Manchmal würde man es bereuen, Dingen keine zweite Chance zu geben. Die Suunto 9 Titanium hat es mehr als verdient.

    Rückblick
    Es war eines dieser wunderbaren Trailrunning-Events aus vergangenen Tagen. Anspruchsvolle Strecken, begeisterte Teilnehmer, ein wilder Wettermix mit abschließendem Sonnenschein und blauem Himmel im Ziel und eine Expo im Start- Zielbereich, bei der sich Betreuerinnen, ZuschauerInnen und TeilnehmerInnen auch noch nach dem Lauf tummelten. Die Strecke ideal für einen Testlauf mit der damaligen Suunto 9, der finnische Outdoor- und Sport-Uhren Hersteller als Sponsoringpartner bot diese Möglichkeit direkt vor Ort. Der Testlauf mit dem damaligen Highend-Produkt für mich nicht befriedigend. Am Ende zu wenig Kilometer auf dem Display und vor allem eklatante Differenz bei den Höhenmetern zu den Angaben des Veranstalters. Auf Nachfrage erhielt ich damals folgende lapidare Antwort: „Wenn Du Wert auf Höhenmessung legst, brauchst Du die Suunto 9 Baro, der Rest taugt einfach nix“. Und pflugs wendet sich der gesetzte Suunto Mitarbeiter dem nächsten Interessierten zu. Ich fühlte mich ziemlich im Regen stehend, der Umgang nach meinem Gefühl alles andere als Konsumentengerecht. „Die haben es einfach nicht nötig“ grummelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart und der Entschluss auf Suunto am Handgelenk zukünftig so voll und ganz zu verzichten, war gefasst.

    Zweite Chance
    Ein paar Jahre später flattert mir also die Suunto 9 Titanium als Testgerät ins Haus. Ich gebe gerne und jedem eine zweite Chance. Zum Glück! Denn dieser Outdoor-Alleskönner erobert mich im Sturm und auch bei genauerer Beschäftigung ebbt die Euphorie erst nach vielen Kilometern ein ganz klein wenig ab, aber auch nur weil sich ein Gewöhnungsprozess eingestellt hat. Die Suunto 9 Titanium, die jetzt als Sonderedition erhältlich ist, bietet alles, was Outdoor-Enthusiasten und -Abenteuer sich wünschen. Darüber hinaus ist sie ein schicker und stylisher Begleiter im Alltag und ein echter Hingucker.

    Bild: Gritt Liebing

    Einrichten der Uhr
    Ich erinnere mich an die damaligen Worte des Mitarbeiters und bin sehr gespannt auf die barometrische Höhenmessung. Doch vorher geht es ans Einrichten des Alleskönners. Dazu vorher schnell die Suunto App herunterladen und schon geht es ans Einrichten der Uhr. Das funktioniert alles ganz hervorragend und ist in wenigen Minuten vollbracht. Über Suuntolink wird die das aktuelle Update auf die Uhr geladen. Auch das funktioniert unproblematisch. Es ist wie so oft im Leben, wenn man sich für eine Marke entscheidet: So auch hier, denn direkt taucht man ein die Suunto-Welt. Die App bietet Verknüpfungen zu sozialen Netzwerken und bietet weitere Verknüpfungen in der digitalen Welt. Viel entscheidender ist für mich allerdings, dass hier sämtliche Daten, die mit der Uhr aufgezeichnet werden, gespeichert werden. Eine Darstellung der Trainings- und Aktivitätsaufzeichnungen sowie der Schlafanalyse ist nicht über einen Webservice möglich, sondern ausschließlich in der App. Für mich reicht das vollständig. Die Daten werden übersichtlich und auf einen Blick dargestellt und mehr benötige ich nicht. Übrigens: Das Touch-Display funktioniert ganz hervorragend. Das Tippen, Scrollen und Auswählen auf dem Display geht schnell, direkt und einfach perfekt. Gut – zur Not könnte man auch die Tasten benutzen, das allerdings scheint offensichtlich nur in Ausnahmesituationen notwendig zu sein.

    Bild: Gritt Liebing

    Tragekomfort
    Der Tragekomfort ist trotz des fülligen Gehäuses, in dem viel Technik untergebracht ist, ausgezeichnet. Den Outdoor-Computer kann man locker Tag und Nacht am Handgelenk tragen, er fällt eigentlich gar nicht mehr ins Gewicht. Das Armband bietet höchsten Tragekomfort, pfiffig die zwei zusätzlichen Klammern, in denen das Armband eingeklemmt werden kann. Das Display lässt sich in verschiedenen Farbvarianten darstellen – da kommt es auf die persönliche Vorliebe an. 

    Bild: Harald Bajohr

    Ab auf den Trail
    Im Vergleich zur GPS-basierten Höhenmessung ist die barometrische Höhenmessung definitiv genauer. Auf den heimischen Strecken braucht man das vielleicht nicht unbedingt, aber selbst hier variieren die Werte. Je mehr Kilometer und Höhenmeter gefressen werden, desto größer die Differenz zur GPS-orientierten Höhenmessung. Das kann bei einem längeren Trainingslauf bei unseren Tests schon einmal um die 100 Höhenmeter ausmachen und da wird es dann doch schon brenzlig. Noch brenzliger wird es allerdings, wenn man tatsächlich in den Bergen unterwegs ist, denn dort wiegt schon allein aus Sicherheitsgründen die Exaktheit um so schwerer. Praktisch auch, dass die Höhenmeter im Aufstieg und Abstieg gemessen werden. In den Displayeinstellungen kann zwischen verschiedenen Ansichten gewechselt werden – je nachdem, welchen Werte man selbst die höhere Relevanz zumisst. Bei der Distanzmessung gibt es zu Konkurrenzmodellen akzeptable und nur geringe Abweichungen.

    Bild: Suunto

    Was mir neben der barometrischen Höhenmessung ganz explizit gefällt, ist die Tatsache, dass die Suunto 9 Titanium verschiedene Optionen hinsichtlich des Energieverbrauchs bietet: Performance, Endurance, Ultra und im Tour Modus bietet der ausdauernde Handgelenkscomuputer bis zu 170 Stunden Akkulaufzeit. Gut – mir würde für künftige Ultratrail-Abenter der Ultra-Modus völlig ausreichen, aber es gibt ja bekanntlich immer Grenzen, die sich verschieben lassen. Und diesbezüglich hat Suunto mit dem Titanium-Sondermodell der 9er Reihe einen Partner im Angebot, auf den man sich zu 100 Prozent verlassen kann.

    Vielfältiges Angebot
    Navigation, Wetterbeobachtung, diverse Sportprofile, eine Wasserdichtigkeit bis zu 100 Metern Tiefe, Schlafaufzeichnung, Herzfrequenz-Messung am Handgelenk, Fitness-Tests, die Möglichkeiten sind mannigfaltig und vor allem auf die Bedürfnisse von Abenteurern und Outdoor-Sportlern ausgelegt, die einen robusten und vor allem zuverlässigen Partner am Handgelenk benötigen. Lernt man die Vorteile der ultralangen Akkulaufzeit sowie die Exaktheit, die die Suunto 9 Titanium bietet, erst einmal schätzen, möchte man darauf nicht mehr verzichten. Schnickschnack wie eine Musiksteuerung auf dem Uhrdisplay hat die Suunto 9 Titanium nicht nötig. Sie ist gemacht für Outdoor-Abenteuer, bei denen man dem Ruf der Natur folgen sollte und nicht der Musik aus den Kopfhörern.

    Bild: Harald Bajohr

    Fazit:
    Nach ein paar Wochen im Einsatz, würde es sehr schwer fallen auf die Suunto 9 Titanium zu verzichten. Sie hat sich im Alltag als ein stylisher Hingucker bewiesen. Im Outdoor-Einsatz überzeugt sie mit exakten Daten und einem unverwüstlich scheinenden Habitus. Man darf sich glücklich schätzen, über diese Kombination aus Finnland.

     

     

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