Die Starter, Zuschauer und Helfer des Challenge Regensburg begrüßte ein Rennmorgen, wie er perfekter kaum hätte sein können: Milde Temperaturen, ein paar Schönwetterwolken vor dem morgendlich gefärbten Himmel und einige Nebelschwaden.

    Die ansonsten so ruhige Szenerie stand in Kontrast zur Aufregung der über 1.000 Athleten, die ab 6.30 Uhr die 3,8 Kilometer lange Schwimmstrecke im Guggenberger See in Angriff nahmen. 180 Rad- und 42,2 Laufkilometer sollten folgen, bevor nach 8:27:27 Stunden Jan Raphael als erster Sportler die einmalige Kulisse des Zieleinlaufes am Domplatz erleben durfte.

    Vor dem Start der Profis, Foto: Ingo Kutsche

    Früh am Morgen jedoch, hatten noch andere das Feld angeführt. In unter 50 Minuten absolvierten die schnellsten Schwimmer die 3,8 Kilometer lange Strecke, die mit Neoprenanzug absolviert wurde. Langdistanz Debütant Sebastian Veith (AST Süßen) lief nach 49:55 Minuten Richtung Rad, dicht gefolgt von Sebastian Bleisteiner (Team Memmert) und eben Jan Raphael (Hannover 96). Letzterer machte bereits auf der Radstrecke mächtig Druck und konnte sich schnell absetzen. Nach zwei Runden und 180 Radkilometern stieg der ehemalige Langdistanz Europameister mit satten 13:11 Minuten Vorsprung vom Rad.

    Lokalmatador Sebastian Neef, Foto: Ingo Kutsche

    Lokalmatador Sebastian Neef (Tristar Regensburg), Sebastian Bleisteiner und der Däne Chris Fischer begannen den Lauf gemeinsam in der hart umkämpften Verfolgung. Schien Raphaels Sieg zu Beginn noch sicher, wurde es kurz vor Schluss nochmals richtig spannend. Während Raphael Krämpfe plagten und er Gehpausen einlegen musste, flog von hinten Chris Fischer heran. Doch nach langer sportlicher Durststrecke ließ sich der 36-jährige den Sieg nicht mehr nehmen. „Ich habe mich ja sonst immer eher auf den einfachen Strecken herumgetrieben. Aber das war heute wirklich Männerarbeit,“ schüttelte der überglückliche Sieger Jan Raphael nach 8:27:27 Stunden den Kopf. „Ich bin richtig zufrieden, aber auch richtig alle!“ Jäger Chris Fischer freute sich auch über den „second best“. „Besonders der Laufkurs war unglaublich. Ich kenne keinen besseren Platz für einen Marathon,“ schwärmt der Däne. In diesen Tenor stimmte der drittplatzierte, Slovene Matic Modic, mit ein: „Es war eine fantastische Atmosphäre!“

    Impressionen von der Laufstrecke, Foto: Ingo Kutsche

    Spannung bis zum Schluss im Damenrennen
    Kathrin Walther (AST Süßen) wechselte als schnellste Schwimmerin nach 59:16 Minuten in der Führungsposition und wurde von Nicole Woysch (LAZ Saarbrücken) verfolgt. Die 39-jährige Woysch, die in der Woche zuvor mit einem technischen Defekt ein Rennen vorzeitig beenden musste, suchte Revanche und zog auf der Radstrecke davon, während hinter ihr der Kampf um die Plätze entbrannt war. Das Rennen der Damen gestaltete sich spannend. Auch wenn es zwischendurch schien, als könne sich Woysch absetzen, zum zweiten Wechsel lag das Feld wieder eng zusammen. Kathrin Walther startete mit weniger als einer Minute Vorsprung vor Erika Csomor (HUN, FTC-Fohans) und Woysch. Wenig später folgte Silvia Felt und auch München Marathon-Siegerin Julia Viellehner (TSV Triathlon Altenmarkt) lag aussichtsreich. Tatsächlich spielte die 30-jährige Viellehner ihre Marathonstärke bald aus, kämpfte sich an die Spitze und übernahm an der Halbmarathonmarke die Führung – und die sollte sie nicht mehr hergeben. Nach 9:37:32 Stunden freute sie sich über ihren ersten Sieg auf der Langdistanz. „Heute lief alles super! Beim Rad fahren war mir zwar noch etwas kalt, aber als ich mit unter zehn Minuten Rückstand auf die Laufstrecke bin, war ich schon recht zuversichtlich. Ich kann es noch gar nicht richtig fassen,“ schwärmte die Chiemgauerin. Altmeisterin Erika Csomor war am Ende auch mit Platz zwei zufrieden. „Der Überholvorgang von Julia war ja kurz und schmerzlos. Außerdem hatte ich schon damit gerechnet. Ich bin also absolut glücklich mit meinem Ergebnis.“ Ähnlich ging es der Dritten Silvia Felt (Team Erdinger Alkoholfrei), die nach weiteren drei Minuten das Podium beschloss. „Das Rennen und die Stimmung waren einfach Wahnsinn! Für mich ein unvergessliches Erlebnis!“

    Foto: Ingo Kutsche

    Nicht nur den Stars, sondern hunderten anderen war dieses unvergessliche Erlebnis am Domplatz beschert. Oberbürgermeister Joachim Wolbergs: „Ich habe die letzten Tage sehr genossen. Wenn ich durch die Stadt ging, konnte ich sehen, dass die Leute Spaß hatten. Damit, so finde ich, haben die Veranstalter und wir als Stadt alles richtig gemacht.“ Ebenso zieht Organisator Tom Tajsich das Resümee: „Regensburg kann doch Triathlon“. challenge-regensburg.com

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