Intersport Schlemmer, das ist ein Beispiel von vielen in der Krise betroffenen Händlern, die um ihre Existenz kämpfen. Meike Volz-Schlemmer stand uns Rede und Antwort über die aktuelle Situation und der Perspektive.
    Meike Volz-Schlemmer / Bild: Intersport Schlemmer

    Intersport Schlemmer, das ist mit zwei Filialen in Kaiserslautern eine feste Größe und erst vor zwei Jahren wagte Meike Volz-Schlemmer den Schritt in die Expansion mit einem weiteren Haus in Heidelberg. Intersport Schlemmer, das ist ein Beispiel von vielen in der Krise betroffenen Händlern, die um ihre Existenz kämpfen. Meike Volz-Schlemmer stand uns Rede und Antwort über die aktuelle Situation und der Perspektive.

    1.) Meike, mit welchen Gefühlen betrittst Du in der aktuellen Situation Deine Geschäfte?

    Da spielt sich ein Wechselbad der Gefühle ab. Zu Beginn der behördlichen Schließung waren da  Panik und eine große Existenzangst in mir, gepaart mit vielen schlaflosen Nächten. Mittlerweile können wir wieder agieren und haben an  einem fundierten Liquiditätsplan gearbeitet. Auf der einen Seite empfinde ich Hoffnung, dass es bald wieder losgehen kann, auf der anderen Seite ist da immer die Ungewissheit wie sich alles entwickeln wird und wie lange der Shut Down noch andauern wird. Jeder Tag hält neue Überraschungen bereit.

    2.) Viele Sportfachhändler kämpfen im momentanen Stillstand um ihre Existenz. Was bedeutet das in Deinem Fall konkret?

    Wir haben die letzten Jahre sehr viel in unsere Läden investiert und heben uns durch gute Beratung, schönes Ambiente und ansprechende Präsentation der Waren von unseren Mitbewerbern ab. Dadurch haben wir aktuell natürlich auch höhere Verbindlichkeiten. Zusammen mit dem Umsatzeinbruch durch den Shut Down stellt es sowohl uns als auch alle anderen Fachhändler vor eine sehr große Herausforderung.

    3.) Wie weit reichen Dir die staatlichen Unterstützungen und welche konkreten Hilfen gibt es vom Intersport Verbund?

    Die staatlichen Hilfen haben uns leider noch nicht erreicht. Kurzarbeit haben wir direkt beantragt und glücklicherweise auch sehr schnell genehmigt bekommen, allerdings war es das dann auch schon mit der Unterstützung von Seiten des Staates. Wir haben hier in Rheinland Pfalz noch lange nicht die Unterstützungen wie zum Beispiel in Bayern oder Baden-Württemberg, was es für uns nicht leichter macht. Wir haben das Gefühl als klassischer Familienbetrieb, wie die meisten Mittelständler, durch die Politik kaum eine Unterstützung zu bekommen, was sich bei Talkshowauftritten der Politiker ganz anders anhört! Unser Einkaufsverband Intersport bietet uns ein sehr gutes und informatives Krisenmanagement auf allen Ebenen, dem zollen wir Respekt!

    4.) Wie sieht Dein Tag im Moment aus? Mit welchen Maßnahmen versuchst Du, Umsatz zu generieren und wie weit reicht die Unterstützung der Stammkunden?

    Nach zwei starken Kaffee wird erst ein einmal das Homeschooling Pensum der Kinder für den Tag verteilt. Ich bin weiterhin jeden Tag in der Firma und habe viele Gespräche mit Intersport, Lieferanten, Steuerberater, Banken, und und und. Das Arbeitspensum ist deutlich umfangreicher und intensiver als noch vor 4 Wochen. Wir versuchen weiterhin für unsere Kunden erreichbar zu sein und möchten sie über soziale Medien und Newsletter auf dem Laufenden zu halten. Wir bieten zudem Lieferservice an, Face Time Beratung im Laden, und sind an den Intersport.de Online Shop aufgeschaltet.

    5.) Mit welchen Gefühlen blickst Du in die Zukunft? Siehst Du in diesem Jahr noch eine Perspektive für Deine beiden Sportgeschäfte und wie wirst Du Dich in der Zukunft aufstellen (müssen)?

    Einerseits bin ich optimistisch, da wir ein unglaublich tolles und loyales Team hinter uns stehen haben. Mit unserer Mannschaft können wir auch noch einen Rückstand in der 2. Halbzeit aufholen und hoffentlich als Sieger vom Platz gehen. Andererseits gibt es sehr viele Faktoren, die wir aktuell noch nicht abschätzen können, wie z.B. Konsumverhalten, Dauer des Shut Down, Verhalten unserer Lieferanten etc… . In einer Krise wie dieser zeigt sich zudem auch wie wichtig die richtigen Lieferanten sind und wie sie eine ehrliche Partnerschaft leben. Wir werden uns in der Zukunft von dem ein oder anderen Lieferanten trennen, der den Begriff der Partnerschaft sehr einseitig auslegt.

     

     

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