Das Südtirol Ultra Skyrace ist vor allem eines: Werbung für ein sehenswertes Fleckchen Erde, dass sich als Extremläufer oder auf einer genussvollen Wandertour kennenzulernen lohnt.

    „Ich möchte einfach die Natur erleben und ein Ultratrail bietet eine ganz besondere Atmosphäre für außergewöhnliche Naturerfahrungen. Am Ende laufen wir doch nur für uns selbst.“ Einer meiner Mitstreiter am 3. Südtirol Ultra Skyrace bringt es bei der Rennunterbrechung wegen schwerer Gewitter auf den Punkt. Eine andere und wesentlich entspanntere Gelegenheit, die Ursprünglichkeit der Sarntaler Alpen kennenzulernen, ist, die sogenannte Hufeisentour in mehreren Tagesetappen zu absolvieren.

    Wechselbeutel, Start-Nr und der obligatorische Südtiroler Apfel

    Bergseen, herrliche Fernsichten, wunderschön gelegene Almen, kleine und gemütliche Hütten mit urigem Ambiente, Wildpferde und natürlich die Sarntaler Schafe und Kühe sind schon einmal starke Argumente, sich die Sarntaler Alpen zu erwandern. Massentourismus ist hier noch ein Fremdwort, den Respekt vor der Natur und ihrer Ursprünglichkeit haben sich die Sarntaler Alpen bewahrt und gerade das macht sie zu einem besonderen Erlebnis für Naturliebhaber. Das Südtiroler Ultra Skyrace bietet mit seinen zwei Distanzen das Erleben der Sarntaler Alpen für Extremsportler.

    Rennbriefing am Waltherplatz

    Am Abend des 25. Juli suchen 14 Teilnehmer am Südtirol Ultra Skyrace auf der Ebenbergalm bei Km 73 Schutz vor schweren Gewittern. Noch liegen alle weit vor dem Zeitlimit, ein Weiterlaufen wäre laut Reglement durchaus möglich. Alle warten auf eine Entscheidung der Rennleitung. Wird das Rennen auch offiziell beendet oder bleibt es dem Ermessen der Läufer überlassen? Unser Ansprechpartner von der Bergwacht warnt davor, das Rennen fortzusetzen. Der nächste Streckenabschnitt mit dem Aufstieg zum Hirzer ist in einer dichten Nebelwand versunken. Nach 75 Minuten Wartezeit steht fest: Für die hier verbliebenen ist das Rennen beendet, das Risiko für ein Weiterlaufen bei den Wetterbedingungen zu groß. Auch wenn das Rennen vom Organisationskomitee wieder freigegeben wird, die Vernunft bei den auf der Strecke Gestrandeten siegt und am Ende ist die eigene Sicherheit das oberste Gebot.

    Mit dem Aufstieg zur Sarner Scharte, dem Tellerjoch, zur Flaggerschartenhütte oder dem Gerölljoch stellen sich die Teilnehmer am Südtirol Ultra Skyrace technisch äußerst anspruchsvollen Herausforderungen. Diese bleiben den Aspiranten auf der kurzen Strecke über 68 Kilometer und 4250 Höhenmeter verwehrt. Doch möchte man sich die komplette Hufeisentor erwandern, können diese extremen Streckenabschnitte ausgespart werden. Die Hufeisentour ist auch für Familien, die einen aktiven Urlaub bevorzugen, bestens geeignet. Die Hütten entlang der Tour bieten eine heimelige Atmosphäre und deren Übernachtungsgäste können sich bei ihrem Aufenthalt mit echten Südtiroler Spezialitäten so richtig verwöhnen lassen. Auch das Erwandern von Teilstücken ist möglich, um die entsprechenden Transfers kümmert sich der ansässige Tourismusverband.

    Immer im Einsatz: Die Bergwacht

    Nach weiteren 30 Minuten erscheint unser Shuttle. Ein weiterer Beweis für die äußerst professionelle Organisation im 3. Jahr des Events. Aus den Fehlern der Premiere hat man gelernt und die Strecke deutlichst markiert. Die Verpflegung ist großzügig und die Hilfsbereitschaft der rund 500 Helfer entlang der Strecke vorbildlich. Auch wenn die Stimmung im Bus gedrückt ist, weil wir mit über der Hälfte der Strecke auch den größten Teil der schwierigsten Passagen hinter uns gebracht haben, fast alle sind sich einig, es im nächsten Jahr noch einmal zu versuchen. Die Schönheit und die Ursprünglichkeit der Sarntaler Alpen hat uns alle schwer beeindruckt. Auch Johannes wird wiederkommen und es 2016 dann zum vierten Mal versuchen, das Ziel auf den Talferwiesen zu erreichen.

    Zieleinlauf auf den Talferwiesen

    Neben der Hufeisentor über 121 Kilometer und rund 7.500 Höhenmeter haben die Sarntaler Alpen mit Bozen als kulturellem und städtischen Mittelpunkt sehr viel Abwechslung zu bieten. Mountain Biker, Alpinisten und Kletterer kommen hier genauso auf ihre Kosten wie Familien mit Kindern, Wellnessurlauber, Kultursuchende und Shoppingbegeisterte. Das Bozner Zentrum mit seinen Gässchen und Plätzen bietet viel großstädtisches Flair und begeistert mit Südtiroler Spezialitäten. Große Marken präsentieren sich in eigenen großflächigen Stores, ohne dass die Südtiroler Spezialitäten – ob auf den Markständen oder in den kleinen Geschäften – zu kurz kommen. Bozen ist ein idealer Ausgangspunkt für ausgedehnte Ausflüge in die Sarntaler Alpen, allerdings auch hervorragend für einen kurzen Städtetrip geeignet. Dass der Bergsport auch das Stadtbild prägt, offenbaren die großen Flagship-Stores großer Bergsportmarken.

    49 Finisher sind es am Ende auf der langen Strecke des 3. Südtirol Ultra Skyrace, viele der 161 Gestarteten mussten das Rennen wetterbedingt aufgeben. Die Bilanz auf der Short-Distanz fällt wesentlich positiver aus – 192 von 210 Läuferinnen und Läufern konnten das Rennen bei guten Wetterbedingungen beenden. Das Südtirol Ultra Skyrace ist vor allem eines: Werbung für ein sehenswertes Fleckchen Erde, dass sich als Extremläufer oder auf einer genussvollen Wandertour kennenzulernen lohnt.

    Alle weiteren Informationen zum Südtirol Ultra Skyrace unter www.suedtirol-ultraskyrace.it oder zur Hufeisentour unter www.sarntal.com.

    Mehr über Südtirol Ultra Skyrace (Genossenschaft für Regionalentwicklung und Weiterbildung)

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