Etappe 1 des Dalmatia Stage Run hatte jede Menge zu bieten und macht Lust auf mehr.

    Der Start der ersten Etappe des Dalmatia Stage Run ist auf der Insel Brac. Wir fahren morgens mit der Fähre und kommen schließlich im Hafen an. Wir haben noch etwas Zeit bis zum Start. Renn-Organisator Marco fährt noch einmal die Strecke durch die Altstadt ab, um zu schauen, ob noch alle Markierungen vorhandenen sind. In Sachen Markierung ist die Veranstaltung quasi unschlagbar, das sollte sich später noch viel deutlicher heraus stellen. Schließlich bricht unsere kleine Truppe um 10:30 Uhr auf. Schon jetzt brennt die Sonne erbarmungslos vom Himmel.

    Rund 2 Kilometer geht es auf Asphalt hinter dem Führungsfahrzeug – einem Mountainbike – in langsamen Tempo durch enge Gassen. Wir kreuzen schließlich eine Hauptstraße und werden auf den Trail entlassen. Unter unseren Füßen wechseln sich feiner Schotter, grober Schotter und einzelne Asphaltstücke ab, aber immer geht es steil bergauf oder sanft bergab. Rund 1000 Höhenmeter stehen auf 20 Laufkilometern auf dem Programm. Schatten ist Mangelware, der Schotter reflektiert das Sonnenlicht und lässt den Körper noch mehr schwitzen. Wir passieren Olivenbäume, saftig grüne Hügel und der Blick schweift immer wieder in die Ferne. Auf schöne Berge und ab und an erhaschen wir einen Blick aufs Wasser.

    Foto: Harald Bajohr

    Die Höhenmeter fallen mir schwer, meine Trinkblase, die ich mit 1,5 Litern Wasser gefüllt hatte, ist schon nach rund 8 Km leer. Wir passieren kleine Dörfer, alte Kirchen, landen wieder auf steilen Trails bis es schließlich rutschig und grob bergab Richtung Verpflegungsstelle geht. Ich fühle mich geneigt, das Rennen hier zu beenden, aber der Schweinehund lässt sich besiegen. Vor allem auch, weil ich mir eine regionale Spezialität einverleibe, auf die mich der Mann am Verpflegungsposten hinweist. Irgendetwas kuchenähnliches mit viel Walnüssen und das Teil wirkt wirklich Wunder. Der Weg wird nicht weniger steil, dafür geht es aber auch mit mir bergauf.

    Ich überhole eine Truppe englischsprachiger Wanderer, die wie ich auf dem Weg zum höchsten Inselberg Kroatiens sind. Irgendwann verschwinden die Trails in einem dichten Wald. Alle 50 Meter weisen Fahnen den richtigen Weg, der sich auf sanftem Geläuf dahinzieht. Immer wieder bergauf, aber lange nicht mehr so steil. Rund 5 Kilometer geht das so bis irgendwann vor mir das Wasser und die Küste auftauchen. Über Felsen geht es noch ein paar Meter bergauf und das Ziel winkt mir entgegen. 3:30h habe ich heute gebraucht. Wir warten noch auf die letzte Teilnehmerin, die von unserer Gruppe mit Applaus in Empfang genommen wird.

    Foto: Blanca

    Jetzt geht es zu einem Anwesen zur Belohnung. Die Tische sind mindestens so festlich gedeckt, wie es schmeckt. Die Gaumen werden mit eiskaltem Sprudekwasser und diversen lokalen Spezialitäten verwöhnt. Wir plaudern noch über den heutigen Tag bis es schließlich Zeit wird, aufzubrechen. Die Fähre wartet und wir freuen uns alle über eine Dusche im Hotel. Doch so viel Zeit muss sein: Annamarija zeigt uns noch eine kleine Kirche auf dessen Dach ein Baum wächst, erklärt uns, dass sie bei einem Mannschaftswettbewerb, bei dem es darum geht, einen festlich geschmückten Tennisball möglich kunstvoll zu fangen, mit ihrem Team den dritten Platz belegt hat. Eine sportliche Spezialität aus dem nahe gelegenen Split. Überhaupt offenbaren sich schon die heutigen Transfers mit vielem Wissenswerten über die Kultur und das Leben in Split – vom Fahrverhalten der Busfahrer, über intakte Zisternen, an denen wir vorbei fahren bis hin zu vielen weiteren Geschichten, eben aus dem Leben gegriffen, wie sie nur Einheimische erzählen können.

    An diesem ersten Tag nehmen wir neben einem anstrengenden Trailrun auch viel von der Kultur mit, die das Leben in Dalmatien ausmacht. Erst spät erreichen wir unser Hotel in der Nähe von Trogir, aber dafür mit vielen Eindrücken und einem äußerst sonnigen Tag beschenkt.

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