Die deutsche Fahrrad- und E-Bike-Industrie blickt auf ein schwieriges 1. Halbjahr 2021 zurück, das die Hersteller vor große Herausforderungen gestellt hat.

    Auch im zweiten Corona-Jahr ist die hohe Nachfrage nach Produkten der deutschen Fahrrad- und E-Bike-Industrie ungebrochen. Weltweit setzten sich Werksschließungen und Produktionsunterbrechungen aus 2020 fort, die Knappheit an Rohstoffen und die Brüche in der Lieferkette haben sich 2021 deutlich verschärft (etwa Suez-Kanal im März 2021.) Trotz alledem konnte die deutsche Fahrrad- und E-Bike-Industrie im ersten Halbjahr die Produktion gegenüber den Vorjahren 2020 und 2019 insgesamt leicht steigern. Bei den Exporten von Fahrrädern und E-Bikes (Pedelecs) ist ein deutlicher Zuwachs zu verzeichnen (+10,6%). Der Verkauf von E-Bikes (Pedelecs) in Deutschland ist ebenfalls erneut gestiegen, auf 1,20 Mio. (+9,1%). Mit 1,55 Mio. Fahrräder ohne Tretunterstützung wurden in Deutschland deutlich weniger Fahrzeuge dieser Kategorie verkauft als im Vorjahreszeitraum (-26%). 

    Nach Einschätzung des ZIV wurden im vergangenen Jahr 2020 Produktion und Lagerbestände vollständig verkauft und im ersten Halbjahr 2021 die vorhandenen Kapazitäten vor allem für die Produktion von E-Bikes (Pedelecs) genutzt. Wäre eine höhere Inlandsanlieferung (Produktion + Import) möglich gewesen, hätten nach Einschätzung des Verbandes sowohl deutlich mehr Fahrräder als auch mehr E-Bikes (Pedelecs) verkauft werden können. Eine Normalisierung der Situation auf den Weltmärkten und somit auch auf dem heimischen Markt ist so schnell nicht zu erwarten. Vielmehr rechnet der ZIV mit weiteren negativen Auswirkungen auf die Branche in der zweiten Jahreshälfte und einer mittelfristig angespannten Lage hinsichtlich Rohstoffen, Komponenten und Teilen. Eine Entspannung wird voraussichtlich erst ge- gen Ende des nächsten Jahres zu erwarten sein. 

    Burkhard Stork, Geschäftsführer des ZIV: „Die Unternehmen der deutschen Fahrradbranche ha- ben den Problemen in der Lieferkette getrotzt und mehr produziert als vor Corona. Vor allem die Mitarbeitenden haben unter schwierigsten Umständen einen großartigen Job gemacht. Die Unternehmen haben sich vor allem auf die Produktion von E-Bikes konzentriert, denn die werden im Moment am stärksten nachgefragt.“ 

     

     

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