5 Fragen an Peter Schöffel, geschäftsführender Gesellschafter der Schöffel Sportbekleidung GmbH

1.) Ich bin raus – der bekannte Schöffel-Slogan bekommt in diesen Tagen eine stärkere Bedeutung denn je – mit welchen Erwartungen blickt Schöffel nach vorne?

In der jetzigen Zeit zählen die Gesundheit und die Verantwortung füreinander. Damit erhält unser Slogan Ich bin raus. aktuell eine neue weitere Perspektive. Wir alle müssen besonnen mit der Situation umgehen und legen deshalb bewusst eine Pause bei Ich bin raus-Momenten ein. Dieser Verantwortung sind wir uns bewusst und senden mit unserem Slogan eine klare Botschaft, in dem wir ihn abgewandelt haben in Ich bleib drin. Wir sind aber überzeugt, dass der eigentliche Gedanke hinter unserem Claim, das wertvolle selbstbestimmte und souveräne Erleben der Natur, nicht abnehmen wird – sondern ganz im Gegenteil. Aktivitäten im Freien, die persönlichen Auszeiten werden an Bedeutung gewinnen. Daher blicken wir zuversichtlich nach vorne.

2.) Viele Händler kämpfen um ihre Existenz – wie sieht momentan Ihre Kommunikation mit dem Handel aus? Gibt es seitens Schöffel Maßnahmen, um den Handel zu stärken und zu unterstützen?

Die Dynamik der Corona-Pandemie hat uns alle mit voller Härte getroffen. Dennoch: Schöffel ist seit Jahrzehnten starker Partner des Fachhandels, daran wird sich in der aktuellen Situation nichts ändern. Wir haben zusammen mit unseren Handelspartnern sehr kurzfristig Maßnahmen auf Länderebene ergriffen und kooperativ faire Lösungen bis zur Wiedereröffnung des Einzelhandels gefunden. Die Maßnahmen betreffen verschiedenste Bereiche, das fängt damit an, dass die Auslieferung der restlichen Sommerware pausiert, und setzt bereits das Sell-out in den Läden in den Mittelpunkt. Denn wir wollen unsere Partner nach Kräften unterstützen, dass sie voll durchstarten können, sobald die Geschäfte wieder öffnen. Wir sind der Überzeugung, dass nur auf einem gemeinsamen Weg eine solche Krise zu meistern ist, und bedanken uns bei unseren Partnern für den vertrauensvollen Dialog in der jüngsten Zeit.

3.) Wie steht es um Lagerbestände und Produktionskapazitäten, wie stellt sich Schöffel für die Zeit nach dem Peak der Krise auf?

Wir legen besonderen Wert darauf, unsere Beschaffung sicherzustellen. Dazu haben wir eigens im Februar ein spezialisiertes Team gebildet. Insofern sehen wir uns derzeit gut aufgestellt. Lagerbestände sind eine Herausforderung dieser Zeit, aber es entstehen Lösungen, die uns und dem Handel jetzt und in der kommenden Saison helfen werden. Letztlich geht es darum, die Hochwertigkeit der Ware zu erhalten und dem Kunden ein fortlaufend attraktives und neues Produktbild zu präsentieren.

4.) Mit welchen Gefühlen blicken Sie in die Frühlings- und Sommersaison 2020?

Es ist eine schwierige Zeit für uns alle. Doch haben wir als Familienunternehmen in unserer Geschichte bereits viele Krisen überstanden und dabei auf historisch gewachsene Werte gebaut wie Zusammenhalt, Nahbarkeit und Vertrauen. Angesichts unserer 216-jährigen Geschichte ist eine Saison eine Zwischenetappe, und wie problematisch sie auch sein mag, sie entscheidet nicht die Zukunft von Schöffel. Wir sehen auch in dieser dynamischen Situation Möglichkeiten, aktiv zu handeln – und die ergreifen wir. Jetzt heißt es, die aktuellen Herausforderungen anzugehen und Anpassungen vorzunehmen. Dann folgt die Zeit des Gestaltens. Unsere Energien konzentrieren sich mit Nachdruck auf die kommenden Saisonen, in denen auch der Kunde mit neuer Freude und aus einem tiefen Bedürfnis heraus Ich bin raus Momente erleben möchte. Unser Blick richtet sich also mit Zuversicht nach vorne. 

5.) Welche Auswirkungen wird Ihrer Meinung nach die momentane Krise auf die Outdoor-Branche haben, wird sich die Branche – Hersteller und Händler – anders aufstellen?

Eine detaillierte Prognose lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht seriös stellen. Wir alle arbeiten nach Kräften daran, die aktuellen Herausforderungen zu meistern. Wir wünschen der gesamten Branche, Partnern, Händlern und Mitbewerbern ein starkes Durchhaltevermögen und eine erfolgreiche Wiederaufnahme der Geschäfte.