Der Brooks Caldera ist das Mutterschiff im Heimathafen der Geländelaufschuhe. Wenn die Füße puren Komfort benötigen, viel Platz bevorzugen und es einfach bequem haben wollen, dann kommt der Caldera genau richtig.

    Auf den ersten Blick weichen Caldera-Interessierte und erfahrene Trailrunner:innen aufgrund des massigen Äußeren wahrscheinlich erst einmal abwinkend zurück. Der Schuh passt kaum in die Vorstellung, mit ihm lange Strecken auf den Trails zurück zu legen und sich dabei sogar noch dynamisch im Laufgalopp fortzubewegen. Der neue Caldera ist einfach ein Schiff und wirkt groß und unflexibel. Die neue mit Stickstoff geschäumte Sohle dominiert den Schuh, der Rest wirkt wie die Makulatur, die dem Caldera noch ein wenig Trailrunning-Schuh-Optiok verleiht. Doch etwaige Vorurteile sollten schnell beiseite geschoben werden, der neue Brooks Caldera bringt viele Qualitäten mit, die ihn gerade für erfahrene Langstreckenläufer:innen so interessant machen.

     

     

    Bild: Harald Bajohr

    Wie sein Äußeres verspricht, überzeugt der Caldera mit einem hervorragenden Platzangebot für die Füße. In diesem Schuh können sich geplagte Läufer:innen-Füße einfach nur wohl fühlen. Unter dem Fuß lässt sich die massige und gut gedämpfte Sohlenkonstruktion sofort spüren. Den Fuß umschließt das Obermaterial aus softem Mesh perfekt. Die Zunge ist angenehm gepolstert, die Knöchelpartien perfekt konstruiert. Die Schnürung lässt eine Fixierung des Fußes in diesem Mutterschiff der Trailrunning-Schuhe hervorragend zu. Die griffig konstruierte Sohle macht einen soliden Eindruck. Auf geht’s also zum ersten Probeläufchen.

     

     

    Zugegeben: Ein gewisser Gewöhnungsprozess ist durchaus von Nöten. Plötzlich auf großem Fuß oder in diesem Fall besser mit großem Schuh zu leben, ist eben nicht selbstverständlich. Und so fallen die ersten Laufmeter mit dem Sieben-Meilen-Leichtgewicht etwas holprig aus. Aber von Beginn an ist eindeutig: Der neue Caldera schluckt alles weg. Von dem Schotter unter den Füßen ist nichts zu spüren, sämtliche Unebenheiten werden weggebügelt und unbeirrt darf Läufer:in den Weg fortsetzen. Hügel und steile Anstiege lassen sich leicht und sicher erklimmen, bergab geht es unerwartet dynamisch vorwärts. Mit jedem Meter wächst die Freude an dem Caldera 6.

     

     

    Bild: Harald Bajohr

    Ein kleiner Ausflug in die Berge zeigt, dass der Caldera auch hier ein echter Kilometerfresser ist. Je länger er unterwegs sein darf, desto größer die Freude für die geplagten Läuferfüße. Ein Abstecher abseits der holprigen Wanderwege, Schotterstraßen und übliche Forst- und Wirtschaftswege ins echte technische Gelände zeigen dem Caldera allerdings Grenzen auf. Wenn das Gelände anspruchsvoll und sehr technisch wird, dann gerät das Mutterschiff ins Schlingern und zeigt sich eine Spur zu unflexibel. Das war es dann allerdings auch mit der Kritik an dem Trail-Allrounder. 

     

     

    Der zeigt keine Schwächen. Für den Caldera 6 gilt: je länger, desto lieber und mit fortschreitenden Kilometern wächst die Freude über den so massig wirkenden neuen Laufpartner an den Füßen. Das Sohlenprofil ist einem Trailrunner würdig und bringt viel Halt und Sicherheit bei abwechselnden Trails. Auf Schotter und Stein greift die Sohle beherzt zu, auch bei nassen Bedingungen lässt sich der Caldera die Sicherheit, die erfahrene Läufer:innen benötigen, nicht nehmen. Wohlgemerkt: Solange es nicht zu technisch wird.

     

     

    Bild: Harald Bajohr

    Fazit:
    Für lange Strecken konzipiert, bietet der Brooks Caldera 6 Komfort und Bequemlichkeit pur. Er überrascht aufgrund seiner massigen Sohle mit einer unerwarteten Dynamik und bereitet reines Wohlbehagen für geplagte Füße. Der Caldera 6 hat nicht nur einen zweiten Blick und ein Probeläufchen verdient, bei uns hat er sich einen festen Platz im Trailrunning-Schuhregal erarbeitet. 

     

     

    Bild: Harald Bajohr

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