Bereits zum zweiten Mal hat die unabhängige Non-Profit Organisation „Fair Wear Foundation“ (FWF) der Oberalp Gruppe den „Leader“ Status verliehen.

    Ausgezeichnet werden Unternehmen, die ihre Lieferantenkette von dieser unabhängigen Organisation auf faire und sichere Arbeitsbedingungen untersuchen lassen. Die Gruppe hat dies für 97% des Produktionsvolumens (Bekleidung, Schuhe, Rucksäcke usw.) bereits geschafft.

    Bild: Matteo Groppo

    „Das Wohlergehen aller Menschen, die für Oberalp arbeiten, ob in unseren Büros oder entlang der Lieferkette, ist für uns ein besonderes Anliegen“, sagt Ruth Oberrauch, Mitglied der Unternehmer-Familie, die den Bereich Nachhaltigkeit verantwortet.
    Seit 2011 ist Oberalp Mitglied von bluesign®, einer Organisation, die sich für die Reduktion der Belastung von Mensch und Umwelt durch die Textilindustrie einsetzt. Seit 2014 arbeitet Oberalp mit einer eigenen RSL (Restricted Substances List, Listung eingeschränkt nutzbarer Substanzen), welche über die gesetzlichen Rahmenbedingungen hinaus reicht. Alle Lieferanten der Gruppe müssen sich dazu verpflichten, diese strikten Standards einzuhalten. „80% der verwendeten Textilien sind von bluesign® oder OEKO-TEX® zertifiziert, alle weiteren Materialien werden von unabhängigen Labors nach den strengen Kriterien unserer RSL getestet. Sicherheit, Langlebigkeit und Qualität sind unabdingbare Merkmale eines nachhaltigen Produktes“, erklärt Ruth Oberrauch. 

    Nachhaltigkeit wird bei Oberalp als Familienkultur gelebt 
    Seit über 8 Jahren steht die Nachhaltigkeitsstrategie der Oberalp Gruppe auf zwei klaren Standbeinen: Ein klares Engagement für die Menschen sowie die Entwicklung von nachhaltigen Produkten. Oberalp-Gründer Heiner Oberrauch will mit diesem Engagement auch zeigen, welche Vorteile ein Familienunternehmen hat: „Wir können und dürfen langfristig denken. Mit dem Sustainability Report schauen wir auch voraus in eine Welt, die wir unseren Enkelkindern hinterlassen“. Seit sechs Generationen arbeitet die Eigentümerfamilie der Oberalp Gruppe mit Sitz in Bozen und den Marken Salewa, Dynafit, Pomoca und Wild Country im Textil- und Bergsportbereich. Nachhaltiges Denken und Handeln gehören zur Familienkultur, wie auch der verantwortungsbewusste Umgang mit den im Unternehmen arbeitenden Menschen. Was früher einfach Teil einer gelebten und fühlbaren Führungskultur war, hat sich mit dem stetigen internationalen Wachstum zu einer eigenen Abteilung entwickelt. Das CSR-Team agiert markenübergreifend und unterstützt die verschiedenen Abteilungen bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie. 

    Ruth Oberrauch, ©Oberalp

    Erfolge und Herausforderungen mit Sustainability Report offengelegt 
    Das mittlerweile 4-köpfige Nachhaltigkeits-Team bei Oberalp, mit Experten in den Bereichen Arbeits- und Menschenrechte, Management von Chemikalien in Produkt- und Lieferkette, Kommunikation sowie im Bereich Umweltmanagement und nachhaltige Produktion, kümmert sich seit 2012 darum, dass unternehmensinterne Entscheidungen und Abläufe nach den Vorgaben der Nachhaltigkeits-Strategie ablaufen. Damit dies auch für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich ist, wurden im Sustainability Report 2017 sämtliche Initiativen des Unternehmens zu diesem Thema dokumentiert und offengelegt. Der Report, der in Zukunft jährlich und ab 2019 gemeinsam mit den Bilanzzahlen erscheinen wird, umfasst 90 Seiten, unterteilt in 5 Kapitel. „In einigen Bereichen sind wir bereits sehr zufrieden mit unseren Erfolgen und gehören zu den Vorreitern der Branche. In anderen Bereichen haben wir uns auf den Weg gemacht, müssen aber auch noch Herausforderungen meistern, um die selbst gesetzten Ziele zu erreichen. In Sachen Nachhaltigkeit gibt es immer wieder neue Themen und in einigen Bereichen steht die gesamte Branche noch am Anfang“, erklärt Ruth Oberrauch. 

    Marie Mawe ©Oberalp

    Seit einiger Zeit geht man zum Beispiel das Thema Mikroplastik an. Oberalp engagiert sich als einer der ersten Outdoor-Ausrüster im „Micro ber Consortium“ innerhalb der „European Outdoor Group“ und unterstützt drei Forschungsprojekte, die neue Lösungen für ausgewaschene Synthetik-Fasern sucht. Eine weitere Herausforderung ist die Verwendung von sogenannten PFCs in der Outdoor-Industrie. Marie Måwe, CSR Manager von Oberalp, schätzt die Lage realistisch ein, wenn sie bemerkt: „Weil wir im technischen Bergsportbereich tätig sind und auch auf die Sicherheit unserer Kunden bedacht sein müssen, ist der Verzicht auf die besten Materialien nicht einfach. Leider sind diese oft noch nicht die nachhaltigsten Rohstoffe.“ Zum Beispiel sichern Perflourierte Chemikalien (PFCs) zwar die beste Wasserfestigkeit bei gleichzeitiger Atmungsaktivität der Materialien, sie sind jedoch in der Natur kaum abbaubar. „Würden wir ausschließlich auf PFC-freie Stoffe zurückgreifen, dann wären viele unserer Produkte im Expeditionsbereich nicht in der von uns erwarteten Qualität möglich.“ Trotzdem zeigt die Gruppe eine bedeutende Reduktion der PFC-beinhaltenden Materialien in der Bergsportausrüstung auf. Bereits 65% der Bekleidung von Oberalp sind in der Zwischenzeit PFC-frei. 

    Kreislauf-Denken und soziale Projekte 
    Neben der Entwicklung sicherer und langlebiger Produkte reduzieren alle Marken der Gruppe über verschiedene Upcycling-Projekte den in der Produktion entstehenden Abfall. So werden aus den Resten von Skitourenfellen z.B. Gürtel und Accessoires produziert. Werbebanner werden bei Oberalp zu Taschen, Materialüberreste sind das Grundmaterial für T-Shirts, Jacken und Handschuhe. 3.000 alte Kleiderbügel wurden von der Fakultät für Design und Künste der Freien Universität Bozen in Zusammenarbeit mit der Geschützten Werkstatt Trayah in Bruneck zu neuen und nutzbaren Design-Produkten umgearbeitet. „Es ist uns ein Anliegen, sorgsam und bedacht mit Ressourcen umzugehen, folglich fördern wir den Einsatz von recycelten Materialien und regionalen Ressourcen wie TirolWool®“, erklärt Marie Måwe. Aber auch viele soziale Projekte sind in den letzten Jahren entstanden. So wird die Montage aller Skitourenbindungen von Personen in geschützten Werkstätten durchgeführt. Mit dem Projekt „Salewa Garten“ sollen Flüchtlinge in Bozen eine sinnvolle Beschäftigung haben und mit der lokalen Bevölkerung in Kontakt kommen. 

    Gesellschaftliche Verantwortung geht über die Pflichten hinaus 
    „Unternehmen haben neben ihrer gesellschaftlichen Kernaufgabe, ökonomisch zu agieren, auch eine gesellschaftliche Verantwortung“, zeigt sich der CEO von Oberalp, Christoph Engl, überzeugt. „Diese kann man wahrnehmen und sein Handeln danach ausrichten – aber man müsste es nicht. Wir wollen es bewusst so tun, ohne dass wir uns davon einen unmittelbaren wirtschaftlichen Vorteil versprechen.“ Ob Flüchtlingsgarten, hausinterne KITA oder der Verzicht auf eine Vollklimatisierung des Headquarters: Die Oberalp Gruppe macht ihr Engagement für Menschen und Produkte in vielen Unternehmensbereichen spürbar. Auch die internationale Architektur-Ausschreibung für das neue Dynafit-Gebäude, das in Kiefersfelden entstehen wird, enthält klare Vorgaben hinsichtlich Nachhaltigkeit. Im nachhaltig konzipierten und 2011 fertig gestellten Headquarter in Bozen konnte in den letzten Jahren der Energie-Verbrauch um 38% reduziert werden. 

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