Das Laufen läuft - seit der Wiedereröffnung übertreffen Publikumsverkehr und Umsätze die Erwartungen, Silvio Suderow hat als Geschäftsführer des Laufladen Bonn Positives zu berichten.
    Silvio Suderow / Bild: Laufladen Bonn

    1.) Seit Montag, dem 20. April dürfen sich die Laufbänder in den Geschäften wieder bewegen, aber wie viel Bewegung verzeichnet ihr seit der Wiedereröffnung im Laden und inwiefern hindern die Geschäfte die Begrenzung des Publikumsverkehr? 

    Die Umsätze und auch die Frequenz seit der Wiedereröffnung haben unsere Erwartungen doch deutlich übertroffen. Wir waren skeptisch, aber es scheint, dass die Leute das Laufen als die Sportart in den Krisenzeiten entdeckt haben. Uns hat gerade die Anzahl an Neukunden und auch oft Anfängern in der vergangengen Woche überrascht. Die Begrenzung im Publikumsverkehr hat dabei für uns eher kein Problem bedeutet. Die Leute warten geduldig in der Schlange am Eingang, bis unsere Berater sie abholen und an einen der Beratungsplätze bringen. Wir glauben sogar, dass dieses Vorgehen bei einigen Leuten ein Gefühl von Sicherheit bringt.

    2.) Wie habt ihr die Zeit des kompletten Shutdowns überstanden? Sind eure Maßnahmen zur Erhaltung der Geschäftstätigkeit von eurem Publikum angenommen worden?

    Der Laden war zwar geschlossen, aber hinter den Kulissen hatten wir ordentlich zu tun. Wir haben z.B. das Lager umgebaut und die Keller aufgeräumt. Und wir waren sehr positiv überrascht, dass uns täglich im Schnitt 10-15 Bestellungen per Mail oder Telefon erreicht haben. Diese haben unsere Mitarbeiter oft noch am gleichen Tag per Fahrrad in Bonn ausgeliefert. Das ist in unseren Augen ein Effekt des “Community” Gedanken, den wir seit der Eröffnung vor einem Jahr leben: durch regelmäßige Events, Info-Abende oder unseren wöchentlichen Community-Run bauen wir eine Beziehung zu unseren Kunden auf, die sich dann in so schweren / ungewissen Zeiten auszahlt.

     

     

     

    Bild: Laufladen Bonn

    3.) Der Shutdown fiel für euch in eine Zeit, in der ihr mit Hochdruck an eurem neuen Online-Auftritt gearbeitet hat. Welche Erfahrungen nehmt ihr jetzt mit in die Zukunft?

    Der neue Online-Auftritt ist auch noch so eine Sache, für die wir die Zeit der Ladenschließung genutzt haben. Die neue Website ist live! Hier wird zukünftig ein digitales Schaufenster integriert sein, dass es Kunden noch einfacher macht zu prüfen, ob der gewünschte Schuh in der richtigen Größe da ist. Er kann da im Laden reserviert werden. Perspektivisch können wir uns vorstellen, diese Reservierungsfunktion mit einer persönlichen Auslieferung im Bonner Stadtgebiet zu verbinden. Das wäre also eine positive Sache, die wir aus der Krise mitnehmen.

     

     

    Bild: Laufladen Bonn

    4.) Welche staatlichen Unterstützungen sind euch bereits zuteil geworden und wie sah und sieht die Unterstützung der Sport 2000 für euch aus – immerhin ist der Bonner Laufladen ein Absolut Run Store der Sport 2000? Und wie sieht die Unterstützung seitens eurer Marken und der Hersteller aus?

    Wir haben sehr schnell und unkompliziert die Corona Soforthilfe vom Land NRW bekommen. Außerdem hilft die Sport 2000 mit Maßnahmen wie einem Kontokorrent oder verlängerten Zahlungszielen (auch aktuell noch). Neben dieser monetären Unterstützung möchten wir aber auch die enge und gute Kommunikation seitens der Sport 2000 loben – es gab stets aktuelle für den Handel wichtige Infos. Das war top! 

    Wir haben bei allen Marken mit Beginn der Schließung die Lieferungen ausgesetzt. Es war wichtig, dass in einer Zeit mit sehr geringen Umsätzen nicht noch weitere Ware ins Lager kommt. Seit vergangenen Montag läuft es bei allen Marken wieder an und wir haben auch überall direkt Vorordern abgerufen – auch hier meist mit verlängerten Zahlungszielen.

     

     

     

    Bild: Laufladen Bonn

    5.) Ihr engagiert euch auch mit viel Herzblut als Partner bei verschiedenen Laufveranstaltungen in der Region. Wie hart treffen euch als Händler die Absage sämtlicher Veranstaltungen, mit denen wohl alle Läufer noch eine Weile leben müssen? 

    Das greift das Thema “Community” wieder auf. Fast alle unsere Partner führen Ihre Startunterlagen-Ausgabe, bei uns im Laden durch. Dies bedeutet im Schnitt jeweils 1.000 bis 1.500 zusätzliche Kontakte mit unserer Zielgruppe (pro Lauf). Oft kommen die Leute nicht nur zum Nummer abholen, sonder trinken einen Café und suchen das Gespräch zu uns. Hier können wir heute noch gar nicht ermessen, wie sich dieser Wegfall auswirken wird. Positiv sicher nicht. Aber wir sind um Alternativen bemüht. Am vergangenen Sonntag haben wir z.B. zum digitalen Community Run aufgerufen. Teilnehmer können diese Woche im Laden vorbeikommen und sich ein Funktions-Shirt abholen. Hier haben über 200 Läufer mitgemacht, von denen wir bestimmt viele die Tage im Laden sehen werden. 

     

     

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