Im Härtetest: Spine Jacket von Montane

Die kleinen Damenaugen werden beim Auspacken ganz groß: In der Farbvariante „Paprika“ haut mich alleine die Optik aus dem bequemen Sessel. Ein Blick nach draußen offeriert am Tag des Ankommens der Jacke leider Sonnenschein pur. Definitiv also nicht das richtige Wetter, um die Spine Jacket auf dem Trail-Laufsteg in der Nachbarschaft auszuführen und auf neidvolle Blicke zu hoffen. Das Material fühlt sich angenehm an, so wie es man von einer wasserdichten Jacke eben mehr oder weniger erwartet. Wobei die Haptik der Jacke angenehmer ist als von manchem, weniger preisstarken Konkurrenzmodell. Die Anprobe offeriert nicht nur ein gutes Gefühl, sondern eben einen perfekten Sitz. Die Größenangabe entspricht meiner „normalen“ Konfektionsgröße. Also kein Rätselraten, ob die Jacke eine Nummer größer oder kleiner bestellt werden muss. Auch die Kapuze passt bei der ersten Anprobe perfekt und lässt sich fast bis zur Nasenspitze per Reißverschluss schließen. Es sieht so aus, als ich dann auch bei stürmischen Wetter nicht befürchten muss, dass die Kapuze vom Kopf rutscht. Der erste Eindruck macht einfach nur happy.

Von Montane wird die Spine Jacket vor allem für Ultraläufer:innen positioniert. Also für die ganz langen Rennen, bei denen eine wasserdichte Jacke ohnehin zur Pflichtausrüstung gehört. Das Gewicht der Spine Jacket liegt unter 300 Gramm. Viel wichtiger ist das Packmaß. Herzlichen Dank an dieser Stelle an die Produktentwickler: Die Jacke ist sportlich geschnitten, verzichtet auf alles, was überflüssig ist. Die Brusttasche allerdings ist zum Verstauen von dem, was mal schnell zur oder aus der Hand sein muss, extrem nützlich. Kurz gesagt: Die Jacke lässt sich auf ein Minimaß komprimieren und passt auch locker in einen Rucksack für kürzere Touren.

Ich kann es kaum erwarten, die Spine Jacket auszuführen und endlich schüttet es wie aus Eimern. Das kostbare Nass muss ich natürlich sofort ausnutzen – auch wenn alle anderen Mitglieder der Familie mit dem Kopf schütteln. Es zeigt sich, was sich bei der Trockenbesichtigung vermuten ließ. Das Spine Jacket ist eine richtig tolle Regenjacke durch und durch. Ob auf der Kurzstrecke oder später bei langen Ausflügen, ich fühle mich mit dieser Jacke immer bestens geschützt. Wind, Regen sowie Sturm mit Platzregen können der Spine Jacket nichts anhaben und unter der Jacke bleibe ich immer schön trocken. Das GORE-TEX Active Shell erledigt bei widrigen Wetterbedingungen einfach einen tollen Job. Mein absolutes Highlight ist die tolle Kapuze mit dem flexiblem eingearbeitetem Schirm. Das Jackenklima ist sehr angenehm, die Spine Jacket zeigt sich auch bei intensiven Touren sehr atmungsaktiv. Zudem verschafft die Belüftung an den Unterarmen, die per Reißverschlüssen geöffnet werden kann, zusätzliche Verdunstungskapazitäten. Zweites Highlight auch in der Praxis: Die Brusttasche, in der ein Mobiltelefon, Taschentücher oder sonstiges passt, auch da bleibt garantiert alles trocken. 

Das Fazit:
Die Spine Jacket von Montane ist eine tolle Jacke für anspruchsvolle (Berg)Touren und Ultratrails. Passform und Tragekomfort sind ausgezeichnet. Sie bietet einen hervorragenden Schutz vor Regen und Sturm und überzeugt sowohl im Design als auch in der Qualität und ihrem Packmaß. Mit einem VK-Preis von 275,00 Euro gehört das Spine Jacket in die obere Preisliga, was angesichts dessen, was die Jacke bietet durchaus gerechtfertigt ist.