Benannt nach dem berühmten Wallfahrtsort, sollte der LOWA Wanderschuh auf den elf Tagesetappen über 250 Kilometer auf dem Camino Portugues de Santiago voll und ganz seine Stärken offenbaren
    Bild: Birgit Rohleder

    #reinschlüpfensicherundwohlfühlen 

    Es sollte der perfekte Schuhtest werden! Was könnte auch besser passen? Wird ein Schuh schon nach dem weltweit viertbekanntesten (katholischen) Wallfahrtsort benannt, sollte er sich diese Stadt und das offizielle Ziel einer Pilgerreise, die Kathedrale von Santiago, auch erwandern dürfen. Allerdings darf sich nur das LOWA Herrenmodell mit dem berühmten Namen schmücken, das Damenmodell trägt mit „Lady Light“ einen weniger bedeutungsschwangeren Allerweltsnamen. Da sich beide Modelle in ihren Funktionen allerdings nicht unterscheiden, hätte man sich meines Erachtens nach auch bei dem Damenmodell mehr Mühe in den Namensgebung geben können. Denn auch der Damenwelt ist das Pilgern nicht fremd, ausgedehnte Wander- oder Trekkingtouren sind schon lange keine männliche Domäne mehr. Aber kommen wir zu unserem Praxistest.

    #stabil

    Die ursprünglich als nördliche Route des Jakobswegs bezeichnete Wegstrecke startet in dem, im geheimen als Kulturhauptstadt Portugals bezeichnetem, Porto und verläuft entweder durch das Landesinnere oder etappenweise auch an der Küste. Ich will beim Wandern das Meer neben mir spüren, kommt für mich also nur der Küstenweg in Frage. Aber egal, für welche Wegstrecke man sich entscheidet, Wanderschuhe mit gutem Profil werden im Wanderführer empfohlen und sollten zum Schutz gegen umknicken sogar über die Knöchel reichen. Für die Küstenetappen könnte man sich zwar überlegen, leichte Wandersandalen zu tragen. Allerdings hatte ich mir im Sommer 2019 mangels knöchelhoher Wanderschuhe einen ordentlichen Bänderriss zugezogen, eine Sandale kommt mir daher nicht ins Gepäck. 

    Scheinbar wurde mein Wunsch ans Universum nach gesteigerter Sicherheit am Fuß erhört. Kaum stecke ich meine nicht anspruchslosen Füße in den Lady Light GTX von Lowa, kann ich die Stabilität regelrecht spüren. Und genau diese Stabilität ist es, die meine traumatisierten Bänder dankbar annehmen. Dennoch habe ich anfangs Bedenken, dass diese Stabilität den Schuh beim Wandern, Laufen, Spaziergehen oder Pilgern steif und unbequem machen könnten. 

    Bild: Birgit Rohleder

    #bequem

    Ganz wichtig: neue Schuhe sollten vor der Pilgerreise gut eingelaufen werden. Daher geht es für mich nicht gleich mit dem Schuh auf den Camino, sondern erstmal auf die alltägliche Hunderunde. Keine Spur von Steifheit beim Loslaufen. Der Lady Light GTX ist trotz seiner wunderbaren Robustheit erstaunlich beweglich. Beim Gehen fühlt es sich an, als würde mich der Schuh beim Abrollen unterstützen. Das macht Lust auf viele Kilometer. Kein Drücken, kein Scheuern, kein Nachschnüren, kein Zuppel an der Zunge! Der Schuh sitzt die komplette Wegstrecke komfortabel am Fuß. Für den richtigen Sitz sorgt eine Zweizonen-Schnürung, Vorfuß und Schaft können über getrennt einstellbare Schnürzonen der Anatomie des Fußes angepasst werden. Durch die X-LACING-Technologie wird die Zunge fixiert und übt keinerlei Druckschmerzen aus. Der Santiago verspricht, mein Lieblingsbegleiter zu werden. 

    #funktional

    Am Ende streikt allerdings der Hund, da es beginnt zu Regnen. Im Gegensatz zum Hund freue ich mich, kann ich gleich beim ersten Lauf die GORE-TEX-Membran mit Milliarden minikleinster Poren testen, die laut Lowa dank innovativer Technologie dauerhafte Wasserdichtigkeit und optimale Atmungsaktivität verspricht. Wieder zu Hause fühlen sich meine Füße auch dementsprechend schön trocken und trotzdem gut gelüftet an. Beim Hund hatten die Pfoten zwar auch genügend Luft zum Atmen. Allerdings keine Chance, trocken nach Hause zu kommen. 

    #wanderschuheanundweltaus

    Trotz oder gerade wegen der Vorfreude auf meinen Praxistest mit dem Santiago bzw. der Damenvariante des Schuhs auf dem Camino de Portugues, geht das Weltgeschehen rund um die Corona-Krise natürlich nicht an mir vorüber. Es folgt ein Auf und Ab. Aufatmen! Die Jakobswege öffnen wieder. Dann doch wieder verschlechterte Situationen in Portugal und Spanien. Und schließlich das Update Anfang August, das meiner Reise ein Ende setzt: es gibt wieder Reisewarnungen. U.a. ist gerade der nordwestliche Teil des Landes Galizien, durch das der Camino Portugues verläuft, von regionalen Infektionsherden betroffen. 

    #wanderschuheanundtrotzdemlos

    Also bleibe ich in heimischen Gefilden, mit Santiago am Fuß. Auch zu Hause gibt es genügend und abwechslungsreiche Strecken, um den Santiago im Test herauszufordern. 

    #wohlfühlwandern

    Der Schuh hat mich auf sämtlichen heimischen Wanderetappen stets gut begleitet. Egal welchen Untergrund man ihm auch zumutet, ob Feld- und Wiesenwege, geschotterte Forstautobahnen, steinige und teilweise felsige Hochrhönwege, wurzeldurchdrungene Trampelpfade oder auch asphaltierte Wegstrecken, der Lady Light GTX geht mit seiner VIBRAM TRYC LITE II Außensohle trittsicher mit. Die Zwischensohle aus weichem Kunststoff (Polyurethan) gibt dem Santiago eine gute Dämpfung und lässt mich frei von Knie- und Rückenschmerzen wohlfühlwandern. 

    Fazit: #lieblingsbegleiter

    Der Lady Light GTX von Lowa hat das Zeug zum Lieblingsbegleiter und punktet bei mir mit seiner wunderbaren Stabilität. Aufgrund meiner Vorgeschichte mit dem unnötigen Bänderriss hat mir der Santiago vom ersten Reinschlüpfen an ein gutes und sicheres Gefühl geschenkt. Gerade sein Gewicht hat bei mir das Vertrauen in den Schuh eher gesteigert. Seit meinem Umknicken mit gewichtsoptimiertem Schuhwerk mit besagten Folgen, bevorzuge ich ordentlich Schuh am Fuß. 

    Bilder und Text: Birgit Rohleder

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    • 10/10
      Passform - 10/10
    • 9/10
      Tragekomfort - 9/10
    • 10/10
      Stabilität / Sicherheit - 10/10
    • 10/10
      Material / Qualität - 10/10
    • 9/10
      Design - 9/10
    • 8/10
      Preis-/Leistungsverhältnis - 8/10
    9.3/10

    Zusammenfassung

    Der Lady Light GTX von Lowa hat das Zeug zum Lieblingsbegleiter und punktet bei mir mit seiner wunderbaren Stabilität. 

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