Premieren haben es meistens schwer – so leider auch das 360° TRAIL Wochenende in Garmisch Partenkirchen. Dabei hat die Organisation ein Programm mit geballter Kompetenz und reichhaltigem Lauf- und Streckenangebot auf die Beine gestellt.

    Das Wetter hat es gut gemeint mit dem 360° TRAIL presented by Columbia. Sommerliche Temperaturen und Sonnenschein pur weckten massiv die Lauflust und die Kulisse der Zugspitz Arena Bayern-Tirol tat ihr Übriges, um perfekte Bedingungen für das pure Laufvergnügen zu wecken.

    Foto: Thilo Brunner

    Kompetenz pur in Theorie und Praxis
    Neben den täglich wechselndem Laufangebot vom Morning Run bis hin zu Touren für Einsteiger, Fortgeschrittene und Experten überzeugte das Gesamtkonzept des dreitägigen Events mit geballter Kompetenz. Vor allem der Workshop „Typische medizinische Notfälle beim Trailrunning“ von Daniela Hornsteiner sollte für jeden ambitionierten Trailrunner fast schon ein Muss sein. Auch wenn das Erste-Hilfe-Set zur Grundausstattung bei vielen längeren Läufen in den Bergen zählt, den richtigen Umgang mit leichten Blessuren oder schwereren Verletzungen dürften die meisten Läufer nie gelernt haben. Was normalerweise also richtig ins Geld, sollte man sich zu einem solchen Kurs ganz privat entscheiden, war hier in der Teilnehmergebühr einfach inklusive.

    Foto: Thilo Brunner

    Genauso wie die Praxistipps für das richtige Bergab-Laufen, den perfekten Stockeinsatz oder für das Lauftraining-ergänzende Stabilisationübungen. Als Dreh- und Angelpunkt diente die Expo am Kurpark und dem Kongresshaus, in dem auch die Vorträge präsentiert wurden. Leider alles bei überschaubarer Teilnehmer- und Besucherzahl.

    Lockerer Szenetreff 
    Trotzdem rankte sich um den Expo-Bereich ein munteres Stelldichein von bekannten und weniger bekannten Namen der Trailrunning- und Laufszene. Jonathan Wyatt, Julia Böttger, Anna Hughes oder Sebastian Hallmann sowie Meinungsbildner der Szene nutzten die Chance, für den gemeinsamen Austausch untereinander und standen für alle Fragen und einen kurzen Plausch am Rande des offiziellen Geschehens gerne zur Verfügung.

    Foto: Thilo Brunner

    Podiumsdiskussionen auf der Bühne, Come-Together am Pit-for-Coffee Stand oder am Food Truck, es war dennoch ein buntes Treiben rund um den Richard-Strauss-Platz. Leider konnte davon auf dem eigens errichteten Trailrunning-Testparcours nicht die Rede sein. Er führte eher ein verwaistes Dasein, trotzdem die Organisatoren auch diesbezüglich ganze Arbeit geleistet hatten und vor allem Einsteigern die Vielseitigkeit des boomenden Sports Trailrunning präsentierten.

    Foto: Thilo Brunner

    Mit viel Herz für Kinder
    Auch die eigens im Kurpark mit viele Liebe zum Detail errichtete Family Challenge presented by Columbia, die auf verschiedenen Stationen Geschicklichkeit und Kreativität der Kids forderte, hätte sich über vielmehr kleine Teilnehmer gefreut. Diejenigen, die den Parcours absolvierte haben, hatten jedenfalls jede Menge Spaß und durften sich am Ende der bestandenen Prüfungen über einen Trailpass und natürlich auch über eine kleine Belohnung freuen.

    Guten Morgen Sonnenschein
    Wenn die ersten Sonnenstrahlen die Gipfel der umliegenden Berge küsst, dann ist es Zeit für ein lockeren Lauf, um munter in den Tag zu starten. So fanden sich beim „Morning Run“ sowohl versierte Läufer als auch blutige Anfänger ein, um ein paar Kilometer und Höhenmeter zu absolvieren.

    Auch beim Lauf in den Morgen stand weniger das Tempo, sondern vielmehr das Kennenlernen im Vordergrund. Diejenigen, die ganz nach dem Motto „Morgenstund hat Gold im Mund“ die Bewegung dem Schlummern vorgezogen hatten wurden reich belohnt. Erstens mit wunderbaren Ausblicken auf´s Gebirge und zweitens mit Kaffee und Brezel nach dem Lauf.

    Stimmiges Konzept mit hohem Potential
    Den stimmungsvollen Abschluss beim Hüttenabend mit anschließender Fackelwanderung ins Tal nahmen alle Beteiligten gerne mit.  Auch wenn 360° TRAIL sich bei seiner Premiere schwer getan hat, das Gesamtkonzept hat vieles geboten, was sowohl für Einsteiger als auch für ambitionierten Trailrunner und Läufer im Allgemeinen empfehlenswert ist.

    Foto: Thilo Brunner

    So viel gebündelte Kompetenz an einem Ort ist schwer zu finden, alleine schon deswegen sollte sich jeder einzelne Trailrunner einmal fragen, ob ein Workshop zur Notfallhilfe oder zur Motivation nicht doch sinnvoller erscheinen und es wert wären, vielleicht auf andere Dinge im Läuferleben zu verzichten.

    Das Konzept von 360° TRAIL ist stimmig, die Frage die nach diesem Wochenende bei allen Beteiligten die Stirn zeichnete ist, ob das Konzept langfristig eine Chance hat, sich im (Lauf)Kalender zu etablieren. Inwiefern fiedler concepts an 360° TRAIL presented by Columbia feilen wird oder gar muss, damit es bei der zweiten Auflage erfolgreich wird, ist eine weitere Frage. Der Kalender vieler Trailrunner und Läufer ist gefüllt, das Angebot reichhaltiger denn je. Es bleibt der Appell am Ende dieses wunderbar sommerlichen Oktoberwochenendes an die eigentliche Zielgruppe: Geballte Kompetenz erweitert den Horizont und macht mindestens genauso viel Spaß wie eine Laufveranstaltung.

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