Die „Run Signature“
Dr. Matthieu Trudeau ist Biomechanik-Experte und Mitglied des Brooks Future Concepts Teams und erklärt, wie es zu Verletzungen kommen kann. „Brooks unterstützt als Laufmarke Läufer*innen dabei, das Verletzungsrisiko nach Möglichkeit weitestgehend zu verringern. Es ist eines unserer wichtigsten Ziele! Es wäre ein einfaches, wenn alle Läufer*innen die gleiche Lauf- form hätten. Die Wahrheit ist jedoch, dass jede/r Läufer*in einzigartig ist. Es gibt viele verschiedene Faktoren, die Verletzungen beeinflussen. Unsere Anatomie und unsere Knochenstruktur spielen beispielsweise eine Rolle. Aber auch, wie lange wir schlafen, unser Herz-Kreislaufsystem, die Ernährung, wie oft und wie lange wir laufen und welche Schuhe wir tragen. Für jede/n Läufer*in den passenden Schuh zu finden, ist ein wichti- ges Element, um das Verletzungsrisiko zu verringern – zugleich ist es ein Aspekt, den wir steuern können.“
Brooks hat eine einzigartige ganzheitliche, wissenschaftliche Sichtweise entwickelt: die „Run Signature“. Aus Studien von Brooks ging hervor, dass jede/r Läufer*in aufgrund des Zusammenspiels von Muskeln und Gelenken ein einzigartiges Bewegungsmuster aufweist. Wenn ein/e Läufer*in von diesem natürlichen Bewegungsablauf abweicht, werden die Knie zusätzlich belastet. Das kann schlimmstenfalls zu laufbedingten Verletzungen führen. Darum ist es für Läufer*innen wichtig, den richtigen Schuh zu finden, der sie in ihrem persönlichen Laufrhythmus unterstützt.
„Unsere Studien haben uns zu der Erkenntnis geführt, dass Verletzungen nicht durch die Korrektur von Lauffehlern verringert werden, sondern dadurch, dass wir den natürlichen Bewegungsablauf der Gelenke unterstützen“, so Matthieu Trudeau. „Die Aufgabe moderner Laufschuhe besteht daher darin, Läufer*innen dabei zu helfen, immer in ihrem biomechanischen Bewegungsablauf zu bleiben, als Weg des geringsten Wider- stands. Eine unserer Technologien, die genau darauf abzielt, sind die Brooks GuidRails, die unter anderem im Adrenaline GTS 22 integriert sind. Die GuideRails bieten Läu- fer*innen dann zusätzlichen Support, wenn sie von ihrem gewöhnlichen Bewegungs- ablauf abweichen. Indem wir diesen Ablauf aufrechterhalten, werden die Bewegungen der Gelenke optimiert, unerwünschte Muskelaktivität nach Möglichkeit minimiert und folglich das Auftreten von Ermüdungserscheinungen verzögert – und damit gegebe- nenfalls auch eine Verletzung verhindert.“
Welche Verletzungen treten beim Laufen am häufigsten auf?
Um das Verletzungsrisiko zu verringern, sollten Laufschuhe daher den natürlichen Bewegungsablauf des Körpers optimieren, anstatt diesen zu korrigieren. Es gibt sehr viele verschiedene Schuhe auf dem Markt, die perfekt zu bestimmten Läufer*innen passen, für andere aber völlig ungeeignet sind.
Vor welchen häufig auftretenden Verletzungen sollten Läufer*innen insbesondere auf der Hut sein?
1. Ilio-tibiales Bandsyndrom
Das Ilio-tibiale Bandsyndrom ist eine der am häufigsten auftretenden Verletzungen bei Läufern. Das so genannte IT-Band ist ein weiches Gewebe, das seitlich von der Hüfte bis hinunter zum Knie läuft. Steigern Läufer*innen ihre Laufdistanzen zu schnell, kann es sich entzünden und es treten Schmerzen an der Knieaußenseite auf. Zur Verbeugung hilft es, die Hüftmobilität sowie die Hüft- und Fußstabilität zu stärken.
2. Patellofemorales Schmerzsyndrom (PFSS)
Hinter dieser Verletzung versteckt sich das berühmt-berüchtigte Läuferknie. Es äußert sich durch Schmerzen im oberen Kniebereich und ist oftmals das Ergebnis von Über- lastung z.B. durch zu schnell gesteigerte Trainingsumfänge. Die gezielte Stärkung der Hüft-und Fußmuskulatur kann einem Läuferknie vorbeugen.
3. Stressfraktur des Schienbeins
Dabei handelt es sich um kleine Risse im Schienbein, die durch Überlastung in Kombi- nation mit unzureichenden Ruhephasen zwischen den Trainingseinheiten verursacht werden. Auch die Schuhe und unregelmäßiges Gelände können eine Rolle spielen. Um dich zu schützen, solltest du deine Wadenmuskulatur stärken.
4. Schienenbeinkantensyndrom
Als Schienbeinkantensyndrom wird eine Reizung der Sehnen und Muskelansätze auf der Innenseite des Schienbeins bezeichnet. Typische Symptome sind Schmerzen auf der Vorder-und Innenseite des Unterschenkels. Zur Vorbeugung solltest du nicht nur auf hartem Boden wie etwa Beton laufen und die Knöchel, Hüfte, Waden und Rumpf- muskulatur richtig aufwärmen. Vorsicht: Ignorierst du das Schienbeinkantensyndrom zu lange, kann daraus eine Stressfraktur des Schienbeins resultieren.
5. Achillessehnenentzündung
Hierbei handelt es sich um eine Reizung der Sehne, die die Wadenmuskulatur am hinteren Unterschenkel mit dem Fersenbein verbindet. Bei einer entzündeten Achilles- sehne sollte sofort eine Ruhepause eingelegt werden, denn sonst kann dies zu einem Sehnenriss führen, der nur operativ wieder behoben werden kann. Gute Schuhe mit ausreichender Dämpfung sind ein Muss. Außerdem sollte die Wadenmuskulatur regel- mäßig gedehnt und gestärkt werden.
6. Stressfraktur des Mittelfußknochens
Der Mittelfuß besteht aus fünf langen Knochen in der Mitte des Fußes, die die Zehnen mit dem Rest des Fußes verbinden. Kleine Risse in diesen Knochen treten bei Läu- fer*innen häufiger auf, insbesondere dann, wenn sich die Intensität oder Dauer der Läufe schlagartig ändern. Zur Verbeugung können in die normale Trainingsroutine eingebautes Krafttraining und die Einnahme von zusätzlichem Vitamin D helfen.
7. Fersensporn
Eine Verletzung, die bei Langstreckenläufer*innen häufiger auftritt, insbesondere bei einem Plattfuß oder fester Wadenmuskulatur. Regelmäßiges Dehnen sowie Schuhe mit zusätzlichem Support für das Fußgewölbe und ausreichende Ruhephasen zwischen den Trainingseinheiten tragen dazu bei, diese schmerzhafte Erkrankung zu verhindern.
Checkliste: So läufst du verletzungsfrei!
Mit dieser praktischen Checkliste kannst du im neuen Jahr verletzungsfrei ganz nach dem Motto #runhappy an den Start gehen:
• Mache regelmäßig Übungen zur Stärkung der Hüfte und der Wadenmuskulatur.
• Wichtig ist nicht nur das Aufwärmen vor dem Lauf, sondern auch das Auslaufen danach.
• Wenn du mit dem Laufen gerade erst anfängst, solltest du die Distanzen nur schrittweise steigern. Langsam und stetig kommen wir ans Ziel!
• Trage geeignete Laufschuhe, die zu den biomechanischen Eigenschaften deines Körpers passen. Die Schuhe sollten alle 650 Kilometer ausgetauscht werden. Bist du dir nicht sicher, welche Schuhe am besten zu deinem Fuß passen? Mit dem Brooks Schuh- Finder (https:/www.brooksrunning.com/de_de/shoefinder) findest du das perfekte Paar. Eine professionelle Beratung ist in einem Fachgeschäft möglich.
• Wechsle die Tage ab, an denen du läufst und lege im Laufe der Woche regelmäßig einen Ruhetag ein, anstatt täglich zu laufen.
• Sorge für Abwechslung! Baue verschiedene Elemente in deine Läufe ein, indem du auf unterschiedlichem Untergrund läufst. Warum immer nur auf dem Bürgersteig laufen und nicht auch einmal einen Geländelauf einschieben?
• Beim ersten Anzeichen von Schmerzen oder Verletzungen solltest du sofort eine Laufpause einlegen. Höre auf deinen Körper und wende dich bei Bedenken an einen Physiotherapeuten oder den Hausarzt.
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