Salomon 4 Trails – 1. Etappe: Imst-Wenns/Pitztal: Genuss pur

Aufgeregt wurde mit den Füße vor dem Startschuss der 1. Etappe der Salomon 4 Trails über 26 Kilometer mit 1.760 Höhenmetern gescharrt, dem ersten Etappenrennen seit dem Beginn der Pandemie vor zwei Jahren. Die Erwartungen der rund 350 Teilnehmer:innen wurden jedenfalls auf dem Weg von Imst nach Wenns im Pitztal nicht enttäuscht. Bei morgendlich bedecktem Himmel und schwül-warmen Temperaturen fiel pünktlich um 9:00 Uhr der Startschuss zu einer wunderschönen Etappe, die alles bot, aber vor allem höchsten Genuss.

Dabei kamen die Teilnehmer:innen aus aller Herren Länder. Die wahrscheinlich weiteste Reise zu den 4 Trails legte Maria zurück, die am späten Dienstagnachmittag direkt vom Flughafen zur Registrierung nach Imst anreiste und mit allen anderen Trailrunner:innen am nächsten Morgen pünktlich am Start war. Maria hat schon an vielen verschiedenen PLAN B Events teilgenommen. Zu den 4 Trails reiste sie extra aus Mexiko an und wird direkt nach der finalen 4. Etappe wieder in ihre Heimat zurück reisen. Die Chance, endlich einmal wieder an der Startlinie eines Trailrunning-Etappen.-Eventrs zu stehen, wollten sich sowohl eingefleischte Trailrunner:innen als auch Neueinsteiger nicht nehmen lassen.

Plätscherten die ersten 4 Kilometer vom Sportzentrum Imst noch mehr oder weniger Richtung Bahnhof so vor sich hin, begann anschließend ein langer und kräftezehrender Aufstieg über 1.600 Höhenmeter zum Wannenjöchl auf 2497 Metern. Schon bis zum ersten Verpflegungspunkt zum Arzlair konnte sich das Auge satt sehen, während sich die Trails abwechslungsreich und auch mal sanft zeigten. 

Der wohl schönste Streckenabschnitt mit wunderbaren Aussichten auf die Gletscher des Pitztals folgte anschließend. Über saftige Almen, Wiesen, Wälder schlängelten sich die Wege immer weiter hinauf bis zur zweiten Verpflegung auf der Venetalm auf fast 2000 Metern. Schafe und Kühe boten eine willkommene Abwechslung und lenkten neben einer imposanten Aussicht zusätzlich ab. 

Der nächste Streckenabschnitt zum höchsten Punkt der Strecke zeigte sich von seiner rauen Seite und das Joch ließ ja auch nichts anderes erwarten. Technisch anspruchsvoller ging es jetzt zu. Am Gipfelkreuz eine kurze Pause, die Jörg aus Köln leider nicht zum Austreten nutzen konnte. Denn hier oben gab es keine Gelegenheit, sich ein unbeobachtetes Plätzchen zu suchen. Bis dahin musste Jörg noch lange ausharren, denn erst einmal ging es steil zum nächsten Gipfelkreuz, ein paar Meter auf dem Höhenweg, bis es endlich zum ersehnten Downhill kam. Auf dem Gipfelgrat hüllte uns leider der Nebel ein und es zog eine frische Brise auf. Das sollte sich bergab jedoch schnell wieder ändern.

So steil wie es bergauf ging, ging es auch zunächst bergab. Von fast 2.500 Metern auf 975, da zitterten die Oberschenkel schon ein wenig.

Abschließend ein wunderbarer Weg über Almen bis schließlich Wenns erreicht war. Nur auf dem letzten Kilometer kamen Asphalttreter auf ihre Kosten und schwups, schon war das Ziel einer wirklich genussvollen Etappe erreicht. Gefeiert werden bei den 4 Trails alle – die Siegerinnen und Sieger genauso wie jede Einzelne und jeder Einzelne, der das Ziel erreicht. Den Applaus holen sich die im hinteren Feld platzierten von den schnellen Damen und Herren ab, die schon frisch geduscht die letzten Meter all jene(r) bejubeln, die das Ziel in unmittelbarer Nähe wissen. Die Vorfreude auf die zweite Etappe ist groß, denn der erste Tag war schon einmal ein echtes Highlight.