Die schönsten Touren über Oberstdorf und Kleinwalsertal

    „Und jetzt“, sagt der Mann mit den kurzen grauen Haaren, „begeben wir uns in den Grenzbereich.“ Doch Angst und Bange werden muss nun keinem Mitglied der Wandergruppe, die vor kurzem aufgebrochen ist, einen der schönsten deutschen Blumenberge, das Fellhorn bei Oberstdorf, zu begehen. Denn Oskar Fischer, ihr kundiger Wanderführer, begibt sich mit ihnen „nur“ auf eine Gratwanderung entlang der Landesgrenze. „Mit einem Fuß sind wir in Österreich“, schmunzelt der gebürtige Allgäuer, „mit dem anderen in Deutschland.“ Der Weg von der Mittelstation der Bergbahn zum Fellhorn-Gipfel ist eine jener Routen, wie sie hier in Oberstdorf und im angrenzenden Kleinwalsertal zahlreich anzutreffen sind. Wandern über den Wolken heißt das Motto. Und Oskar Fischer, der im nächsten Jahr seinen 80. Geburtstag feiert, kennt die schönsten Touren.
    Bergbahnen ermöglichen Naturerlebnisse
    Treffpunkt Fellhorn. Als einzigartiger Blumenberg weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt, bietet der Berg vor den Toren Oberstdorfs im Zusammenspiel mit der nahen Kanzelwand ein perfektes Terrain für alle, die dem Himmel ein Stück näher sein wollen. Auch wenn sie sich nicht den gesamten Aufstieg zumuten wollen. „Dafür haben wir ja die Bergbahnen“, erklärt der ehemalige Lehrer Oskar Fischer, der von Kindesbeinen an auf den Bergen seiner Heimat unterwegs ist. Sei es als staatlich geprüfter Skilehrer oder als kundiger Wanderführer. „Unsere Bergbahnen ermöglichen vielen Menschen wunderschöne Naturerlebnisse, die ihnen sonst womöglich verwehrt geblieben wären“, lautet sein Fazit. Und er berichtet über einen neuen Trend: „Immer mehr geübte Bergwanderer benutzen gerne die Bahn – vor allem für den Abstieg.“ Tanken sie beim Gipfelsturm Kondition, so schweben sie später knie- und gelenkschonend ins Tal.

    Erlebniswandern macht auch Kindern Spaß
    Hoch oben die Bergwelt genießen – dieses Erlebnis fasziniert alljährlich Tausende. Das Streckennetz ist so vielfältig, dass jeder seinen Lieblingsweg findet. Mehrere Varianten führen vom Söllereck, dem Familienberg des Allgäus, hinüber zum Fellhorn. „Das sind leichte Bergtouren mit herrlicher Aussicht“, berichtet Fischer, der einst am Fuße des Söllerecks aufwuchs, seit seinem Gastspiel als Dorfschullehrer jedoch auf der anderen Seite des Berges im Stillachtal zu Hause ist und dort seine ehemalige Schule in sein Wohnhaus verwandelt hat. Ob Freibergsee oder die Skiflugschanze, unterwegs locken attraktive Ziele. Die gute Busanbindung des Söllerecks, das auch einen Kletterwald und den rasanten AllgäuCoaster zu bieten hat, erlaubt es zudem, dem eigenen Fahrzeug eine Auszeit zu gönnen. Neu in diesem Sommer ist am Söllereck ist die wohl längste Holzkugelbahn der Welt. Unter dem Titel „Söllis Kugelrennen“ führt sie auf einer Gesamtlänge von 200 Meter in drei Abschnitten vom Berg ins Tal. So wird die Wanderung zum „kugeligen“ Vergnügen.

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