrsbeteiligten von den Vorteilen profitieren, die V2X bieten kann. Wir freuen uns, zu den Gründungsmitgliedern der Coalition for Cyclist Safety zu gehören und Partner bei dieser wichtigen Initiative zu sein.” Um das Potenzial des V2X-Ökosystems zu erschließen und mehr Sicherheit für Straßennutzer*innen zu erreichen, verfolgt die Industrieinitiative einen ganzheitlichen Ansatz und zielt darauf ab, alle relevanten Interessengruppen, Akteur*innen und Entscheidungsträger*innen einzubinden. Die an der Initiative beteiligten Unternehmen verpflichten sich, V2X-Lösungen, -Komponenten und -Anwendungen individuell zu entwickeln, zu implementieren und einzusetzen. Durch die Zusammenarbeit mit Aufsichtsbehörden und Infrastrukturbetreibern auf verschiedenen Regierungsebenen wollen die Unternehmen sicherstellen, dass die Richtlinien für die V2X-Einführung klar sind und die entsprechenden Infrastrukturanforderungen erfüllt werden. Die Brancheninitiative setzt sich dafür ein, dass Radfahrer*innen in die V2X-Entwicklung einbezogen werden, und wird deshalb auch eng mit anderen Vertreter*innen von Fahrrad- und eBike-Interessengruppen zusammenarbeiten.

    „Wir begrüßen es, dass sich führende Vertreter der Automobil- und Fahrradindustrie zusammengetan haben, um innovative Lösungen zu finden, die helfen, unsere Straßen für Radfahrer jetzt und in Zukunft sicherer machen“, sagt Bill Nesper, Executive Director der League of American Bicyclists. „Die Weiterentwicklung der Technologie, um Verkehrsteilnehmer*innen miteinander zu vernetzen, ist ein wichtiger Bestandteil der Schaffung eines sicheren Gesamtsystems, neben dem Bau von Straßen mit geringerer erlaubter Höchstgeschwindigkeit und einer sichereren Infrastruktur. Wir vertrauen darauf, dass die Führungsrolle der Unternehmen in der Coalition for Cyclist Safety andere dazu anregen wird, sich anzuschließen und sich zu verpflichten, einen hohen Sicherheitsstandard nicht nur für die Menschen im Fahrzeug zu schaffen, sondern auch außerhalb des Fahrzeugs.“

    Das V2X-Bündnis wird seine Arbeit in den Vereinigten Staaten und Kanada aufnehmen. Um das Thema zu erschließen und frühzeitig Sicherheitsvorteile zu erzielen, beginnt die Initiative mit mobilfunkbasierten V2X-Lösungen (C-V2X). Von den Vereinigten Staaten und Kanada ausgehend wird sie nach Wegen suchen, um gemeinsame Industrieansätze auch nach Europa und in andere Regionen der Welt zu bringen.

     

     

    Mehr über Robert Bosch GmbH


    Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!