Eine Outdoor-Jacke aus Zucker, ein Sportschuh aus Plastikabfällen aus dem Meer oder ein Fahrradschuh aus Öko-Leder – die Hersteller haben auf der diesjährigen ISPO MUNICH zahlreiche nachhaltige Innovationen im Gepäck. Die Outdoor-Branche zeigt ihre Neuerungen in den Hallen A1 bis A3.

    Nachhaltige Kleidung ist zunehmend gefragt. So steigt der Umsatz bei umwelt- und sozialverträglicher Bekleidung seit dem Jahr 2000 jährlich um durchschnittlich fünf Prozent, wie der Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft bekannt gab. Faire Produktionsbedingungen in der Textilbranche sind zudem 86 Prozent der Deutschen wichtig, ergab eine Umfrage des Instituts YouGov im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa.

    Die Verwendung nachhaltiger Materialien, ressourcenschonende Herstellung und faire Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern – das gehört auch beim süddeutschen Familienunternehmen Vaude zu den Prioritäten. Dafür ist der Outdoor-Hersteller Ende November 2015 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet worden. Neu im Frühjahr sind bei „Vaude“ Bike- und Outdoor-Sport-Schuhe aus ökozertifiziertem Leder vom deutschen Hersteller „Heinen“. Für das Outdoor-Modell wurde das Leder mit einer 100% recycelbaren Sympatex-Membran ergänzt. Er ist wasserabweisend und atmungsaktiv.

    Dass Sportschuhe nachhaltig hergestellt werden können, hat auch der deutsche Sportartikel-Hersteller Adidas gezeigt. Aus einem gemeinsamen Projekt mit der New Yorker Initiative „Parley for the Oceans“ entstand ein Schuh aus recycelten Plastikabfällen aus dem Meer. Das noch junge Outdoorunternehmen Picture Organic Clothing wurde bereits mehrfach mit dem ISPO AWARD im Bereich ECO ausgezeichnet. Für die kommende Saison präsentiert es eine neue Generation des prämierten Skihelmes, der aus einem Polymer, gewonnen aus Maispflanzen sowie alten Autocockpits, hergestellt wurde.

    Auf Melasse, ein Nebenprodukt der Zuckerherstellung, setzen dagegen die Unternehmen „Bergans of Norway“ und „Toray“. Die oberste Schicht der „Eidfjord Jacket“, die ab Sommer 2016 im Handel ist, besteht zu 30 Prozent aus pflanzenbasiertem Polyester und damit aus einem nachwachsenden Rohstoff. Mit Hilfe von ISPO OPEN INNOVATION – einer unabhängigen Online-Plattform der ISPO – die Unternehmen und Kunden zusammenbringt, konnten 30 Konsumenten die Jacke exklusiv vorab testen. Das Feedback war sehr gut: Die Tester zeigten sich beeindruckt von der Wasser- und Winddichte des Materials. Die Outdoor-Unternehmen setzen verstärkt auf Produkte, die funktionsstark und trotzdem nachhaltig sind.

    Auch bei den Events der ISPO MUNICH 2016 wird Nachhaltigkeit ein Thema sein. Beim Roundtable der European Outdoor Group stellen beispielsweise verschiedene Bewertungs-Plattformen ihre Methoden vor (Termin: 26. Januar 2016, 16-18 Uhr, Eingang West B32 über Halle B3).
    Nachhaltigkeit erfordert Kommunikation. Aber auf welche Art und Weise kommuniziert man eigentlich, um wirksam zu sein? Dem Thema Sustainability im Verkauf widmet sich eine eigene Gesprächsrunde (Termin: 26. Januar 2016, 08-09 Uhr, Restaurant Seeblick). Alle Events unter www.ispo.com.

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