Am Bergans-Stand auf der ISPO in München macht das Nähmobil „Sybil“ Halt, individuelle Produkte werden gegen eine Spende verkauft oder repariert.

    Der norwegische Outdoor-Ausrüster Bergans beschreitet weiter seinen Weg in Richtung Circular Economy: Um die in alten Materialresten schlummernden Ressourcen sinnvoll zu nutzen, stellte das Unternehmen im vergangenen Jahr eine eigene Re-Design Kollektion vor, die in der firmeneigenen Näherei im norwegischen Hokksund produziert wird. Die einzigartigen Produkte sind im Bergans Flagship Store in Oslo erhältlich und erfreuen sich dort wachsender Beliebtheit. 

     

    Bild: Bergans of Norway

    Die Redesign Kollektion besteht aus ganz unterschiedlichen Produkten – von leichten Einkaufstaschen, über praktische Beutel für den üblichen Reise-Krimskrams oder Toilettenartikel, stilvolle Handy- oder Tablet-Cases aus Woll-Filz bis hin zu kuschelig weichen Pulswärmern aus ehemaligen Wollpullovern. Alle Produkte bestehen aus Materialien, die schon einen anderen Zweck erfüllt haben; ob von Konsumenten über das Rückgabe-Programm eingesandten Produkten, nicht mehr reparierbaren Reklamationsprodukten oder aus Left-Over Materialien früherer Kollektionen. Alle Produkte besitzen also eine ganz eigene Geschichte und werden durch das Programm wieder nutzbar gemacht. Da ein wirksames Recycling von Textilabfällen bisher leider nur in sehr kleinem Rahmen etabliert ist, werden die Materialien dadurch meist vor der Müllverbrennung gerettet.

     

     

    Zum wiederholten Male präsentiert Bergans die Redesign-Kollektion auch auf der ISPO München (Halle A2 – 216), wo die Leiterin der Bergans Näherei Anne Granerud selbst individuelle Redesign Produkte anfertigt, diese gegen eine Spende verkauft oder aber Produkte für eine kleine Spende repariert. Die Einnahmen daraus gehen auch dieses Mal wieder als Spende direkt an die European Outdoor Conservation Association (eoca). 

     

     

    Bild: Bergans of Norway

    Neu zu dieser ISPO ist, dass Anne ihr grünes Elektro-Nähmobil „Sybil“ mitbringt, eine rollende Nähwerkstatt, mit dem sie bereits über mehrere tausend Kilometer gereist ist, um auf Festivals und Events Produkte wie Jacken, Hosen oder Rucksäcke zu reparieren. „Ein Reißverschluss, der nicht korrekt funktioniert, eine gebrochene Schnalle, eine Naht, die aufgeht. Dafür bin ich mit meinem Team da und freue mich, die Produkte wieder voll funktionsfähig zu machen“, so Anne Granerud. Im letzten Sommer war Anne während einer 3-wöchigen „Tour de Sy“ gemeinsam mit Studierenden der norwegischen Modeschule Esmod über 16 Etappen in ganz Süd- und Ostnorwegen im Einsatz. „An den Tournee-Orten standen die Leute manchmal bereits Schlange, als wir eintrafen“, berichtet Anne. Auch Deutschland haben Anne und ihr „Sybil“ schon bereist und waren u.a. im Frühjahr in der Hamburger Globetrotter-Filiale zu Gast. 

     

     

    Bild: Bergans of Norway

    „Die Redesign Kollektion ist nur ein Teil unseres umfangreichen „Long live the Product“-Programms, mit dem wir mehr Augenmerk auf die Nutzerphase von Outdoor-Produkten legen wollen“, so Christoph Centmayer, Sustainability Manager bei Bergans of Norway. „Wir unterstützen unsere Kunden mit zahlreichen altbewährten und neuen Serviceleistungen, die die Lebensdauer der Produkte verlängern. Unserer Meinung nach die wirkungsvollste Methode zur Verringerung der Umweltbelastung.“ Der Verleih von Zelten, Rucksäcken oder Outdoor-Bekleidung, der Verkauf von Second-Hand-Artikeln, ein landesweit angelegtes Programm zur Rücksendung nicht mehr benutzter Outdoor-Bekleidung („Pantepose“, norwegisch für Pfandbeutel) sowie natürlich die Reparatur in der firmeneigenen Näherei zählen dazu. Mittelfristig will Bergans diesen bisher in Norwegen etablierten Service auch in weiteren Märkten anbieten. Besonders im Fokus hierbei natürlich der deutsche Markt, für den Bergans mit der eigenen Service-Abteilung am deutschen Firmensitz in Norderstedt bei Hamburg und in Verbindung mit externen Service-Partnern bereits Reparaturen, sowie seit kurzem auch die Reinigung und Nach-Imprägnierung von Funktionsjacken anbietet.

     

     

    Bild: Bergans of Norway

    Zusammen mit der Modeschule Esmod veranstaltete Bergans auch dieses Jahr wieder einen Event am Tag nach dem berüchtigten „Black Friday“, bei dem von den Studierenden gestaltete Entwürfe aus Altmaterialien bei einer Modenschau in Oslo präsentiert wurden. Einige dieser Unikate werden auch dieses Mal wieder auf der ISPO auf dem Bergans Stand ausgestellt. Mit diesem Konzept und den Entwürfen möchte Bergans noch mehr Aufmerksamkeit auf die Möglichkeiten des Re-Designs, und der Wiederverwendung von anderweitig nicht mehr einsatzfähigen Produkten lenken. 

     

     

    Bild: Bergans of Norway

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