„Lightriding“, auch „WindSUP“ genannt, ist der neue Freizeitspaß für vielseitige Wassersportler, die zwischen Stand-Up-paddeln, schwimmen, Frisbee spielen, auf der Luftmatratze liegen und lightriden je nach Lust und Laune abwechseln.

    Lightriden ist darüber hinaus auch ein Vergnügen, das ganze Familien begeistert. Aber nicht nur Mamas und Papas mit ihren Kindern genießen den schnellen Erfolg, der sich bei dieser Sportart schon nach wenigen Versuchen einstellt: Auch Windsurfer, die Jahre lang missmutig an den Seen saßen und auf Wind und Wellen warteten, stechen jetzt selbst bei Leichtwind in See und frönen dem Freestyle-Feeling, das mit dem Lightriden einhergeht. Spielerisch probieren auch sie nun neue Mooves aus. In dem Wort „Lightriding“ schwingt die Leichtigkeit bereits mit, „WindSUP“ – eine synonyme Bezeichnung des neuen Badespaßes – dockt an der Sportart „Stand-Up-Paddling“ – kurz SUP – an.

    Egal wie man es nennt, beide Bezeichnungen stehen für spielerisches Surfen bei Leichtwind und nur gekräuselter Wasseroberfläche. Gerade Kinder (Einsteiger und Freizeitsportler genießen es, bei leichtem Wind an Bewegungen (Mooves) zu feilen, die dem Freestyle-Surfen entlehnt sind. Schneller Lernerfolg inbegriffen. So wird der Tag am See für alle ein Badespaß! Was man dafür braucht? Anders als beim Windsurfen wird beim Lightriden ein größeres Board mit einem kleineren Segel kombiniert.

    iSUP-Boards – Kategorien und Merkmale
    Prinzipiell kann man auch mit einem Hardboard lightriden. Doch gehen dann viele Vorteile, die mit dem sogenannten iSUP-Board verbunden sind, verloren: Deutlich weniger Verletzungen, geringes Gewicht und Packmaß und damit ein unkomplizierter Transport zeichnen das aufblasbare Board, das sogenannte „inflatable Stand-Up-Paddle-Board“ (iSUP), aus. Bei den iSUP-Boards gibt es inzwischen je nach Einsatzzweck unterschiedliche Kategorien: Allround-, Wave-, River-, Touring-, Race-, Yoga-iSUPs sind die gängigsten. Auch spezielle iSUPs für Kinder sind auf dem Markt.

    Relativ neu hinzugekommen ist die Kategorie WindSUP-Boards, die schon ab Werk mit allen Windsurfoptionen ausgestattet sind. Favoriten für das Lightriden sind die Allround- und Touring-iSUPs sowie die WindSUP-Boards, die es für Erwachsene und Kinder gibt. Ein Allround- oder WindSUP-Board ist breiter als z.B. ein Race-Board und damit kippsicherer. Außerdem weist es in aller Regel ein rundes Heck auf. Das Touring-Board ist schmäler und länger, hat eine spitzere Nase und meist ein gerade geschnittenes Heck, wodurch der Wasserwiderstand verringert wird. Außerdem ist es in Richtung Nase und Heck etwas aufgebogen, sodass die Board-Spitze nicht ins Wasser einsticht, das Angleiten leichter fällt und das Board hinten etwas tiefer im Wasser liegt. Im Vergleich zu den anderen iSUP-Kategorien fällt diese sogenannte Scoop-Rocker-Linie – die Aufbiegung am Heck (Tail-Rocker) und an der Nase (Nose-Rocker) – aber bei einem Allround- und Touring-iSUP sehr moderat aus.

    11’ x 34″ x 6″ – kryptische Zeichen und ihre Bedeutung
    iSUPs fürs Lightriden sind in der Regel großvolumige Boards. Ihre Breite, Länge und Dicke werden in Fuß und Zoll („) gemessen. Zoll ist bei den Angaben der Einheitenname, das Einheitenzeichen ist „in“ für inch. In unserem Beispiel steht 11’ (= 335,28 cm) für die Länge, 34″ (= 86,36 cm) für die die breiteste Stelle des Boards und 6“ (= 15,24 cm) für die Dicke. Je länger und schmäler ein Board ist, desto eher kann es kippen. Dafür sind diese Boards schneller im Wasser. Außerdem sind für große, schwerere und erfahrene Fahrer längere Boards geeigneter. Dickere Boards sind nach dem Aufpumpen steifer und härter und damit auch für schwerere Personen besser geeignet.

    iSUP-Boards – Konstruktion und Bauweise
    Die Boardkante oder Rail ist bei einem iSUP-Board konstruktionsbedingt halbkreisförmig gerundet. Die weitere Konstruktion folgt der Double-Layer- oder Triple-Layer-Technologie. Dabei werden die einzelnen, robusten und widerstandsfähigen PVC-Schichten – die eine sorgt für Wasser- und Luftdichte, die andere für Steifigkeit und das Design – entweder manuell miteinander verklebt oder maschinell laminiert. Auch bei der Kantenkonstruktion setzen die Hersteller entweder auf zwei oder drei Lagen. Drei Lagen erhöhen die Steifigkeit und Haltbarkeit, zwei Lagen reduzieren das Gewicht. Das Kantenband verbindet die obere und untere Railkante mit der Ober- und Unterseite des Boards.

    Weitere iSUP-Board-Features
    Um das Board bequem tragen zu können, gibt es in der Board-Mitte einen Tragegriff oder eine entsprechende Vertiefung. Viele WindSUPs haben am Heck einen Ring für die sogenannte Safety Leash, eine Sicherungsleine, mit der das Board als letzte Sicherung am Trapez befestigt wird. Zudem haben viele iSUPs ein sogenanntes „Mast Insert“, über das der Segelmast aufgenommen werden kann. Finnenoptionen sollte es sowohl am Heck als auch in der Mitte des Boards geben. Sie verhindern das Abdriften. Die Finne in der Mitte des Boards verbessert auch die Spurtreue. Bei einigen Boards gibt es neben der Finne am Heck – die zumeist aus Polyethylen (PE) besteht – auch noch zwei weitere Finnenoptionen an der Seite. Sind die Finnen nicht fest mit dem Board verbunden, sollten sie idealerweise ohne Werkzeug an- und abgebaut werden können. Fehlt die Option für Finnen, können diese auch über einen Adapter, den sogenannten „Drift Stopper“, montiert werden.

    Wie kommt die Luft ins Brett?
    iSUPs werden mit einer speziellen Handpumpe mit Manometer – am effektivsten sind Doppelhubpumpen – oder mit einer elektrischen (Akku-)Pumpe mit Luft befüllt. Dabei sollte man unbedingt den Angaben der Hersteller folgen. Die meisten iSUPs nehmen ungefähr 15 PSI (amerikanische Einheit: Pound-force per square inch) auf.

    Leichte Lightriding-Segel
    Ein Segel auf dem WindSUP- oder iSUP-Board sorgt für schnellen Vortrieb auch bei wenig Wind. Bei den Segeln (Riggs) fürs Lightriden sind wiederum das geringe Gewicht und das kleine Packmaß entscheidend. Leichte Riggs haben außerdem den Vorteil, dass selbst Einsteiger und Kinder diese problemlos wieder aufholen können, wenn das Segel ins Wasser gefallen ist. Kleinere Segel – die meisten sind von 3,5 bis 5,0 m2 groß – verzeihen eher Fehler. Wobei ein absoluter Einstzeiger mit der kleinsten Variante beginnen sollte. Sollte der Wind ein wenig auffrischen, ist der Einsteiger mit einem 5er Segel schnelle überfordert. Die meisten Riggs fürs Lightriden sind außerdem oben angeschnitten, um die Spannung optimal zu verteilen und die Aerodynamik zu verbessern. Möchte die ganze Familie den Spaß am Lightriden genießen, sollte man je nach Größe des Wassersportlers auf unterschiedlich große Segel zurückgreifen. Zwei Segelvarianten erfüllen den oben genannten Kriterienkatalog: Das aufblasbare Segel für Einsteiger und Kinder erfüllt am ehesten den Spaßfaktor. Gerade die Kleinsten können sich damit kaum verletzen, da die Materialien durchwegs weich sind. Bei der anderen Variante können die Segel in mehrere Teile zerlegt und verstaut werden. Das aufblasbare, sehr leichte Rigg (1,5 kg) hat sich der Hersteller beim Kitesurfen abgeguckt. Bevor es auf dem Board befestigt wird, wird es ausgerollt und der Mast und Gabelbaum aufgepumpt. Über die Griffe an der Mast- und Gabelbaum-Tube kann das Rigg aus dem Wasser gezogen und in den Wind gehalten werden. Das Material des aufblasbaren Riggs besteht aus einem Gewebe aus Polyesterfasern, das unempfindlich gegenüber Knicken und Stürzen ist. Danach ist es sehr reiß- und abriebfest. Außerdem ist das Material formbeständig und verfügt über einen sehr guten UV- und Witterungsschutz. Die Fasern sind feuchtigkeitsabweisend. Es dehnt sich nicht und trocknet sehr schnell. Ein kleines integriertes und transparentes Feld aus Monofilm oder PVC sorgt für die nötige Weitsicht. Das Segel ist über eine Mastfußplatte mit dem Gewindeeinsatz, das manche Boards optional haben, kompatibel. Fehlt der Einsatz im Board, kann das Rigg auch über ein Gurtbandsystem, das als Adapter fungiert, auf jedem iSUP-Board montiert werden. Auch die mehrteilig zerlegbaren Riggs gibt es mit unterschiedlichen Masthöhen. Der Mast und Gabelbaum bestehen meist aus leichtem Aluminium, Karbon oder dem Kunstharz Epoxid, weshalb die Masten oft auch Epoxy-Masten heißen. Das Segelmaterial ist mit dem der aufblasbaren Riggs vergleichbar. Der Vorteil dieser Rigg-Variante ist, dass man sich als Lightrider auch ins sogenannte Trapez einhängen kann, das man dann am Gabelbaum befestigt. Diese Segel sind also etwas ausgefeilter und damit variantenreicher zu fahren.

    Sicherheitstipps für Lightrider
    Auch beim Lightriden sollten Anfänger nie allein auf den See hinausfahren. Außerdem sollten Lightrider schwimmen können. Und: Beim ersten Turn ist es besser, erst einmal in Richtung Ufer zu segeln, denn je nach Können kann Windstärke 3 schon brenzlig werden. Ist der Wind stärker als Windstärke 4 kann das aufblasbare Segel leicht umknicken und so seine Funktionen einbüßen. Beachtet man diese wenigen Regeln steht dem Vergnügen des Lightridens auf dem See und auf dem Meer bei Leichtwind nichts mehr im Wege.

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