Seit nunmehr 25 Jahren produziert Páramo in Partnerschaft mit der gemeinnützigen Stiftung Miquelina, die sozial gefährdeten Frauen im Konfliktland Kolumbien zur Selbstermächtigung verhilft.

    Mit Unterstützung von Caritas international und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) konnte in den letzten Jahren der gesamte Produktionsprozess der Nähfabrik an den Fair Trade Kriterien der WFTO ausgerichtet werden. Seit Januar 2017 ist Miquelina vollständiges WFTO-Mitglied und somit der weltweit erste Produzent von hochwertiger Outdoorbekleidung gemäß der anspruchsvollen WFTO Fair Trade Standards.

    Flüchtlinge im eigenen Land
    Laut der UN Refugee Agency hat Kolumbien aufgrund des jahrzehntelangen Bürgerkriegs mehr als 7 Millionen Binnenvertriebene – die zweithöchste Anzahl weltweit. Über die Hälfte sind Frauen und Mädchen. Sie sind besonders von sexueller Gewalt und Drogenmissbrauch bedroht, viele müssen ihren Lebensunterhalt mit Prostitution verdienen. „In Kolumbien wird man zur Prostitution gezwungen“, sagt die heute 40-jährige Amparo Chambo, die nach der Ermordung ihrer Eltern aus dem südlichen Cauca in die Hauptstadt flüchtete. „Ich war allein, ich hatte überhaupt kein Geld, und sah deshalb nur einen Ausweg: ich ging anschaffen.“ Als junges Mädchen musste sie Schlimmes ertragen: Schläge, Vergewaltigungen und ungewollte Schwangerschaften.

    Heute arbeitet Amparo seit 20 Jahren in der Nähfabrik „Creaciones Miquelina“ in Bogotá. Die 1977 gegründete Werkstatt des Ordens „Las Religiosas Adoratrices“ begann mit lediglich zwei gebrauchten Nähmaschinen und dem Ziel, ausgebeuteten Frauen wie Amparo ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Mittlerweile beschäftigt die hochmoderne Fabrik 200 Mitarbeiterinnen und bildet jedes Jahr weitere 550 Frauen aus. „Bei uns erfahren die Frauen erstmals in ihrem Leben Respekt. In vielen Gesprächen geben wir ihnen das Gefühl, wertvoll zu sein und es schaffen zu können: eine Ausbildung zu machen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen und frei zu sein“, so Schwester Rosaura, die Leiterin des Ordens.

    Soziale und wirtschaftliche Ziele vereint
    1992 traf Nikwax® Gründer Nick Brown zufällig während eines Besuchs in Kolumbien die Gründerin des Projekts, Oberin Esther Castaño. Er wollte seine Idee für eine neue Art von Outdoorbekleidung umsetzen. Aus dieser Begegnung entstand nicht nur die erste Páramo® Jacke, sondern auch eine starke Partnerschaft, die langfristig soziale und wirtschaftliche Ziele vereint. „Nick ist zu unserem Verbündeten geworden. Sein kühner Unternehmensgeist gepaart mit seiner bemerkenswerten sozialen Empathie hat Miquelina ermöglicht, ein sehr hohes Qualitätsniveau zu erreichen“, sagt Schwester Rosaura.

    Mit der Unterstützung von Páramo wurde Miquelina 1997 als gemeinnüztige Stiftung anerkannt und erhielt 2002 die Zertifizierung des ISO 9001 Qualitätsstandards. Heute wird 80% des Produktionswertes dort hergestellt. Die Gewinne der Fabrik werden in neue Maschinen und gemeinnützige Projekte investiert. Dazu gehören zwei Kindergärten, eine Wohnungsbaugenossenschaft, ein Gemeindezentrum sowie eine Kantine für einheimische Schulkinder im verarmten Stadtviertel Juan José Rondón. Erst kürzlich hat Miquelina eine weitere Produktionsstätte in Pereira City, 200 km westlich von Bogotá, eröffnet, um Frauen in einem neuen Stadtteil zu helfen.

    Fair Trade-Garantie nach WFTO-Kriterien
    Mit Unterstützung von Caritas international und des BMZ erhielt Miquelina im Januar 2017 die vollständige Mitgliedschaft der WFTO. Somit tragen alle ab 2017 von der Miquelina Stiftung produzierten Produkte den WFTO First-Buyer Siegel. „Es ist mir eine besondere Freude, Páramo als erstes Unternehmen der Outdoorbranche wilkommen zu heißen, das unser WFTO First-Buyer Label verwendet. Die damit ausgezeichneten Produkte werden von der Miquelina Stiftung hergestellt: einer garantiert nach den WFTO-Kriterien des fairen Handels ausgerichteten Organisation in Kolumbien“, sagt WFTO Präsident Rudi Dalvai. Leider kommt es gerade im Textilindustrie zu erheblichen arbeitsrechtlichen Verstößen und Menschenrechtsverletzungen; insbesondere in Entwicklungsländern, die ohnehin schon damit kämpfen, Nachhaltigkeitsstandards einzuhalten“, so Dalvai.

    „Die jahrelange Partnerschaft zwischen Miquelina und Páramo ist ein bewundernswertes Beispiel dafür, dass wirtschaftliche Entwicklung und Produktqualität mit humanitärer Entwicklung und sozialer Gerechtigkeit einhergehen können.“

    Weitere Informationen auf paramo-clothing.de/miquelina

     

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