„Der beste Ort für den Laufschuhklauf ist der örtliche Fachhandel“, das sagt Tim Rose von der noch jungen Laufschuhmarke 361° in unserem exklusiven Interview.

    Warum eine weitere Laufschuhmarke? Diese Frage stellten sich viele Konsumenten und vor allem Fachhändler, als im Jahr 2016 die Laufschuhbrand 361° das Licht der Welt erblickte, Doch der Erfolg und die Firmenphilosophie sowie passende Produkte für das Gros der Läuferinnen und Läufer geben der Marke mehr als eine bloße Daseinsberechtigung. Wir freuen uns, dass Tim Rose uns Einblicke in die 361° Welt gewährt.

    Tim Rose beim Hermannslauf, 2021, bei dem er den dritten Platz belegteBild: Tim Rose 361°

    1.) Aktuell präsentiert die Marke die vierte Generation seines Merakis, an dem einige Optimierungen gegenüber den Vorgängermodellen vorgenommen wurden. Inwiefern fließt das Feedback von Athlet:innen bzw. von Läufer:innen in die Produktentwicklung bei 361 ein?
    Das Feedback von unseren Athleten und Markenbotschaftern fließt in all unsere Produktentwicklungen ein. Ebenso das Feedback, das wir von unseren Fachhändlern bekommen. Niemand ist näher am Kunden dran als der Fachhändler und weiß besser, welche Produkte vom Markt nachgefragt werden. Der Markt, die Bedürfnisse der Läufer und Läuferinnen und vor allem die Technologien, wie zum Beispiel Mittelsohlenschäume entwickeln sich ständig weiter. Daher beziehen wir all diese Punkte und Meinungen in unsere Produktneu- und Weiterentwicklungen ein.

    2.) Was ist das Besondere an 361? Welche Philosophie steckt hinter der Marke und warum sollten sich Läufer:innen unbedingt für Laufschuhe und Produkte dieser Marke entscheiden?
    Als wir 2016 gegründet worden sind haben wir viele Kommentare bekommen, ob es denn wirklich noch eine weitere Laufschuhmarke auf dem Markt braucht. Unsere Antwort: JA! Und unsere Entwicklung in den letzten fünf Jahren gibt uns hier Recht. Wir sind eine Marke von Läufern für Läufern. Wir sind alle aktive Läufer und haben bzw. hatten auch einen leistungsmäßigen Background im Laufen.

    Bei unseren Produkten konzentrieren wir uns auf den klassischen Freizeitläufer, denn diese Gruppe macht einen Großteil der Laufschuhkäufer aus. Sie brauchen einen soliden, langlebigen Trainingspartner an ihren Füßen, der einfach gesagt funktioniert und den sie im Optimalfall während des Laufens gar nicht merken. Das wir mit unserer Philosophie auf dem richtigen Weg sind, zeigt zum Beispiel die vor kurzem gelaunchte vierte Version des Merakis oder auch die vierte Version des Spire. Wenn sich ein Kunde für einen Laufschuh von 361° entscheidet, dann kann er sich hundertprozentig darauf verlassen, dass seine Bedürfnisse und Ansprüche bei der Produktentwicklung im Vordergrund standen. 

    3.) Wo steht 361° im Vergleich zur Laufschuhkonkurrenz und welches Potential siehst Du zukünftig für die Marke?
    Wir wurden 2016 gegründet und sind jetzt seit fünf Jahren am Markt. In diesen fünf Jahren haben wir einige sehr gute Laufschuhmodelle auf den Markt gebracht und uns in der Szene etabliert. Die Produkte funktionieren, was uns regelmäßig in Tests attestiert wird. Als junge Marke fehlt es uns aber leider noch an Markenbekanntheit. Dieses Thema haben wir für 2022 ganz groß auf unser Marketingagenda stehen. Das schöne ist wie gesagt, dass unsere Produkte sehr gut funktionieren und das ist die Grundlage um erfolgreich zu sein.

    Bild: 361° / Tim Rose

     Ich bin der Meinung, dass wenn ein Produkt gut ist, dann setzt es sich langfristig auch gut. Und daran arbeiten wir Tag für Tag. Mit dem Wissen im Hinterkopf, welche Produkte im kommenden Jahr und vor allem im Jahr 2023 kommen bin ich sehr positiv, dass wir unseren Marktanteil ausbauen werden und positiv gestimmt in die Zukunft blicken können.

    4.) Mit welchen Argumenten geht 361° auf den Fachhandel zu und wie wichtig ist dieser für euch? Warum sollte dieser unbedingt 361° führen und wie seid ihr aktuell im Laufsportfachhandel aufgestellt?
    Unsere komplette Vertriebsstrategie ist auf den Fachhandel ausgelegt und wir verkaufen ausschließlich über die lokalen Fachhändler. Wir sind fest davon überzeugt, dass es keinen besseren Ort zum Laufschuhkauf gibt, als den lokalen Laufexperten. Laufschuhe sind ein sehr individuelles und beratungsintensives Produkt. Jeder Läufer, jeder Laufstil und jeder Fuß sind unterschiedlich und deswegen ist es in unseren Augen sehr wichtig, dass man sich von seinem Laufexperten beraten lässt. Letztes Jahr haben bekanntlich viele Neuläufer-innen in unseren schönen Sport gefunden und dabei zumeist ihr erstes Paar Laufschuhe ohne Vorwissen online bestellt. Das führte dann häufig dazu, dass sie nach wenigen Wochen bei unseren Fachhändlern im Laden standen und über Schmerzen und orthopädische Probleme klagten. Das war in den allermeisten Fällen auf einen falschen Laufschuh zurückzuführen. Sie wurden daraufhin professionell beraten, teilweise auch im Rahmen einer Laufstilanalyse vermessen, und haben so den für sie passenden Schuh an den Fuß bekommen. Und zack, waren die Probleme beseitigt und unser Fachhändler hat einen weiteren Kunden glücklich gemacht.

    5.) Du bist selbst aktiver und ambitionierter Läufer und weißt selbst, worauf es bei einem guten Laufschuh und -equipment ankommt. Welches sind Deine ganz persönlichen Lieblingsteile aus dem 361 Sortiment?
    Genau wegen meiner eigenen läuferischen Erfahrung bin ich bei uns auch in der Produktentwicklung tätig und teste all unsere Prototype auf Herz und Nieren. Auf Grundlage meines Feedbacks nehmen wir dann Änderungen in den folgenden Entwicklungsstufen vor. Für mich ist das ein echter Traum, denn welcher Läufer träumt nicht davon, sich seinen eigenen Laufschuh zu entwickeln?!

    Ich habe drei Lieblingsschuhe in unserem Sortiment, mit denen ich 90% meiner Läufe absolviere. Mein daily Trainer ist der Meraki 4. Ich bezeichne ihn immer ganz gerne als eierlegende Wollmilchsau, denn vom Recovery Run bis hin zum Tempodauerlauf ist er sehr flexibel einsetzbar.

    Wenn ich auf den Trails unterwegs bin, dann laufe ich unseren Taroko. Der Taroko ist ein dynamischer Trail-Hybrid, der seine Stärken auf klassischen Waldwegen hat. Wenn man schrittsicher im Gelände unterwegs ist, dann bereitet ihm auch hochalpines Gelände keinerlei Probleme – Habe ich dieses Jahr selber beim Tschirgant Skyrun getestet.

    Für mich als Leistungssportler ist der Flame, unser Carbonschuh, meine erste Wahl für den Wettkampf. Die sehr reaktiven Pebax-Schäume in Kombination mit den Karbonplatten haben die Wettkampfschuhe in den letzten Jahren revolutioniert und ich kann mit voller Überzeugung sagen, dass unser Flame den Modellen der großen Hersteller in keinster Weise nachsteht.

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