Mehr als 4.000 Athleten hatten am Sonntag um 10:15 Uhr, schon einen der vier Läufe der Ultra-Trail-Woche von Chamonix beendet, einer Woche mit strahlender Sonne bei Tag und hellem Vollmond bei Nacht. Von den Läufern des UTMB®, bei dem aufgrund der Hitze viele das Rennen vorzeitig aufgeben mussten, hatten zu diesem Zeitpunkt jedoch erst 734 Teilnehmer das Ziel erreicht.

    Seriensieger Nathalie Mauclair und Xavier Thévenard
    Wenig beeindruckt von dem heißen Wetter zeigte sich Xavier Thévenard. Als erster lief er am frühen Nachmittag über die Ziellinie und konnte zum zweiten Mal in Folge den UTMB® gewinnen. Seine Zeit: 21h09:13. Der Spanier Luis Alberto Hernandez (21h57:17) belegte den zweiten Platz, der Amerikaner Dave Laney (21h59:42) wurde dritter. Der Athlet aus dem Jura zieht damit mit dem Italiener Marco Olmo (2006/2007) und dem Franzosen François D’Haene gleich, die ebenfalls zwei Mal hintereinander den UTMB® gewinnen konnten. Kilian Jornet liegt mit seinen drei Siegen noch vorne. Während der gesamten 170km langen Strecke konnte Xavier Thévenard seinen spanischen Gegner in Schach halten. In La Fouly bei km 110 lag er an der Spitze und konnte schließlich den Abstand noch vergrößern. «Wenn ich an meinen Lauf denke, so erscheint er mir so, wie jener im Jahr 2013: derselbe Ablauf, dieselben Bedingungen. Ein Unterschiedallerdings: dieses Jahr konzentrierte ich mich auf meine Zeit, kümmerte mich nicht um meine Gegner. Ich hatte mir einen Zeitplan vorgenommen und ich versucht ihn einzuhalten, um mich nur auf den Lauf zu konzentrieren.» Mit «Scheuklappen auf dem Kopf», konnte Xavier seinen Plan bestens verwirklichen. Andere Konkurrenten Aspiranten auf den Sieg wie Castaner, Chorier, Canaday oder Heras brachen den Lauf ab und ließen so dem Franzosen freie Bahn zu seinem weiteren Triumph in Chamonix.

    Bei den Frauen gab es ebenfalls einen französischen Sieg. Nathalie Mauclair, die zweifache Weltmeisterin im Traillauf und doppelte Siegerin beim Grand Raid de la Reunion konnte nach einem dritten Platz im Vorjahr zum ersten Mal den „Königslauf für sich entscheiden. Nachdem Nuria Picas (ESP) vorzeitig den Lauf abgebrochen hatte, war lange Zeit Caroline Chaverot (FRA) knapp hinter Nathalie. Doch sie musste wegen Krämpfen in Vallorcine aufgeben. Nach Karine Herry, die 2006 gesiegt hatte, ist Nathalie Mauclair die zweite Französin, die – mit 45 Jahren – in 25h15:33 den Sieg beime Ultra-trail du Mont-Blanc® davonträgt. «Das ist einfach grossartig» freute sich die Krankenschwester aus der Sarther Region am Ziel. «Das ist für mich der zweite grosse Tag in diesem Jahr: die Weltmeisterschaften in Annecy und nun gestern! In Anbetracht des Streckenprofils, schien es mir undenkbar, siegen zu können. Während des gesamten Laufs, war die Stimmung sagenhaft. Ich kam mir vor wie bei der Tour de France. Magisch war es! Ich fühlte mich getragen von der Begeisterung des Publikums, der vielen freiwilligen Helfer». Mit einem Abstand von mehr als einer Stunde kam die Spanierin Uxue Fraile Azpeitia als zweite ins Ziel, gefolgt von der Schweizerin Denise Zimmermann.

    Ozeanien und Amerikabeim CCC® vorne
    Die Sterne der amerikanischen Fahne standen über den Siegerpodeste der Männer beim CCC®, bei dem die Plätze eins und zwei von den Amerikanern Zach Miller und Tim Tollefson erlaufen wurden. In ihrer typisch amerikanischen Athletenkleidung – ärmelloses T-Shirt und kurze Laufhose – ließen sie den anderen Teilnehmer keine Chance. Dritter wurde der Franzose Nicolas Martin. «Ich war auf der gesamten Strecke nie ganz entspannte» erklärte Miller nach seinem unglaublichen Sprint kurz vor der Ziellinie. «Nico Martin hat mich in die Enge gedrängt: ich weiss, das die Europäer bergab besonders gut sind und ich hatte Angst, dass er mich einholt. Nach der letzten Labestelle fühlte ich mich wieder besser, meine Beine waren kräftiger; so konnte ich durchhalten». Nicolas Martin kam bis auf 1’30 an den Sieger heran und mit viel Mut gelang es ihm doch noch, einen Podestplatz zu erobern. «Ich habe gelitten wie noch nie zuvor, ab Champex hatte ich Krämpfe, konnte kaum bergab laufen. Auch die letzten Anstiege waren schrecklich! Ich kam nicht voran. Mit diesen Beinschmerzen auf dem Siegerpodest zu stehen, ist schon ein Sieg für mich.»

    OCC®: Die Jugend übernimmt das Steuer
    Am Donnerstag hatte der Lauf Orsières-Champex-Chamonix zum zweiten Mal stattgefunden. Sieger wurde der Katalane Marc Pinsach Rubirola, der mit Sylvain Court, dem Weltmeister des Trails 2015, während der 53 km und 3 300 Höhenmeter Katz und Maus gespielt hatte. Der Spanier gewann den Lauf in 5h21:38, mit einem Abstand von 1’45 zu Sylvain Court. Dieser war mit der Absicht nach Chamonix gekommen, das Gebiet kennen zu lernen und im nächsten Jahr den UTMB® zu laufen. Bei den Frauen war das Ergebnis noch enger: die drei ersten liefen innerhalb von 50 Sekunden über die Ziellinie. Siegerin wurde Celia Chiron in 6h41:53, vor Cécile Lefebvre (6h42:19) und Caroline Benoît (6h42:43).

    TDS®: der Wettkampf Frankreich/Spanien
    Die Wettkampfwoche hatte am Mittwoch mit dem TDS® begonnen. Der französisch/spanische Kampf um den Sieg fand, wie erwartet, statt und endete mit dem ersten Platz des Katalanen Pau Bartolo, der von Anfang bis Ende an der Spitze gelaufen war. Als Sieger beim CCC® 2014 bleibt ihm nun noch der Sieg beim UTMB®, um als zweiter, nach Xavier Thévenard, die drei Bewerbe – CCC®, TDS®, UTMB® – als dreifacher Sieger zu beenden.

    Mit 17 Minuten Rückstand, errang der Franzose Cyril Cointre den zweiten Podestplatz vor seinem Laufkollegen Antoine Guillon, der Hand in Hand mit Lionel Trivel ins Ziel gekommen war. Die erste Frau hatte einen perfekten Lauf absolviert. Andréa Huser war, als Siegerin beim Swiss Irontrail und Zweite beim Eiger Ultra Trail 2015, die erwartete Gewinnerin. Mit einer Zeit von 16h35 und dem 13. Platz in der Gesamtwertung lief sie die beste Zeit der Frauen bei diesem Bewerb.

    PTL®: Ein Paar an der Spitze
    Um etwa 16:00 Uhr am Freitag feierte Chamonix den Einlauf des belgischen Paares Stephan Bero und Isabelle Ost, die ihren Sieg nach dem 118-stündigen Lauf mit einem Glas «Céleste», dem berühmten belgischen Bier feierten.

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