Meine Finger reichen aus, um die Tage bis zum großen Wettkampf, dem IRONMAN Maastricht-Limburg 2018 zu zählen. Es macht sich eine Mischung aus Angst, Zweifel, Freude und ein wenig Wahnsinn breit.

    Alles dreht sich nur noch um diesen einen Tag, die Gedanken kreiseln. Wie wird das Wetter? Was ziehe ich an? Was esse ich in der Woche davor? Habe ich gut trainiert? Ist eine neue Bestzeit möglich? Und auch wenn letzteres mir nicht wirklich wichtig ist, da es mir um das Erlebnis IRONMAN geht, so möchte ich doch für das harte Training mit einer guten Zeit belohnt werden. Genau genommen könnte ich mir fast all diese Fragen selbst beantworten, aber gut ist, wenn man einen Trainer hat, der sich so kurz vor dem IRONMAN noch einmal Zeit nimmt und den Weg ebnet und ein wenig Strategie festlegt. Das wichtigste Wort, das mir aus dem langen Gespräch mit Jürgen Zäck haften bleibt ist „optimistisch“. Denn wenn der Trainer guter Dinge ist, sollte der Athlet es auch sein.

    Momentan befinde ich mich ja schon in der Tapering Phase und habe das Gefühl, anders als in den beiden Jahren zuvor trainiert zu haben. Und das ist nicht nur ein Gefühl, sondern Jürgen erzählt noch ein wenig etwas dazu. „Wenn man länger mit einem Ahtleten zusammenarbeitet, muss man immer wieder neue Trainingsreize und neue Schwerpunkte setzen, Abwechslung in’s Training bringen, einfach schauen, was noch optimiert werden kann. Dabei soll der Spaßfaktor nicht zu kurz kommen, gerade bei Hobbyathleten, wo es weniger um Zeiten, als vielmehr um ein tolles Erlebnis geht.“ Nein, das Training hat nicht immer Spaß gemacht, aber wirklich fast immer.

    Beim Schwimmen standen nicht zu viele Umfänge im Plan, dafür war ich schlichtweg begeistert, wieviel Abwechslung durch den Einsatz von Pullbuoy, Flossen und Paddles in’s Spiel kam. Nicht nur, dass die Schwimmtechnik dadurch verbessert wurde, es ging hauptsächlich darum, entspannter aus dem Wasser zu kommen, um mehr Energie für die folgenden beiden Disziplinen zu haben. Ich bin ein wenig schneller geworden und habe Spaß am Schwimmen gefunden.

    Beim Radfahren standen früh Umfänge im Plan, zusätzlich Rollentraining, welches auch die Motorik schult. Ich sitze viel sicherer auf dem Rad und habe keine Angst vor Distanzen. Einzig Pannen machen mir Sorgenfalten, aber auch das habe ich immer und immer wieder trainiert. Schlauch wechseln am Fließband sozusagen, denn nichts wäre blöder, als daran zu scheitern. Wenn der Wechsel beim Triathlon die vierte Disziplin ist, dann sind kleine Radreparaturen sicher die Fünfte. Auch das will trainiert werden.

    Beim Laufen hat sich im Trainingsplan nicht so viel verändert, bis auf mehr Variationen im Tempotraining. Der Plan sollte aufgehen, denn der Trainer hat sich etwas dabei gedacht und ich vertraue ihm. Ich habe nicht eine Trainingseinheit geschwänzt. In Sachen Training bin ich eine Streberin, aber das gibt mir Sicherheit und diese wiederum wird mich beim IRONMAN mit in’s Ziel tragen.

    Tipps und ein wenig Strategie für’s Rennen hat Jürgen für mich auch noch parat. So rät er mir zu vielen Kohlehydraten in den Tagen vor dem Wettkampf. „Auch wenn das Carbo-Loading so ein wenig aus der Mode gekommen zu sein scheint, es ist meiner Ansicht nach immer noch die beste Basis um ohne Magen-Darm-Probleme durch’s Rennen zu kommen.“ Diesbezüglich punktet er bei mir zu einhundert Prozent, denn ich esse nur allzu gerne Kartoffeln, Nudeln und Reis. Es wird mir eine Freude sein, meine Kohlehydratspeicher zu füllen. Und die Taktik für’s Rennen? Hauptsächlich mit einem positiven Gefühl in’s Ziel kommen. Und um das zu erreichen, nochmal der eindringliche Hinweis des Trainers, diszipliniert zu laufen.

    „Auch wenn Du Dich total super fühlst, bitte bis Kilometer 15 konsequent im 7er Schnitt laufen. Das ist sozusagen das Warm-Up. Wenn Du Dich dann immer noch fit fühlst, kannst Du eine Schippe drauflegen.“ Bei dem Wort Warm-Up muss ich nun wirklich schmunzeln, denn bis dahin habe ich ja schon mal fast 200 Kilometer hinter mir und vielleicht kann ich dieses Lächeln ja mitnehmen auf die lange Reise an diesem Tag des IRONMAN Maastricht-Limburg und in’s Ziel tragen. Nein, nicht vielleicht, ich bin mir sicher, dass ich lächelnd in’s Ziel laufen werde und darauf freue ich mich jetzt schon.

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