Es darf schon ein wenig verwundern: Hannes Namberger fliegt beim Lavaredo Ultratrail der Ziellinie entgegen und stellt einen neuen Streckenrekord auf. An die große Medienglocke wird der Erfolg des Dynafit Athleten mit dem Ultra 50 an den Füßen mitnichten gehängt.

    Trotzdem liegt die Frage nahe: Ist der Ultra 50 ausschließlich ein Schuh für die ganz schnellen Läufer:innen auf der Langstrecke?Geschwindigkeit also kann der Schuh ganz nach dem DYNAFIT-Motto Speed Up. Das beweist nicht nur Nambergers Streckenrekord. Die Bergsport-DNA der Marke ist dem Ultra 50 deutlich anzumerken, aber ein Geschwindigkeitsrausch auf den Trails ist nicht die Voraussetzung, um viel Spaß mit dem Schuh zu haben.

    Spaß hatte ich jedenfalls schon beim ersten Anblick, denn der Ultra 50 kommt im Colorblock-Look daher. In vielfältigen Farbevarianten für Damen und Herren wirkt der Schuh immer dynamisch und sehr stylisch. Auch wenn die Optik eine untergeordnete Rolle spielen sollte, so erfreuen sich die Augen in meinem Fall über neongelb in starkem Kontrast zu schwarz. 

    Auf den ersten Eindruck macht der Ultra 50 einen sehr robusten Eindruck. Das Obermaterial bietet viel Schutz, fühlt sich trotzdem sehr flexibel an. Die Pomoca Sohle – ebenfalls aus dem Haus der Oberalp Gruppe – kommt mit einem griffigen, aber nicht übertriebenen Profil. Sie kommt mit dem Gelände bestens zurecht und sorgt auch auf nassem Untergrund für sicheres Vorankommen.  Das Innenleben bietet ein großzügiges Platzangebot für die Füße, ohne dabei schwammig zu wirken. Der Kontakt zum Untergrund ist trotz einer komfortablen Dämpfung ziemlich direkt. Anders ist es von einer echten Bergsportmarke wohl auch kaum erwarten. Das Schnürsystem fixiert den Fuß sehr gut im Schuh. Die Schnürsenkel lassen sich in einer Lasche auf der Mitte der Zunge verstauen, was für mich allerdings nicht von Bedeutung war.

    Trotz der 8mm Sprengung, dem schönen Platzangebot für die Füße und der komfortablen Dämpfung vor allem im Fersenbereich vermittelt der Ultra 50 ein sehr direktes Laufgefühl. Dieses ist vor allem für den Einsatzbereich des Schuhs – alpine Trails über die 40Km Distanz hinaus – sehr vorteilhaft. So lassen sich auch steile Anstiege, Downhills und vor allem technische Passagen im ausgesetzten Gelände sehr gut meistern. Der Fuß steht relativ tief im Schuh und darf beim Laufen aktiv mitarbeiten. Der Vorfußbereich ist ohne Schnickschnack ausstaffiert, sehr direkt und vermittelt einen sehr guten Bodenkontakt. Das muss man als Läufer:in lieben.

    Im schroffen Gelände und vor allem Downhill auf Schotterpisten und mit viel Stein unter dem Fuß, hätte ich persönlich mir etwas mehr Dämpfung im Vorfußbereich gewünscht. Insofern dürfte der Ultra 50 in erster Linie Läufer:innen ansprechen, die einen Großteil ihres Lauftrainings in den Bergen absolvieren. Selbstverständlich kann der Ultra 50 auch weniger alpine Passagen meistern, damit wäre der Schuh allerdings unterfordert. Für anspruchsvolle Ultratrails ist der Ultra 50 eine gute Wahl, jedenfalls für diejenigen, die entweder ambitioniert unterwegs sind oder die ein direktes Laufgefühl auch auf langen Distanzen bevorzugen. 

    Das Fazit:
    Der Ultra 50 von DYNAFIT ist ein Schuh, den man genauso wenig an die große Glocke hängen muss wie die Erfolge der DYNAFIT Athleten. In ihm steckt viel Bergsport DNA, ein direkter Schuh mit einem tollen Platzangebot und – trotz einer für DYNAFIT komfortablen Dämpfung – einer entsprechenden Dynamik. Läufer:innen, die bevorzugt in den Bergen längere Touren laufen, dürften mit dem Ultra 50 bestens zurecht kommen. 

    Foto: Gritt Liebing

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