Die Fair Wear Foundation – kurz: Fair Wear – mit Sitz in Amsterdam, die sich weltweit für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie einsetzt, unterstützt auch in diesem Jahr wieder die Fashion Revolution Week.

    Damit wird jedes Jahr im April an die Tragödie von Rhana Plaza erinnert, bei der am 24. April 2013 beim Einsturz eines Gebäudes mit zahlreichen Textilbetrieben mehr als 1.100 Arbeiterinnen und Arbeiter in Dhaka/Bangladesch ums Leben gekommen sind. Fair Wear veranstaltet im Rahmen der Fashion Revolution Week vom 19. bis 25. April vier Interviews mit Bekleidungsmarken, die live auf Instagram ausgestrahlt werden. Damit möchte Fair Wear Verbraucherinnen und Verbrauchern einen Blick hinter die Kulissen ermöglichen und zeigen, welche Verantwortung Marken übernehmen und wie sie die Arbeitsbedingungen für die Menschen verbessern, die ihre Kleidung herstellen. Das ist besonders relevant im Kontext der weltweiten Corona-Pandemie, durch die sich die Probleme in Bekleidungsfabriken zugespitzt haben.

    Marken tragen Verantwortung 
    Als die Corona-Pandemie vor einem Jahr ausbrach, reagierte Fair Wear sofort, um ihre über 130 Mitgliedsunternehmen dabei zu unterstützen, die Arbeiterinnen und Arbeiter in ihren Produktionsstätten vor Ort zu schützen. Dabei geht es auch heute in der Zusammenarbeit zwischen Fair Wear und den Bekleidungsmarken darum sicherzustellen, dass Verträge eingehalten werden, dass die Marken bei ihren Lieferanten bleiben und vor allem die bestellte Kleidung auch abnehmen und pünktlich bezahlen.

    Blick hinter die Kulissen live auf Instagram
    Während der Fashion Revolution Week vom 19. bis 25. April bieten Bekleidungsmarken, die sich kontinuierlich für faire Arbeitsbedingungen einsetzen, wichtige Einblicke in ihre Arbeit und ihr Engagement. Vier Social Media-Influencer werden dazu auf Instagram live gehen und mit Experten von vier Mitgliedsunternehmen der Fair Wear Foundation ins Gespräch kommen:

    Wednesday April 21th 18.00: MaryRose x Berosa_gogreen

    Wednesday April 21th 20:00: JBC fashion x Lieve van den Weghe

    Thursday April 22th 16.00: KingLouie x When_Sara_Smiles

    Friday April 23th 13.00: Deuter x FashionChangers

    Die Idee der Instagram Live-Interviews baut u.a. auf dem Facebook-Marathon von 2018 und dem Pop-up-Shop von 2019 von Fair Wear auf, mit denen zahlreiche Verbraucherinnen und Verbraucher einen Blick hinter die Kulissen von Bekleidungsmarke werfen konnten.

    Transparenz ist unabdingbar
    Denn Verbraucherinnen und Verbraucher sind es, die heutzutage von Marken eine offene und transparente Kommunikation im Hinblick auf ihre Geschäftspraktiken erwarten. Fair Wear ist der Ansicht, dass Transparenz eine echte  Chance für Marken ist, ihre Haltung und ihr Engagement für fairere Lieferketten zu zeigen und damit auch aus Konsumentensicht gewertschätzt zu werden. Deshalb ist Transparenz eine der wichtigsten Verpflichtungen, die Mitglieder der Fair Wear Foundation erfüllen müssen. „Es erfordert Mut, dass ein Unternehmen der Öffentlichkeit Einblicke in seine Geschäftsprozesse gibt. Und dieses Maß, transparent zu sein und Rechenschaft abzulegen, ist in unseren Augen der einzige Weg, um eine gerechtere Modebranche zu verwirklichen“, sagt Lotte Schuurman von Fair Wear.

    Fair Wear bewertet regelmäßig jedes Jahr die Mitgliedsunternehmen und ihren Einsatz, den sie zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen unternehmen. Die Ergebnisse dieser so genannten Brand Performance Checks werden von den Textilmarken und von Fair Wear veröffentlicht. Bei den diesjährigen Brand Performance Checks werden Marken speziell danach bewertet, wie sie auf die Corona-Pandemie reagiert haben.

    Wie hat Corona die Textilindustrie getroffen?
    Bekleidungsmarken

    – Der Lockdown hat bei den Unternehmen größtenteils hohe Kosten verursacht. Viele Bekleidungsmarken, einschließlich Fair Wear-Mitglieder, mussten ihre Ladengeschäfte für einen längeren Zeitraum schließen bzw. auch jetzt noch geschlossen halten. Die wirtschaftliche Situation der Marken ist stark abhängig von ihrem Geschäftsmodell und ihren Produkten.

    – Einige Marken, z.B. für Sportbekleidung, Heimtextil und Arbeitskleidung, haben sich im vergangenen Jahr gut entwickelt. Ihnen ist es gelungen, die Nachfrage nach ihren Produkten zu verlagern, z.B. verstärkt ins Onlinegeschäft.

    – Anbieter von Mode- und Promotion-Bekleidung wurden von den Auswirkungen der Pandemie vergleichsweise hart getroffen.

    Länder, in denen Kleidung hergestellt wird

    – Textilarbeiterinnen und -arbeiter mussten Lohneinbußen hinnehmen und haben sogar ihre Arbeitsplätze verloren. Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz haben zugenommen.

    – Einige Länder haben Gesetze geändert, um die wirtschaftlichen Auswirkungen zu bewältigen. Zum Beispiel hat Indonesien die Anforderungen in Sachen Lohn zurückgenommen, um eine Zahlung unterhalb des gesetzlichen Mindestlohns wieder zu ermöglichen. Das neue Arbeitsgesetz in Indien hat die Einstellung und Entlassung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern vereinfacht. In Vietnam hat die Regierung die Erhöhung des Mindestlohns verschoben.

     

     

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