Der Lavaredo Ultratrail ist ein herzerfüllendes Erlebnis, der die Sehnsucht weckt, das Erlebte zu wiederholen. Lange habe ich gewartet um nach Cortina zurück zu kehren und noch einmal die wunderbare Bergwelt der Dolomiten zu erleben.

    Es hat sich viel getan seit meiner ersten und letzten Teilnahme am Lavaredo Ultratrail im Jahr 2009. Mit La Sportiva hat sich ein Titelsponsor und Namensgeber gefunden, der noch besser zur Veranstaltung passt als derjenige, der die Veranstaltung in den Anfanfangsjahren groß gemacht hat. Das Streckenangebot ist erweitert worden und mit der Aufnahme in die Veranstaltungen der UTMB World Series ist der Lavaredo Ultratrail zu besonderen Ehren gekommen, den er auf ganzer Linie verdient hat. Doch neben der perfekten Organisation und dem Flair, den jede große Ultratrail-Veranstaltunhg umgibt, und die atemberaubende Umgebung, ist es das italienische Herz, das die Sehnsucht zur Wiederkehr weckt.

    ©jannyka

    Die italienische Gastfreundschaft umgibt die Veranstaltung wie eine warme Decke an kalten Tagen. Ist Cortina d´Ámpezzo vor allem vom Wintertorismus gebeutelt, findet man in den Ortschaften das, was die Veranstaltung letzen Endes so besonders macht. Das Flair der italienischen Berglandschaft spiegelt sich in den Gesichtern, in den Geschichten, in der Gastfreundschaft und der Herzlichkeit der Einheimischen wieder, jedenfalls dann, wenn man ein paar Kilometer entfernt sein Lager aufschlägt. In den Italienischen Dolomiten ist man einfach, ohne wenn und aber. Ohne Forderungen ans Lebens. Es zählt das Hier und Jetzt und das Leben, nicht die vielen Sorgen und Probleme, die viel zu oft thematisiert werden.

    Ich habe bei meinem Start über die 120 Kilometer mit den 5.400 Höhenmeter neben der Spannung vor dem Start vor allem eine gewisse Gelassenheit gespürt und den Lauf voll und ganz genießen dürfen. Trotz eines Unwetters, das gerade beim Passieren der höchsten Stelle tobte und ich mit meinen Mitläufer:innen einen kleinen festigen Unterstand teilen durfte. Es sind Erinnerungen an ein entspanntes Miteinander, an fröhliche Mitläufer:innen und an eine stellenweise bizarre Berglandschaft und natürlich an den 20 Kilometer langen und nicht enden wollenden Downhill Richtung Cortina. Daran, dass ich einsam in den frühen Morgenstunden die Ziellinie erreichte und danach und von einer riesigen Portion Pasta und vielen helfenden Händen begrüßt wurde.

    In wenigen Tagen kehre ich nun zurück, um am Ultra Dolomites über 80 Kilometer mit 4.600 Höhenmetern zu starten. Eine neue Herausforderung, eine neue Strecke, die jedes Jahr wechselt und damit den Anreiz, an dem UD teilzunehmen erhöht. Eine Strecke, die seit ihrer Premiere auf meiner Wunschliste steht, weil sie eben verspricht, anders zu sein. Es ist die Sehnsucht, die antreibt, es noch einmal beim Lavaredo Ultratrail zu versuchen. Noch einmal diese besondere Atmosphäre zu spüren, noch einmal in dem Ziel anzukommen, von dem ich seit meinem ersten Tag schwärme. Der Lavaredo Ultratrail ist ein ganz besonderes Rennen, das man einfach erlebt haben muss.

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