Bei manchen Schuhen ist es Liebe auf den ersten Blick - wie beim Metaracer Tokyo von Asics.
    Bild: Gritt Liebing

    Ich verfalle dem Design, der Farbe, diesem wunderbaren „Sunrise Red“ wie der Sonnenaufgang, wie die rote Sonne in der Landesflagge Japans, das Wahrzeichen Tokyos, dessen Schriftzug diese limitierte Sonderauflage des Schuhs ziert. Das Design, die Farbe ist also ein echter Hingucker und kann Läuferherzen im Sturm erobern oder eben Meinungen spalten. Meine Kollegin rümpft angesichts meiner Begeisterung die Nase, meine Laufkollegen tippen sich mit dem Finger an die Stirn und meinen, ich sei doch kein Weltrekordler mehr und mit zunehmenden Läuferjahren müsse man doch auch vernünftiger werden. Nein, im Gegenteil – im Falle des Metaracer hat mich das Straßenlauffieber wieder gepackt. Wo ist der nächste 10er, Halbmarathon oder Marathon bei dem ich den Schuh ausführen darf? Nix zu machen in Zeiten von Corona – gut, bis auf vorsichtige Trainingskilometer muss er also auf seinen Einsatz noch warten.

    Was das Design und was der Hersteller verspricht, daran gibt es für mich keinen Zweifel. Jedenfalls nicht nach meinen vorsichtigen ersten Läufen im Schein der tatsächlichen, hoffentlich nicht letzten Sonnenstrahlen der Vorboten des Herbstes. Der Schuh passt mir perfekt, er bietet jede Menge Komfort, zeigt sich aber gleich einmal ungewöhnlich. Denn er puscht nach vorne, unterstützt die Abrollbewegung, treibt den Fuß immer weiter nach vorwärts. Allerdings passiert das Ganze mit einer komfortablen Dämpfung und absolut sicherem Halt des Fußes. Ich habe keine Angst mit vollem Tempo über den Asphalt zu fegen – wahrlich, ich bin kein schneller Läufer, hole trotzdem alles aus mir heraus und habe keine Angst davor, dass die Belastung für die geplagten Gelenke, Knochen und Muskeln zu hoch ist. Der Schuh fängt viel auf und vermittelt Sicherheit pur.

    Ich belasse es bei Schönwetterläufen, der Schuh soll noch keine Kratzer bekommen, das Design erhaben bleiben und wenn er mit Sonderstatus im Schuhregal überwintern muss. Jedenfalls so lange, bis es Zeit ist, für den ersten nächsten richtigen Straßenlauf. So überzeuge ich mich in der Praxis nicht von den Drainageöffnungen im Obermaterial, über den Regenwasser abfließen kann. Der Hersteller schreibt weiter von der „GUIDESOLE-Technologie, die eine verbesserte Zehenfederung bietet und damit einen Gang höher schalten lässt“. Ich habe den höchsten Gang ausgereizt, ohne Handbremse im Kopf und schwärme auch nach einigen Kilometern auf dem harten Asphalt von einem – wenn auch nicht einzigartigen – aber dennoch überraschendem Lauferlebnis. Der Metaracer hat mein Herz erobert.

    Fazit:

    Der Metaracer bietet 9mm Sprengung, wiegt 156 Gramm und ist somit ein Schuh für schnelle Läufer. Dabei bietet er dennoch jede Menge Komfort und eine tolle Dämpfung, so dass Geschwindigkeit wirklich Spaß macht. Das Design des Schuhs mag Geschmacksache sein, aber wenn er gefällt, dann erobert er Herzen im Sturm – und das auch beim Laufen. Die Sonderauflage „Metaracer Tokyo“ ist für 200 Euro zu haben, gerechtfertigt, wenn man Wert auf das Besondere legt.

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