Das Sensoboard ist ein Trainingsgerät das den kompletten Berwegungsapparat fordert und fördert und auch Kopfarbeit impliziert, doch aller Anfang ist schwer.

    Eingespielte Bewegungsmuster verlassen ist harte Arbeit und bringt sowohl den Körper als auch die grauen Zellen in Schwung. Koordinatives Training bedeutet neue Wege zu gehen, sich selbst auf verschiedenen Ebenen zu entdecken. Doch der Weg zu mehr Flexibilität ist anstrengend und alles andere als leicht, weil alleine schon die gedanklichen Prozesse in neue Bahnen gelenkt werden müssen. Das Sensoboard ist ein Trainingsgerät das den kompletten Berwegungsapparat fordert und fördert und auch Kopfarbeit impliziert. Die Entdeckung des robust gebauten und in alle Richtungen flexiblen Trainingsgeräts kann eine echte Herausforderung sein, auch wenn schon Erfahrungen im Bereich Koordinationstraining gemacht wurden. Als Anfänger kann es zunächst eine hohe Hürde bedeuten, die es nach und nach zu erklimmen gilt.

    Bild: Jonas Hoeth

    Meine ersten Versuche, das Sensoboard selbstständig zu erobern, scheiterten. Ob an mangelnder Koordinationsfähigkeit oder an Geduld mag dahin gestellt sein. Jedenfalls überwog bei den ersten Versuchen die absolute Frustration. Gerade als ehrgeiziger Sportler, dem das Verlassen gewohnter Bewegungsmuster nicht schnell genug gehen kann, bedeutet jedes Absteigen von dem Sensoboard eine kleine Niederlage. Auch die zahlreichen Anleitungen und Trainingsmöglichkeiten mit dem Board, die von der Marke als Videos auf YouTube anzuschauen sind, führen anfänglich statt zur Motivation zur Frustration. Auch wenn daran nur die eigenen Grenzen verantwortlich sind.

    Schließlich schafft das Sensodboard den Einzug in die Physiopraxis meines Vertrauens. Ich möchte die Einschätzung der Experten erfahren, wenn ich mir schon selbst kein Bild machen kann. Man zeigt sich auf Anhieb begeistert von dem Zuwachs im reichhaltigen Trainingsgeräte-Sortiment und ich bin erst einmal froh dem ständigen Anblick meiner eigenen Unzulänglichkeiten entkommen zu sein. In der Physio-Praxis mausert sich das Sensoboard ganz schnell zu einem Lieblingstool für koordinatives und reaktives Training mit Fitnessbegeisterten und Patienten gleichermaßen. Ich werde am Rande Zeuge davon, wie sich bei Trainierenden effiziente Erfolge in Sachen Wiedererlangen von koordinativen Bewegungsabläufen nach Verletzungen und Fortschritte bei weniger Versierten erzielen. Noch halte ich selbst Abstand von dem Sensoboard.

     

     

    Bis ich in einer meiner Trainingsstunden von dem Physio meines Vertrauens konkret darauf angesprochen werde, ob ich es nicht selbst noch einmal ausprobieren will. Auf neutralem Boden sozusagen, eingebunden in mein wöchentliches Kraft- und Bewegungstraining und eben nicht im heimischen Wohnzimmer. Die Worte meines Physio mahnen mich zur Ruhe und Besonnenheit und ermutigen mich, das anfänglich Unmögliche möglich zu machen: Auf dem wackeligen Brett einen stabilen Stand zu finden. Ich lege alle vorherigen, unliebsamen Erfahrungen ab, werfe alle Vorurteile über Bord und starte mit einem Reset im Kopf. Es dauert ein paar Versuche, aber schließlich schaffe ich es, auf dem Sensoboard zu stehen und nicht sofort wieder abzusteigen. Ein Anfang ist gemacht.

    In den folgenden Besuchen der Physiopraxis wird das Sensoboard auch in mein Training als fester Bestandteil eingebunden. Ich merke plötzlich, wie schnell es Spaß macht, die eigenen Grenzen zunehmend auszuloten. Mich mehr zu trauen und alte, starre Bewegungsmuster zu durchbrechen und sich ein neues, anderes Körpergefühl einstellt. Das sich merklich sowohl im Alltag als auch beim Lauftraining zunehmend bemerkbar macht. Plötzlich vermisse ich, dass das Sensoboard nicht Zuhause steht und jeden Tag genutzt werden kann. Selbst 5 oder 10 Minuten Bewegungstraining würden schließlich doch Abwechslung ins Training bringen. Es gäbe mit Sicherheit noch viel zu entdecken und doch einmal die vorgeschlagenen Trainings, die in den sozialen Netzwerken zu finden sind, auszuprobieren. Auch wenn ich selbst lange Zeit gebraucht habe, um die Qualität des Trainings mit dem Sensoboard zu entdecken, heute würde es mir fehlen, darauf verzichten zu müssen.

    Bild: Jonas Hoeth
    Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!