Für mich wirkt der Jackal von La Sportiva wie ein Kompromiss zwischen Langstreckenschuh und flottem Trailrunner, ein Kompromiss, der mit Sicherheit für viele, die in den Bergen unterwegs sind, ein perfekter Kompromiss ist.

    Der Jackal von La Sportiva ein Trailrunning-Schuh, in dem man sich vom ersten Moment an wohl fühlt. Das dürfte nicht nur für eingefleischte Fans der Marke gelten. Er überzeugt mit seinem Platzangebot im Schuh, einem ausgezeichneten Tragekomfort, einem guten Sitz. Die Sohle bietet jede Menge Dämpfung und schon auf den ersten Metern wird klar, dass er sich trotzdem locker und leicht läuft und auch für flotte Einheiten in den Bergen zu haben ist.

    Die DNA von La Sportiva liegt in den Bergen und das merkt man auch dem Jackal sofort an. Robust gebaut, ein Schuh, der locker Steine, Geröll, Schlamm und Matsch wegsteckt und mit dem man durchaus auch einmal anecken darf, ohne dass das Obermterial gleich reißt oder der Fuß direkt schmerzerfüllt in Mitleidenschaft gezogen wird. Das alles lässt auf einen perfekten Schuh für die Langstrecke in anspruchsvollem Gelände schließen.

    Wenn da nicht der gewisse Kompromiss wäre, den zum Beispiel ein massiver Ultra Raptor oder ein leichtfüßiger Bushido eben nicht mitbringen. Der Jackal verfügt über eine ausgezeichnete Dämpfung und doch steht der Fuß vor allem im Vorfußbereich recht flach im Schuh. Die profilierte Sohle zeugt von vielen Überlegungen der Experten, einen perfekten Schuh auf den Trail zu bringen. Meines Erachtens wackelt hier das Laufgefühl ein wenig und das für mich keineswegs nur in sprichwörtlichem Sinne. Ich vermisse den absolut sicheren Tritt, den andere La Sportiva-Vertreter so selbstverständlich mitbringen. Ich habe das Gefühl gerade in schwierigem Gelände, mich nicht zu 100 Prozent auf den Schuh verlassen zu können. Der Jackal bringt mehr Dynamik mit wie der Ultra Raptors (und ich gebe unumwunden zu, dass dies mein allerliebster Trailrunning-Schuh für die langen Strecken ist!), aber ich vermisse die Sicherheit. Wahrscheinlich ein rein subjektives Gefühl. Möglicherweise dem gefühlsmäßig ungewohntem Sohlendesign mit den seitlichen IBS-Stollen zu verdanken. Jedenfalls konnte ich auch nach langen Läufen nicht so richtig waren werden mit dem Jackal. 

    Während ich beim Bushido und Ultra Raptors das Gefühl habe, am feuchten und nassem Fels zu kleben, war es mit dem Jackal ein Tanz auf glatt poliertem Parkett. Jedenfalls bei meinen Ausflügen in den Bergen, vermisste ich auch diesbezüglich die ansonsten gewohnte Traktions-Sicherheit. Auch das möglicherweise ein rein subjektives Gefühl. Man kennt das – entweder ein Schuh vermittelt direkten Laufspass, manche verlangen hingegen Eingewöhningszeit. Der Jackal konnte mich auch über diese hinaus leider nicht restlos überzeugen.

    Fazit:

    Der Jackal überzeugt mit einem hervorragenden Tragekomfort und und eine gut abgestimmte und komfortable Dämpfung in Kombination mit einer nicht erwarteten Lauf-Dynamik. Der Jackal ist allerdings ein Schuh, den man am besten einmal ausprobiert. Fühlt man sich vom ersten Moment an wohl, dürfte er sich zu einem ausgezeichneten Laufpartner für große Abenteuer mausern.

    Foto: Gritt Liebing

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