Der Boardhersteller Starboard hat das erste Plastic Offset Program (POP) der Wassersportindustrie initiiert und gerade auch das erste Etappenziel im Kampf gegen den Plastikmüll erreicht.

    Innerhalb eines Jahres seit Beginn der Aktion im Juli 2018 sammelte das Team am Hauptsitz in Thailand über 43.000 kg Müll aus der Umwelt und verwandelte somit das Pilotprogramm in ein erfolgreiches Beispiel für den Ausgleich des Plastik-Fußabdrucks eines Unternehmens. Auch in Deutschland säubern viele Paddler per SUP-Board die Gewässer und Ufer: So organisierte Starboard Deutschland zusammen mit SUPscout.de zum Word Oceans Day am 8.6.19 ein Cleanup mit 48 SUP Stationen und über 300 Freiwilligen. Weitere Cleanups sind u.a. im September in Hamburg und Bayern geplant. Starboards wöchentliche Board Testsessions am Wongamat Strand in Thailand endeten häufig in einer Müll-Sammelaktion, da sich Plastiktüten und andere Gegenstände in den Finnen und Foils verfingen und das Vorankommen behinderten. „Durch Ansammlungen aus Plastik und toten Schildkröten zu paddeln ließ uns hautnah erfahren, wie Plastikverschmutzung schnell und leise das Leben der Ozeane zerstört. Ohne Aussicht auf gesetzliche Regelungen in Thailand bis 2022 mussten wir selbst aktiv für die Meere einsetzen.“ (Svein Rasmussen, Chefinnovateur bei Starboard) 

    Die Vorgehensweise 
    Um aktiv zu werden, erfasste Starboard zunächst seine eigene Plastiknutzung und entwickelte Alternativen zur Verpackung all seiner Produkte. Im nächsten Schritt verbündete sich das Unternehmen mit dem Plastic Disclosure Project, um das erste Plastic Offset Program (POP) der Wassersportindustrie zu initiieren. Im Juli 2018 wurde das Programm gestartet. Als Ziel wurde festgelegt, für jedes verkaufte Board 1,4 kg Plastik aus den Ozeanen zu entfernen. Das entspricht 200 dünnen Plastiktüten pro Board und 43.000 kg auf das ganze Jahr hochgerechnet. Ein Jahr später, am 7. Juli 2019, hat das Team sein Ziel mit insgesamt 43.749 kg gesammeltem Plastikmüll erreicht. 

    Der nächste Schritt 
    Nach einem Jahr Pilotphase ist das Programm jetzt bereit, in die Erweiterungsphase zu gehen. Für das Folgejahr wird das Ziel nicht nur höhergesteckt, sondern beinhaltet auch, das Programm in anderen Unternehmen zu implementieren. Dazu bietet Starboard jeder Organisation, die selbst ein Plastic Offset Program starten möchte, seine Beratung und Expertise an. Das POP soll nicht nur den Fokus auf den Ausgleich des Plastik-Fußabdrucks von Unternehmen lenken, sondern auch dazu anregen, die Nutzung von Plastikmaterialien in Produkten zu überdenken, umzugestalten und so weit wie möglich zu reduzieren. Bei Starboard werden dank der Initiative nun alle Produkte plastikfrei verpackt. 

    Wie funktioniert das Plastic Offset Program? 
    Zunächst wird der gesamte Plastik Fußabdruck der Produkte berechnet. Bei Starboard werden dazu die verschiedenen Plastikmaterialien, die für die Windsurf- und SUP-Boards verwendet werden, gemessen und analysiert. Im Anschluss daran hat Starboard eine interne Steuer auf diese Plastikmaterialien eingeführt, basierend auf deren Nutzung. Jedem einzelnen Material wird unter Berücksichtigung seiner Nutzungsdauer, Toxiität und Entsorgung ein Dollarwert zugewiesen. Dieser Betrag wird dann mit der verwendeten Menge in der Produktion multipliziert. 

    Die finanzielle Basis für POP 
    Die Summe der internen Plastiksteuern fließt in einen Fond, mit dem Aufräumaktionen an den Stränden in Chonburi, Thailand angeregt und finanziert werden. Um ihre Rolle in der Plastikwirtschaft vollkommen transparent zu machen, veröffentlicht Starboard den Programm-Bericht auf seiner Webseite und ermöglicht eine Live-Verfolgung des Fortschritts in einer sich ständig aktualisierenden Übersichtsgraphik. Das POP Team mit nun um die 20 Mitgliedern hat es möglich gemacht, für jedes verkaufte Board 1,4 kg Plastikmüll aus den Meeren zu bergen. Dies ist eine immense Summe und der Weg zum Ziel war nicht leicht, doch der beständige Einsatz hat sich gelohnt. Insbesondere das Bewusstsein der Menschen wird durch das Programm geschärft. 

    Was passiert mit dem Plastik 
    Nach dem Sammeln an einem der vermüllten Strände sortiert das Team den Plastikmüll
    in die verschiedenen Kategorien: recycelbare und unbrauchbare Plastiksorten. Flipflops
    und Feuerzeuge werden beispielsweise für Kunstwerke aufbewahrt. Flaschendeckel und Strohhalme können mithilfe der Precious Plastic Maschine zu neuen Kleinteilen wie SUP-Zubehör upgecycelt werden. 

    Die Politik ist gefragt 
    Obwohl es eine tolle Leistung ist, das POP Ziel erreicht zu haben, zeigt es leider auch wie viel Müll jeden Tag an den Stränden angespült wird. Rasmussen: „Wir müssen weiter aufsammeln und gleichzeitig unseren Plastikkonsum drastisch reduzieren, damit sich unsere Meere erholen können und die Gesundheit zukünftiger Generationen geschützt wird.“ Starboard ist auch ein langfristiger Partner von Trash Hero und Parley for the Oceans, mit denen sie gemeinsam Bewusstseinskampagnen durchführen. Kooperationen wie diese sind sehr wichtig, aber Svein Rasmussen ist überzeugt, dass Regierungen und CEOs an erster Stelle agieren müssen, um die „unkontrollierte“ Produktion von Einwegplastik zu stoppen, die zur Zerstörung der Ozeane führt: „Wir wollen ein klares Zeichen des Bewusstseins von Regierungen und Unternehmen sehen. Plastikstrohhalme, Becher und Tüten sollten nicht mehr angeboten werden, genau wie es auf Bali schon der Fall ist. Jeder zweite Atemzug den wir nehmen kommt aus dem Ozean. Wenn wir den rasanten und unwiderrufbaren Schaden aufhalten, steigt unsere Chance, das Leben auf dieser Erde weiter genießen zu können.“ 

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