„Was haben ein Hilleberg ALLAK 3, Savoir-vivre und ein R4 gemeinsam?“ Fragte sich unser Gastautor Alexander Rohleder, als er sich wieder etwas ganz Besonderes für seinen Test ausdachte.
    Foto: Alexander Rohleder

    Die oben gestellte Frage ist im Prinzip sehr leicht zu beantworten, jedenfalls am Ende unseres kleinen Selbtversuches und unseren Testausflügen. Doch beginnen wir am Anfang.  Natürlich hatte ich Lust, das brandneue Allak 3 von Hilleberg ausgiebig zu testen. Haben vergangene Zelttest mit Produkten aus dem Hause Hilleberg doch immer auch wundervolle Abenteuer und Erlebnisse  auf den Testreisen mit sich gebracht. Ich erinnere mich gerne an die nächtlichen Schreckensmomente am Rande der Ligurischen Grenzkammstraße, als eine Horde Endurorowdys nachts fast durch unser Hilleberg Enan gerast wären. Oder aber der Versuch, wie damals als14-Jähriger mit einem frisierten Feuerstuhl im Form einer Puch Maxi und dem Unna im Testgepäck die unglaubliche Strecke von 100 Kilometern zum Edersee zu bewältigen. Würde es wieder zu solch tollen Momenten kommen? Aber in was für eine Reise könnte ich das Allak 3 einbinden? 

    Mit einem alten Traktor einfach ein paar Tage durch die Region tuckern und abseits der Felder campieren? Klasse Idee – aber: alle Versuche einen Weggefährten mit adäquatem Fahrzeug zu finden bzw. zu überreden mit mir gemeinsam aufzubrechen, scheiterten mehr oder weniger. Mnhhh – eventuell mit dem Kanu in See stechen oder mal eine Woche mit dem Longboard an der Mosel entlang „Kilometer schrubben“? Großartiges Micro-Abenteuerpotential:  paddeln kann ich ja, aber Tests auf dieser Basis gibt es ja schon zuhauf. Auf einem Longboard stand ich ohnehin noch nie. Also auch eher keine wirkliche Option für ein Zelt-Test-Abenteuer. Am ehesten hätte wahrscheinlich mein Orthopäde seine Freude mit mir und meinem Handstreich und nicht ich oder die SOQ Redaktion.

     

     

    Foto: Alexander Rohleder

    Guter Rat war gefragt! Und wie es manchmal eben einfach so geschieht, sitze ich eines Abends mit meinen Freund Hartmut bei dem einen oder anderem Gläschen Bordeaux, als er mir stolz von seiner neusten Errungenschaft berichtet: ein roter R4 in tadellosem Originalzustand. Top gepflegt und soeben mit dem begehrten H-Kennzeichen in den Oldtimerolymp  aufgenommen. Ob ich mal Lust auf eine kleine Spritztour hätte? Klar, aber nur mit Zelt! Gesagt, getan. Einige Zeit später trafen wir uns, um zu einer Spritztour mit dem feuerroten Spielmobil aufzubrechen. Ein Bluetooth Lautsprecher untermalte das sonore Knattern des 34-PS- Triebwerks mit „La Mere“ von Charles Trenet und wir brausten entschleunigt über die Landstraßen der Republik. 

    Foto: Alexander Rohleder

    Wie immer auf unseren Reisen üblich wurde am Abend einfach irgendwo abgebogen und ein hübsches Fleckchen zum Zelten gesucht. Das ALLAK erwies sich als genauso zuverlässig wie unser roter Bolide. Um die Testbedingungen an das Savoir-vivre-Gefühl unserer Reise anzupassen, entschieden wir, regelmäßig vor dem Aufbau des Nachtlagers, ein Fläschen Bordaux zu verkosten. Des Weiteren wurde Hartmut als Aufbauprobant bestimmt. Hartmut empfahl sich durch absolute Zeltaufbauunerfahrenheit. Der Aufbau des 3,2 kg leichten Kerlon 1200 Zeltes der Hilleberg Red Label Kategorie ging intuitiv und sehr, sehr schnell von statten. Das Zelt ausbreiten, die drei 406 cm langen und 9mm starken Gestängestäbe entfalten, in die kurzen Gestängekanäle gleiten lassen und anschließend den Zeltstoff mit dem fixierten Hakensystem am Gestänge einklinken. Diese Konstruktionsweise ermöglicht einer einzelnen Person das schnelle und einfache Aufbauen dieses fast überall aufstell- und umstellbaren Alleskönners. 

    Foto: Alexander Rohleder

    Die im Lieferumfang befindlichen 14 V-Pegs Heringe braucht es eigentlich nur, wenn es wettertechnisch ins Eingemachte geht. Hartmut brauchte anfangs ca. 10 Minuten für das Aufstellen des ALLAK. Am Ende unserer Reise dauerte der Auf- und Abbau maximal 5:45 Minuten egal ob mit oder ohne Rotwein – selbst bei einer Testreihenerweiterung mit der Verkostung von Pastis anstelle von Rotwein konnte keine signifikante Verlängerung der Aufbauzeit festgestellt werden. Die Kombination von Pastis und Rotwein wurde allerdings von uns nicht getestet.

    Foto: Alexander Rohleder

    Das Platzangebot, dass das ALLK zu bieten hat, reicht locker für drei Erwachsene. Besonders für Großgewachsene bietet das Zelt ein sehr gutes Raumangebot. Die Innenfläche von 3,8m2 wird noch ergänzt durch zwei Apsisflächen von je 0,8m2 die jeweils einen eigenen Eingang bieten. Dies hat sich beim Test insbesondere in der Nacht sehr bewährt. Ein umständliches Übereinanderkriechen beim „Austreten“ oder Frühaufstehen“ entfällt, da jeder (außer der in der Mitte Liegende) seinen eigenen Ein- und Ausgang hat. 

    Foto: Alexander Rohleder

    Fazit: Das ALLAK 3 von Hilleberg hat das Potential zum Tausendsassa und ist besonders für Menschen geeignet, die sich bei ihren großen (und kleinen) Abenteuern maximale Zelt-Flexibilität bewahren möchten! Konstruiert für drei Personen, finden auch locker vier Menschen in ihm Platz -wenn es sein muss. Zu zweit bietet es ein fast schon verschwenderisches Raumangebot. Die Belüftungsmöglichkeiten durch die komfortablen zwei Eingänge sowie die 5000mm/49 kPa Wassersäule bieten bei einem Bruttogewicht von gerade einmal 3,7KG und einem Packmaß von 53cm x 19cm alles, was es braucht um genau wie sein kleiner Bruder, dass aktuell von Hilleberg in  ALLAK 2 umbenannte ehemalig ALLAK, zur Legende zu werden. 

    Und was haben ein Hilleberg ALLAK 3, Savoir-vivre und ein R4 nun gemeinsam?Savoir-vivre ist das Synonym für die Art der Franzosen, das Leben zu  genießen und zu feiern, einen eleganten Kleidungsstil zu pflegen und immer eine Meinung zu vertreten. Ein R 4 steht für schnörkelose Zuverlässigkeit und zeitlose Qualität. All dies passt auch zu einem Hilleberg – finden wir jedenfalls.

    Foto: Alexander Rohleder

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    • 9/10
      Packmaß - 9/10
    • 10/10
      Aufbau - 10/10
    • 10/10
      Platzangebot - 10/10
    • 9/10
      Standfestigkeit - 9/10
    • 9/10
      Einsatzgebiet - 9/10
    • 9/10
      Preis-Leistung - 9/10
    9.3/10

    Summary

    Das ALLAK 3 von Hilleberg hat das Potential zum Tausendsassa und ist besonders für Menschen geeignet, die sich bei ihren großen (und kleinen) Abenteuern maximale Zelt-Flexibilität bewahren möchten! 

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