Bei der 4. SCOTT ROCK THE TOP – Zugspitz Trailrun Challenge hat es nach drei vergeblichen Anläufen endlich mit dem Gipfelsturm geklappt.

    Der Salzburger David Wallmann triumphierte am Samstag, 22. Juli, beim Marathon mit dem Ziel auf dem 2962 m hohen Zugspitzgipfel. Insgesamt 1117 Starter an zwei Tagen sorgten für eine starke Resonanz, eine phantastische Atmosphäre rund um den Startort Ehrwald in Tirol und auf dem Gipfel der Zugspitze, wo die Fans stundenlang ausharrten und die Athleten und Athletinnen lautstark unterstützten. „Das waren zwei vorbildliche Tage rund um Ehrwald. Und endlich haben wir es geschafft, ohne Risiko auf den Gipfel der Zugspitze zu kommen“, resümierte Thomas Schennach, der Obmann der Tourismusregion Tiroler Zugspitz Arena, absolut zufrieden nach dem Ende der 4. SCOTT ROCK THE TOP – Zugspitz Trailrun Challenge.

    (c) Philipp Reiter

    „Das war eine gigantische Atmosphäre ganz oben auf dem Gipfel der Zugspitze auf fast 3000 m. Die Anstrengungen haben sich gelohnt“, sagte der 25-jährige Sieger David Wallmann nach 43,5 Kilometer und 3965 Höhenmeter. Bei idealen äußeren Bedingungen erreichte der junge Österreicher das Ziel wenige Meter unterhalb des Gipfelkreuzes nach 5:45.23,4 Stunden mit großem Vorsprung vor Konrad Lex (Rottenbuch, 5:59.36,1 Stunden), dem Sieger von 2014 und 2015. Rang drei erkämpfte sich der Deutsche Trailrun-Meister Markus Mingo (Bad Kötzting, 6:12.28,8 Stunden). Schnellste Frau über die Marathon-Distanz war die Traunsteinerin Waltraud Berger in 7:39.13,1 Stunden.

    (c) Stephan Wieser

    Der Zugspitz Berglauf über 15,8 Kilometer und 2127 Höhenmeter wurde zu einer klaren Angelegenheit für den Schotten Robbie Simpson, der die Distanz in phantastischen 1:56.57,8 Stunden zurücklegte. Schnellste Frau war hier die Regensburgerin Anika Harrer (2:50.39,3 Stunden). Die sportlich anspruchsvolle Double-Wertung, eine Kombination aus Marathon am Samstag und Halbmarathon am Sonntag, sicherte sich ebenfalls David Wallmann, bei den Frauen ging der Double-Sieg an Waltraud Berger (Traunstein). Spielt das Wetter mit oder macht es, wie in den Vorjahren, einen Strich durch die Rechnung, als Nebel, Schnee und Gewitter eine Verlegung des Ziels auf die 2600 m hoch gelegene Skistation Sonnalpin erforderlich machten. Doch bei der 4. Auflage der SCOTT ROCK THE TOP – Zugspitz Trailrun Challenge stimmte alles. Zwar regnete es morgens um 5 Uhr am Start in Ehrwald noch leicht und die Temperaturen auf dem Zugspitzgipfel in fast 3000 m Höhe lagen bei vier Grad, gepaart mit einem empfindlich kalten Wind, doch im Lauf des Vormittags wurden die Bedingungen immer besser und das „Ok“ für den Gipfelsturm konnte gegeben werden. Eine Mischung aus Sonnenschein und Nebel sorgte später für eine atemberaubende Atmosphäre auf Deutschlands höchstem Berg. Erst am Nachmittag musste das Ziel wegen aufkommender Gewitterwarnung auf die 400 m tiefer liegende Skistation Sonnalpin vorverlegt werden.

    (c) Philipp Reiter

    Die Athleten und Athletinnen aus 31 Nationen genossen diesen einmaligen Lauf mit zahlreichen prägnanten und eindrucksvollen Stellen. Zuerst die Bieberwierer Scharte, gefolgt vom Gatterl mit seiner Seilpassage, dann der knochenharte Aufstieg zur Knorrhütte und der Einstieg zum Gipfel mit seiner Schotterpassage. Und wer das alles geschafft hatte, auf den wartete in diesem Jahr erstmals der finale Gipfelanstieg, auf dem, auf einer Länge von 1000 m, fast 400 HM absolviert werden mussten, was einer Steigung von 43 Prozent entspricht. Dazu kamen extrem steile Seilpassagen, die intensiv gesichert wurden. Oben auf einer Höhe von 2964 m angekommen, wartete dann mit einer Länge von nur fünf Metern die kurze Zielgerade auf dem Gipfel.

    (c) Stephan Wieser

    Für den Salzburger David Wallmann war das alles kein echtes Problem. Das aufstrebende Trailrun-Talent aus Salzburg bestimmte das Tempo von Beginn an. Zunächst konnte Konrad Lex noch mithalten. „Bei Halbzeit musste ich David ziehen lassen“, meinte der Bayer, der danach sein eigenes Tempo lief und souverän Platz 2 in der Gesamtwertung verteidigte. „Meine Trailvorbereitung war nicht besonders gut, deshalb freue ich mich auch über den Ehrenplatz“, sagte der 43-jährige Lex, amtierender Deutscher Meister im Skibergsteigen. Mit fast 15 Minuten Vorsprung auf Lex konnte Wallmann den Schlussanstieg hinauf zum Gipfel dann genießen: „Das war echt wahnsinnig, wenn du unten stehst und ganz oben, nur sehr klein, den SCOTT-Zielbogen siehst. Die Fans haben mich beim Aufstieg unglaublich unterstützt.“

    (c) Philipp Reiter

    Rang drei in der Gesamtwertung ging an den frischgebackenen deutschen Trailrunmeister Markus Mingo, der nach eigener Aussage aber nicht seinen besten Tag erwischte, noch immer müde war, nach dem Gewinn der Trail-DM und zunächst einen Gang zurückschaltete, um sich lange auf Rang 6 aufzuhalten. In der zweiten Hälfte lieferte er sich schließlich einen Zweikampf mit dem Schweden Simon Karlsson. Mingo („ich habe mich noch nie so gequält, besonders im Downhill waren meine Beine wie zugeschnürt“) schaffte es aber noch, den Schweden um 45 Sekunden hinter sich zu lassen und als Dritter auf der Zugspitze ins Ziel einzulaufen.

    (c) Stephan Wieser

    Schnellste Frau über die Marathonstrecke war die Traunsteinerin Waltraud Berger in 7:39.13,1 Stunden. Mit großem Abstand folgten Julia Witt (Füssen, 7:56.38,8 Stunden) und die Italienerin Basilia Förster (7:58.27,4 Stunden). Für die 47-jährige Berger war dies ein ganz besonderer Sieg. „Wenn es weiter so geregnet hätte, wäre ich nicht angetreten. Glücklicherweise hörte es mit dem Startschuss auf“, lachte die Bayerin.

    Im Berglauf über 15,8 Kilometer und 2127 HM hieß die Devise: kurz aber knackig. Nach nur 1:56.57,8 Stunden überquerte der Schotte Robbie Simpson das Ziel, gefolgt vom letztjährigen Marathon-Dritten Moritz auf der Heide (2:13.02,5 Stunden) und Felix Fleischer (2:18.09,8 Stunden). Über den Rennverlauf gab es keine Diskussion. „Der Robbie läuft in einer anderen Liga“, meinte Mitfavorit Moritz auf der Heide vor dem Start respektvoll. Der 25-jährige aus Aberdeen hatte im April den London Marathon in 2:15.04 Stunden bewältigt und war noch lange nach dem Zieldurchlauf von der einzigartigen Location auf der Zugspitze begeistert. „Die Serpentinen nach zum Gipfel sind einfach wahnsinnig. Der Blick hinauf zu Deutschlands höchstem Berg ist wirklich gigantisch.“

    (c) Stephan Wieser

    Bei den Frauen war die Regensburgerin Anika Harrer selbst von ihrem Sieg überrascht. Die 28-Jährige war lange Zeit verletzt, hatte wenig trainiert und führte ihren Sieg in 2:50.39,3 Stunden auf ihre gelungene Regeneration zurück: „Vielleicht sollte man nicht so viel trainieren.“ Knapp wurde es dennoch, denn in Alexandra Hagspiel hatte sie eine harte Gegnerin, die lange führte. Erst durch einen Überraschungsangriff im Downhill an der Station Sonnalpin schaffte es Anika Harrer einige Sekunden Vorsprung herauszulaufen, den sie dann im Anstieg zum Gipfel auf 1:07,7 Minuten ausbaute.

    (c) Philipp Reiter

    Tag zwei der 4. SCOTT ROCK THE TOP – Zugspitz Trailrun Challenge in Ehrwald war den Mittel- und Kurzstrecklern vorbehalten. Den Halbmarathon über 20,9 km (1035 HM) gewann Konrad Lex in starken 1:40.31,8 Stunden vor Markus Mingo (1:14.44,7 Stunden) und dem Ingolstädter Christian Schlagbauer (1:43.47,2 Stunden). Rang 5 in der Gesamtwertung holte sich Marathon-Sieger David Wallmann, der damit auch die Double-Wertung gewann. Bei den Frauen fügte Berglauf-Siegerin Anika Harrer ihrem Sieg vom Vortag noch einen weiteren Erfolg hinzu. In 2:02.40,2 Stunden siegte sie vor Mirva Rottensteiner (Österreich, 2:04.34,9 Stunden) und Marathon-Siegerin Waltraud Berger (2:06.46,5 Stunden).

    Der Sieg in der Kurzdistanz über 10,3 Kilometer (495 HM) ging an Sebastian Hallmann (München, 0:43.02,9 Stunden), bei den Frauen gewann die Kölnerin Elke Klein in 0:58.09,7 Stunden.

    Die SCOTT ROCK THE TOP – Zugspitz Trailrun Challenge lockte Sportler und Sportlerinnen aus 31 Nationen nach Ehrwald. Zum Beispiel Kevin Neuwerk, der am Freitag in Hamburg zusammen mit seiner Freundin ins Flugzeug gestiegen war, danach wegen eines durch Vogelflug verursachten Triebwerkschadens notlanden musste und erst am späten Abend in Ehrwald eintraf. Als einer der Letzten schaffte er es noch vor dem drohenden Zeitlimit ins Ziel und gestand: „Ich suche die Herausforderung, eigentlich bin ich ja gar kein Marathonläufer.“ Oder Simon Haug aus Metzingen. „Es war einfach nur schön, ich hatte ja auch viel Zeit“, meinte Simon, der als absolut Letzter das Ziel auf der Zugspitze erreichte. Oder der Kölner Josef Weber, der sich nur aus einem Grund nach Ehrwald aufgemacht hatte: „Eigentlich bin ich nur wegen den letzten Aufstieges zum Gipfel gestartet.“

    Zufriedene Gesichter auch beim Hauptsponsor SCOTT, der zum vierten Mal die Zugspitz Trailrun Challenge unterstützte. „Das Event war ein echter Erfolg, die Stimmung auf der Zugspitze richtig gut. Das Interesse an unserem neuen Modell SCOTT Supertrac RC war riesig. Unsere Testschuhe kamen super an, 80 Prozent aller Kunden wollten den Supertrac RC sofort kaufen“, hieß es bei SCOTT Running.

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