Am 9. Juli gingen fast 6.000 Athleten auf die Strecken bei der Challenge Roth und dem IRONMAN Frankfurt.
Wer aus der Triathlon-Szene hätte Timo Bracht bei seinem letzten Auftritt als Profi nicht eine Platzierung auf dem Podest gewünscht? Doch das sollte ihm nach 20 Jahren Profi-Karriere bei der Challenge Roth 2017 verwehrt bleiben und so spiegelt sich in den Worten seines Trainers Ralf Ebli auch eine Spur Wehmut: „Timo hat eine Wahnsinns-Leistung gezeigt und hat wie immer alles gegeben und das Bestmögliche an diesem Tag abgerufen. Doch natürlich hätte ich mir als sein Trainer zum Abschluss dieser großartigen Karriere noch einmal einen Platz auf dem Podest gewünscht.“
Und damit dürfte der Griesheimer Trainer bei weitem nicht der einzige sein, der dem sympathischen Eberbacher einen letzten großartigen Triumph gegönnt hätte. Die Arena in Roth kochte als Timo Bracht als vierter über die Ziellinie schritt und bescherte dem Athleten, der schon so lange im Triathlonsport zu Hause ist einen fulminanten und großartigen Abschied. Derweil feierte der Nachwuchs einen fast überraschenden Erfolg. Maurice Clavel, Debütant auf der Langstrecke erreichte vor Bracht mit einem Abstand von rund 2 Minuten den dritten Platz im Hexenkessel von Roth. Aus deutscher Sicht heraus war ein anderer deutscher Profi im Frankenland vom Pech verfolgt.
Nils Frommhold dominierte bis Kilometer 160 das Rennen und ließ keine Zweifel daran aufkommen, dass er einem mehr oder weniger ungefährdeten Sieg entgegeneilte. Doch eine kleine Unaufmerksamkeit brachte Frommhold ins Stolpern oder besser gesagt ins Stürzen. Die Folgen des Sturzes beim Rad fahren waren nicht mehr zu beheben, Material defekt, Athleten weitestgehend zum Glück unversehrt.
Zeitgleich entwickelte sich bem IRONMAN Frankfurt ein zunächst spannendes Rennen auf dem Rad. Sebastian Kienle versus Andi Böcherer, doch schnell zeigte Sebi Kienle auf der Laufstrecke seinem Konkurrent die Sporen und legte ein fulminantes Tempo am Mainufer hin und gewann am Ende das Rennen mit einem komfortablen Vorsprung.
Respekt gebührt Patrick Lange, der sich sprichwörtlich durch das Rennen kämpfte, eine Zeitstrafe wegen „Coachings“ hinnehmen musste und auf Platz 6 das Ziel erreichte. „Das Laufen war brutal. Noch nie zuvor hatte ich bei einem Wettkampf gehen müssen und habe solche Schmerzen erlitten – leider war es heute das erste Mal. Natürlich bin ich so kurz nach dem Rennen enttäuscht, da das Podium für lange Zeit in Reichweite war und mich die Zuschauer förmlich über die Strecke getragen haben. Mit meiner Gesamtzeit von 7:52 Stunden bin ich aber trotzdem zufrieden, insbesondere nach der langen Verletzungspause. Ich habe heute viel gelernt und werde auf Hawaii noch stärker an der Startlinie stehen. Ich freue mich dort auf ein Wiedersehen mit Sebastian Kienle und Andreas Böcherer. Die beiden haben heute wirklich von Beginn an mächtig Druck gemacht, Chapeau!“ so Patrick Langes Statement. Es ist ein eben langer Weg, ein echter IRONMAN-Held zu sein. Tiefschläge gehören auf diesem Weg dazu.
Beste deutsche Dame auf der Langstrecke an diesem Wochenende war Sonja Tajsich. Die zweifache Mutter erreichte nach Trainingsrückstand und einer Zeitstrafe auf der Radstrecke den sechsten Platz in der Mainmetropole. Bewundernswert, wie die Familie den Spagat zwischen Profi-Triathlondasein von Sonja, der Organisation der Challenge Regensburg und der Familie schafft und das auf ganzer Strecke mit ganzem Herzen.
Insgesamt waren an diesem Wochenende annähernd 6.000 Langdistanz-Triathleten unterwegs. Sie kämpften mit warmen Temperaturen und gegen sich selbst. Sie haben sich für diesen einen Tag lange Monate vorbereitet, zahlreiche Schwimm-, Rad- und Laufkilometer zurück gelegt und wie oft sie diesen einen Tag mental, in ihrem Kopf durchgegangen sind, lässt sich mit Sicherheit weniger in Zahlen ausdrücken wie das Trainingspensum. Alleine die Anmeldung gleicht einem Glücksspiel, die Startplätze für die Challenge Roth sind in gut 60 Sekunden vergeben. Für den IRONMAN Frankfurt gilt mehr oder weniger dasselbe. Da muss man schon viel Glück mitbringen, um einen der Startplätze zu ergattern. Um so drastischer, wenn man an diesem einen Tag auf der Strecke bleibt. Sei es aufgrund eines Defekts oder weil eben an diesem einen Tag die Form nicht stimmte.
Für alle diejenigen, die am 9. Juli 2017 den Zieleinlauf nicht feiern konnten und entweder dem heißen Wetter oder ihrer Tagesform Tribut zollen mussten, es gibt immer die Chance auf ein zweites Mal und es gibt sie noch, die Langstrecken-Rennen, die noch nicht bis auf den letzten Platz ausgebucht sind. So sind zum Beispiel beim IRONMAN Maastricht-Limburg immer noch sowohl Einzel- als auch Staffelstartplätze zu haben.
Mag der Kurs nicht zu den schnellsten im IRONMAN-Zirkus gehören, dafür ist er schlichtweg episch. Back to the roots, so fühlt man in Maastricht noch die ursprüngliche Leidenschaft, die diesen Sport einstmals so reich beschenkt hat. Für alle, die einen zweiten Versuch wagen wollen: Verloren hat man erst, wenn man aufgibt. Allen Finshern an diesem wunderbaren Triathlon-Wochenende: Herzlichen Glückwunsch!
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